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Stanisław Lem. Foto: Wojciech Zemek, Creative Commons 3.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Stanisław Lem zu »Künstlicher Intelligenz« (KI), schon 1968 schrieb er »Ananke«

#Stanisław #Lem zu »Künstlicher Intelligenz« (KI), schon 1968 schrieb er »Ananke«

Gütersloh, 16. August 2023

Das polnische Genie und Science Fiction #Ikone Stanisław Lem hat sich, ohne den Begriff zu nennen oder zu kennen, schon 1968 zur sogenannten »Künstlichen Intelligenz« (KI) ausgelassen. In der Kurzgeschichte »Ananke« (in der Griechischen #Mythologie das unpersönliche Schicksal) schreibt er von einem Bordcomputer einer Marsrakete, der von einem Softwareingenieur und »Computertrainer«, der an der Zwangsstörung des Anankastischen Syndroms litt, zu genau dieser Zwangsstörung erzogen wurde.

Besiedlung des Mars

Nicht nur, dass Lem mit der Idee der Besiedelung des Mars und ständigen Transferflügen Elon »Elmo« Musk um Jahrzehnte voraus war – er war auch mit anderen Ideen um Jahrzehnte voraus – er wusste auch um die Problematik von Technik, die auch in anderen Romanen und Kurzgeschichten anklang. Das Anankastische Syndrom ist eine Zwangsstörung, die man mit Perfektionismus und Kontrollwahn umschreiben kann. Der Bordcomputer der Marsrakete, die im Verlauf der Geschichte bei der Landung abstürzt, leidet darunter und blockiert sich durch seinen Kontrollwahn selbst, sodass er handlungsunfähig wird. Eine Untersuchung des Absturzes bringt das Drama zu Tage. Die Piloten haben das Problem zu spät erkannt und den Autopiloten zu spät deaktiviert, sodass die Rakete unrettbar verloren war.

Der Pilot Pirx

Der Protagonist Pirx durchzieht Lems gesamtes Œuvre (taucht dabei aber nicht in jedem Werk auf). Nicht als Motiv, sondern lediglich als Anker, der vom Kadett bis zum Seniorexperten entwickelt wird.

Fazit

Lem hat 1968 schon die »Künstliche Intelligenz« hinterfragt und die Idee gehabt, sie könne unter psychischen Störungen leiden. Ein anderer Aspekt der Hinterfragung ist die Möglichkeit, dass eine »KI« auch dumm oder desinteressiert sein kann, womöglich sein muss, in dem Sachbuch »Künstliche Dummheit«. Fast jeder hat schon einmal von »Künstlicher Intelligenz« gehört. In diesem Buch geht es um »Künstliche Dummheit«. Zunächst einmal muss man die Begriffe kennen, wenn man über Künstliche Intelligenz beziehungsweise Künstliche Dummheit spricht. Intelligenz (von lateinisch intellegere »erkennen«, »einsehen«; »verstehen«; wörtlich »wählen zwischen …« von lateinisch inter »zwischen« und legere »lesen, wählen«) ist in der #Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive beziehungsweise geistige Leistungsfähigkeit. Insofern ist jedes Lebewesen intelligent. Die Frage ist nur, wie intelligent. Der ehemalige Verfassungsrichter Thomas Fischer interpretiert den Roman in einer #Spiegel Kolumne hingegen als Kritik am Expertentum, und stellt darauf ab, dass die Untersuchungskommission nicht den Grund für den Absturz herausfindet. Pilot Pirx hingegen erinnnert sich aus seiner Erfahrung an den Softwareingenieur, und daran, dass dieser aufgrund seiner Zwangsstörung fluguntauglich war. Er schickt ihm ein Telegramm mit dem Poe Zitat »Thou art the Man« (»Du bist der Mann«), woraufhin sich der ehemalige Pilot und Softwaretrainer umbringt. Bei dem Absturz waren rund 5.000 Besatzungsmitglieder beziehungsweise Passagiere ums Leben gekommen.

Trivia

Lem hat mit dem Roman »Fiasko« den wohl wichtigsten Kriegsroman der Postmoderne vorgelegt. Salopp gesagt, ist hier der »Name Programm«. An der Verfilmung seines Jahrhundertromans »Solaris« sind 2 Regisseure gescheitert, weil sie ihn offensichtlich nicht verstanden haben. Tarkowski hat in Erster Linie auf die Technik und den kammerspielhaften Charakter der Handlung abgestellt, Soderbergh hat daraus hingegen einen modernistischen #Hollywood Science Fiction »Blockbuster« gemacht, der ohne Not aus dieser Kammerspielhaftigkeit ausbricht, aber auf den Superstar Goerge Clooney und die Handlung an Bord der #Orbitalstation abstellt. Der sogenannte »Ozean« und das, was auf dem Planeten »Solaris« stattfindet, unterschlagen beide völlig, womit sie völlig an Lems Roman vorbeigehen. Der klamaukhafte Charakter von Tarkowskis Werk ist wohl eher der damaligen Tricktechnik und szenischen Ausstattung im Stil der Zeit geschuldet. Soderbergh hat leider noch nicht einmal Orange als die Farbe von Solaris erkannt – bei ihm tendiert alles zu Blau. Eben ganz im modernen Hollywoodstil.

 
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