Wissenschaftsnews Gütersloh: Ludwig Maximilians Universität München: Farbvarianten beim Kuckuck – die Vorteile der SeltenheitZoom Button

Foto: Rajukhan Pathan, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Wissenschaftsnews Gütersloh: Ludwig Maximilians Universität München: Farbvarianten beim Kuckuck – die Vorteile der Seltenheit

Wissenschaftsnews Gütersloh: Ludwig Maximilians #Universität #München: Farbvarianten beim #Kuckuck – die Vorteile der Seltenheit

München, 24. April 2024

Rötlich oder grau: #LMU #Evolutionsbiologen zeigen, dass die Farbvarianten weiblicher Kuckucke auf uralten Mutationen beruhen. Die #Mutationen sind in spezifisch weiblichem Erbgut verankert. Beide Varianten halten sich die Balance, weil die jeweils seltenere Variante Wirtsvögel erfolgreicher austrickst. Jeder #Kuckuck ist ein Adoptivkind – aufgezogen von Pflegeeltern, denen die Kuckucksmutter ihr Ei ins Nest geschmuggelt hat. Dabei hilft ihr Greifvogel ähnliches Aussehen, von dem es bei weiblichen Kuckucken sogar 2 Varianten gibt: Eine graue, die dem Sperber ähnelt, und eine rötliche. Männliche Kuckucke kommen nur in der grauen Variante vor.

»Mit dieser Mimikry ahmt der Vogel gefährliche Fressfeinde der Wirtsvögel nach, sodass diese Abstand halten, statt zu attackieren«, sagt Professor Jochen Wolf von der Ludwig Maximilians Universität München (LMU). Der Evolutionsbiologe hat gemeinsam mit Forscher am Centro de Investigação em Biodiversidade e Recursos Genéticos, Portugal (CIBIO) die genetischen Grundlagen der auf Weibchen beschränkten unterschiedlichen Färbung untersucht, die im Lauf des langen evolutionären Wettrüstens zwischen Wirt und Kuckuck entstanden ist.

#Hypothesen aus der Verhaltensforschung legen nahe, dass immer die seltenere Farbvariante einen Vorteil hat, denn mit der Zeit lernen die Wirtsvögel dazu: Gibt es beispielsweise viele sperberähnliche Kuckucke oder viele Sperber, können die Wirtsvögel mit der Zeit unterscheiden, ob sie einen #Sperber vor sich haben oder einen Kuckuck. »Dann kommt der Vorteil der rötlichen Variante zum Tragen, die weniger häufig ist und nicht gelernt wurde«, sagt Wolf. Welche Variante gelernt wird, hängt dabei sowohl von der Häufigkeit der Kuckucke als auch von der der Greifvögel ab.

Nur die weibliche Linie zählt

Bei Kuckucken sind nur Weibchen, die am engsten mit den Wirten interagieren, von den Farbvarianten betroffen. »Es wäre daher zu erwarten, dass diese Farbvarianten – sogenannte Polymorphismen – irgendwo im weiblichen Genom fixiert sind«, sagt Wolf. Während beim Menschen Männer mit dem Y Chromosom ein geschlechtsspezifisches Chromosom tragen, sind es bei Vögeln die Weibchen, die ein Geschlechtschromosom besitzen, das als W Chromosom bezeichnet wird. Mit seinem Team konnte Wolf nun nachweisen, dass die Mutationen für die Farbvarianten tatsächlich entweder auf dem W Chromosom liegen oder auf den Mitochondrien, die ebenfalls nur in der weiblichen Linie vererbt werden.

Auch eine Schwesterart des Kuckucks, der Hopfkuckuck, besitzt dieselben Farbvarianten und Mutationen, wie die Forschenden zeigen konnten. »Die Mutationen waren also bereits in einem gemeinsamen Vorfahren vorhanden und sind demnach älter als die Artaufspaltung«, sagt Wolf. Dies ist nach Ansicht des Evolutionsbiologen ein starker Hinweis darauf, dass tatsächlich immer die seltenere Variante einen Vorteil hat: Normalerweise setzt sich von 2 Varianten die bessere durch. Wenn aber stets die seltenere von 2 Varianten einen Vorteil hat, oszilliert das System und pendelt sich auf einer gewissen Frequenz ein. »Dies führt dazu, dass diese genetische Variation lange aufrechterhalten wird«, sagt Wolf. »Unsere Ergebnisse lassen die faszinierende Möglichkeit zu, dass zahlreiche andere geschlechtsspezifische, aber schwerer zu untersuchende Merkmale eine ähnliche genetische Verankerung auf dem weiblichen Genom wie der Farbpolymorphismus der weiblichen Kuckucke aufweisen.«

Publikation: J. Merondun et altera: »Evolution and genetic architecture of sex limited polymorphism in cuckoos«, Science Advances 2024, Ludwig Maximilians Universität München, mehr

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
Oktober 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
Juli 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
August 3024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031

Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.