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Hat die schnelle Erholung der Wall Street die Risikobereitschaft der Anleger gestärkt?
Der Absturz an der Wall Street im dritten Quartal 2024 löste in den USA Befürchtungen über einen längeren Rückgang der Aktienkurse aus. Nach etwas mehr als einem Monat hat der S&P 500 seine Verluste jedoch fast wieder wettgemacht und steht kurz vor neuen Allzeithochs. Wird dies zu einer größeren Risikobereitschaft an den Aktienmärkten führen? Lohnt es sich, jetzt in Aktien und ETFs zu investieren oder sollten Anleger einen kommenden Bärenmarkt befürchten?
Die US-Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Erholung, obwohl einige Herausforderungen bestehen bleiben. Nach einem relativ schwachen Wachstum zu Beginn des Jahres 2023, vor allem aufgrund hoher Inflation und Zinsanhebungen der Federal Reserve, haben sich bestimmte Sektoren in den letzten Monaten erholt. Daten zeigen jedoch, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli 2024 auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gefallen ist, was den Wendepunkt für eine Zinssenkung liefern könnte.
Die Federal Reserve hat zwar signalisiert, dass sie die Zinspolitik vorsichtig weiterführen wird, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern, doch insgesamt gibt es positive Impulse. Allerdings bleibt die Inflation ein entscheidender Faktor, der die Erholung verlangsamen könnte, insbesondere wenn die Energiepreise wieder anziehen.
Die Auswirkungen der Inflation und die Reaktion der Fed gehören zu den entscheidenden Faktoren, wie sich die Wirtschaft entwickeln und wie schlussendlich der Aktienmarkt reagieren wird.
Hans Selleslagh, Sprecher von Freedom24 für die DACH-Region, sagt hierzu Folgendes: „Die Inflation in den USA ist gegenüber den hohen Werten der letzten Jahre deutlich zurückgegangen, liegt aber weiterhin über dem Zielwert. Die Verlangsamung der Kerninflation bei Gütern war ein entscheidender Faktor, um die Gesamtinflationsrate unter Kontrolle zu halten. Die Preise für Grunddienstleistungen, abgesehen vom Wohnen, sind jedoch nicht so stark gesunken, was auf eine gewisse Widerstandsfähigkeit dieses Sektors hindeutet.
Es wird erwartet, dass die Behebung von Lieferkettenunterbrechungen den Inflationsdruck im Jahr 2024 weiter verringern könnte. Um jedoch das volle Inflationsziel von rund 2 % zu erreichen, sind möglicherweise zusätzliche Lockerungen auf dem Arbeitsmarkt erforderlich. Anzeichen einer Verlangsamung der Lohninflation und die erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen höherer Zinssätze dürften zu dieser Verlangsamung beitragen, insbesondere bei der Preisgestaltung für wesentliche Dienstleistungen.“
Die Zinswende der Fed ist dementsprechend der ausschlaggebende Faktor, der die Wirtschaft in den Folgejahren wieder antreiben wird. Hier sollten Anleger hellhörig werden, da die Wirtschaftslage sehr eng mit dem Anlageverhalten verbunden ist.
Das Verhältnis zwischen der Wirtschaftslage und der #doc19617592bodyText1" target="_blank" style="text-decoration:none;" rel="noopener">Risikobereitschaft von Anlegern ist eng miteinander verknüpft. In Zeiten wirtschaftlichen Wachstums oder Stabilität tendieren Anleger dazu, risikoreichere Investitionen einzugehen, da die Aussichten auf hohe Renditen besser sind. Ein starkes Wirtschaftswachstum schafft Vertrauen, was zu einem Anstieg der Aktienmärkte und Investitionen in volatilen Märkten führt. Investoren fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, dass Unternehmen wachsen, die Konsumnachfrage steigt und das allgemeine Marktumfeld günstig ist.
Umgekehrt neigen Anleger in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit – wie während einer Rezession, bei hoher Inflation oder geopolitischen Spannungen – dazu, weniger Risiko einzugehen und ziehen es dagegen vor, in sicherere Anlagen wie Staatsanleihen, Gold oder defensive Aktien zu investieren.
Die Erholung der US-Wirtschaft hat dementsprechend einen direkten Einfluss auf die Risikobereitschaft der Anleger. Mit zunehmenden positiven Wirtschaftsdaten, wie wachsenden Konsumausgaben, kehren auch mehr Anleger an die Wall Street zurück.
Besonders in den Sektoren Technologie und Innovation ist die Risikobereitschaft in den letzten Monaten wieder deutlich gestiegen, da viele Unternehmen in diesen Bereichen besonders von der wirtschaftlichen Belebung profitieren. Auch der Aktienmarkt zeigt sich robuster, was zusätzliches Vertrauen schafft.
Alle Anzeichen stehen auf Wachstum. Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass die Fed in kurzer Zeit eine Zinswende einleitet, was die EZB bereits vor wenigen Monaten getan hat. Als direkte Folge wird es für Unternehmen leichter, Kredite aufzunehmen, Kapital einzuwerben und ihre Produkte an den Markt zu bringen.
Nicht nur institutionelle Anleger, sondern auch Kleinanleger sollten ihr persönliches Risikoprofil regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass es ihrer aktuellen Lebenssituation und den wirtschaftlichen Umständen entspricht.
Oder in einfachen Worten: Da alle Anzeichen auf wirtschaftlicher Erholung stehen, ist es ratsam, vermehrt in ETFs oder auch Einzelaktien zu investieren, um die größtmögliche Rendite bei moderatem Risiko zu erhalten.
Es ist wichtig, dass Anleger regelmäßig ihr Portfolio überprüfen und gegebenenfalls den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Das bedeutet, falls Sie während der letzten Jahre vermehrt in sichere Anlageformen wie Staatsanleihen, Gold und Silber investiert haben, eröffnet sich nun eine Möglichkeit, wieder vermehrt in Aktienmärkte einzusteigen.
Wir empfehlen unseren Lesern, erneut in Technologieunternehmen einzusteigen, da diese bereits jetzt einen Aufschwung erleben und besonders unter dem Anstieg des Leitzinses gelitten haben. Auch eine vermehrte Investition in ETFs, die die S & P 500 abbilden, ist den meisten Prognosen zufolge profitabel.