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Der Weg der Sinti und Roma, Ausstellung vom 2. bis 26. September 2023 in Nordhessen
Bebra, 31. August 2023
Der lockere Zusammenschluss »Bebra wird bunter« zeigt in Nordhessen von Samstag, 2. September 2023, (Eröffnung von 13.30 bis 16 Uhr), bis zum 26. September 2023 die Ausstellung »Der Weg der #Sinti und #Roma« des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma. Die Ausstellung kann danach montags bis freitags jeweils von 12 bis 18 Uhr sowie an Samstagen von 11 bis 16 Uhr im Untergeschoss des Einkaufszentrum be! in Bebra, Nürnberger Straße 43 bis 47, besichtigt werden.
Unser Wissen über das #Leben, auch über Einzelheiten der #Geschichte der Sinti und Roma in der Vergangenheit, ist sehr begrenzt, da es fast keine eigenen Schriftquellen gibt. Fast alle Informationen wurden Jahrhunderte lang von Nicht Sinti und Nicht Roma gesammelt und weitergegeben, zum Teil aber auch nur abgeschrieben. Vieles liegt hier im Dunkeln. Licht in dieses Dunkel bringen 37 Ausstellungstafeln, die im »be!« zu sehen sind. Audioguides und zwei Medienstationen, auf denen zahlreiche Informationen abgerufen werden können, runden das Angebot ab. Es gibt Führungstermine für Schulkassen und andere Gruppen. Über die Hotline +4915755785593 können diese Termine vereinbart werden. Experten führen dann durch »Der Weg der Sinti und Roma«.
Die Vorfahren der heute in Europa lebenden Roma und Sinti stammen ursprünglich aus Indien beziehungsweise dem heutigen Pakistan. Sie wanderten seit dem 8. bis 10. Jahrhundert über Persien, Kleinasien oder den Kaukasus (Armenien), schließlich im 13. und 14. Jahrhundert über Griechenland und den Balkan nach Mitteleuropa, Westeuropa und Nordeuropa; und von dort aus auch nach Amerika.
Hintergrund war kein – ihnen lange Zeit unterstellter – »Wandertrieb«, sondern sie waren oder sie sahen sich durch #Kriege, #Verfolgung, #Vertreibung oder aus wirtschaftlicher Not zu dieser Wanderung gezwungen, die bezogen auf Mitteleuropa über 500 Jahre dauerte. In #Europa waren Sinti und Roma »neue Fremde«. Sie unterschieden sich von den Einheimischen im Aussehen, in ihren kulturellen Traditionen und durch die eigene Sprache, durch das Romanes. Sie wurden als »Tartaren« (Norddeutschland, Skandinavien), als »Ägypter« (England, Frankreich), »Böhmen« (Frankreich) oder sehr häufig als »Heiden« bezeichnet. Ab dem 14. und 15. Jahrhundert werden sie »Cingari« oder »Volk des Pharaos« genannt oder auch »Athinganoi« (»Unberührbare«), ins Deutsche übertragen als »Zigeuner«, eine rassistische Fremdbezeichnung, die viele Angehörige der Minderheit ablehnen.
Die Geschichte der Sinti und Roma ist regional in Europa sehr unterschiedlich. Beide Gruppen wurden als »Zigeuner« diskriminiert, verfolgt und ermordet. Dem Völkermord während des Nationalsozialismus fielen 500.000 Minderheitsangehörige in Europa zum Opfer, so Dr. Udo Engbring Romang, #Historiker und #Diplom #Politologe. Er lebt in Marburg.
Samstag, 2. September, 13.30 bis 16 Uhr, Ausstellungseröffnung
Einkaufszentrum »be!«, 36179 Bebra, Nürnberger Straße 43 bis 47
13.30 Uhr Musikalischer Auftakt mit der Band Ladscho Swing
Grußwort von Barbara Brod, Regionalbeauftragte des Förderers Landkulturperlen
Begrüßung und Einführung in die Ausstellung durch Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, sowie Fatima Stieb (Mitglied im Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma)
Im Anschluss Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung
Volker Brückner
Hauptzielgruppen von Redakteur Volker Brückner sind Akteure jenseits des #Bildungsbürgertums sowie #Kinder und #Jugendliche. Brückner will jeweils ganzjährig Brücken schlagen, will vermitteln zwischen Kultursparten und Generationen, zwischen Geschichte und #Zukunft, #Kultur Profis und Laien, aber auch zwischen #Wirtschaft und #Freizeit, #Kunst und #Bildung. Die Ausstellung »Der Weg der Sinti und Roma« ist eines dieser Projekte, die Brückner unter anderem in Nordhessen im Bündnis »Bebra wird bunter« umsetzt. Mehr …