»Setzt euch für das Foto man hin« – eine Erlaubnis des Fotografen, die in Norddeutschland nicht unüblich wäre. Foto: Adolf Risse, LWL Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
LWL präsentiert Wort des Monats September: »man« – die Partikel macht den Ton
Westfalen, 21. September 2023
Ein Satz wie »Hätteste das man eher gesagt« sorgt in Norddeutschland nicht für Verwunderung. Manch anderer in Deutschland würde bei »man« jedoch möglicherweise die Stirn runzeln. Südlich von #Köln ist das Wort nämlich kaum bekannt. Welche Funktion das Wort des Monats September hat und woher es kommt, wissen die #Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes #Westfalen #Lippe (LWL).
Das Wort »man« ist eine Partikel. Solche Wörter zeigen an, wie ein Satz genau zu verstehen ist. »Wird dem Befehl ›setz dich hin‹ die Partikel ›man‹ hinzugefügt, so entsteht der Ratschlag oder die Erlaubnis ›setz dich man hin‹«, weiß Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für #Mundartforschung und #Namenforschung beim #LWL. Das norddeutsche »man« stammt aus dem Plattdeutschen. Seine Wurzeln hat das Wort in der altniederdeutschen Form »newan«, die »nichts außer«, »nur« oder auch »aber« bedeutete. Im westfälischen #Platt wird das Wort noch in dieser Funktion verwendet. »Aus #Dortmund kommt das Beispiel ›Eck kann di dat Geld daun, men vandage nit‹, also 'Ich kann dir das Geld geben, aber nicht heute«, so Denkler. Na denn man tau.