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Brutkasten am Windkraftturm östlich von Friedrichsdorf. Fotos: Heinz Mertineit, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sicherer Brutplatz für Wanderfalken an Windkraftanlagen

Sicherer Brutplatz für Wanderfalken an Windkraftanlagen

Gütersloh, 3. August 2023

Windräder können für bestimmte Vogelarten zur Gefahr werden. Seit Beginn des verstärkten Ausbaus kommt es immer wieder zu Konflikten mit sogenannten sensiblen #Vogelarten, weil ein bestimmter Mindestabstand zu deren Brutplätzen einzuhalten ist. In Gütersloh wird nun seit einigen Jahren bewiesen, dass man diese Vorschrift für #Wanderfalken überdenken sollte. Als im Jahre 2002 das Bürgerwindrad an der A 2 in Höhe der #Raststätte Gütersloh gebaut wurde, brachte der Initiator Helmut Schierl aus Rietberg am #Turm der Anlage in 65 Meter Höhe einen Falkenbrutkasten an. Für den erfahrenen Falkner war dieses nicht der erste Brutkasten. Vielmehr hatte er schon seit vielen Jahren gute Erfahrung mit Falkenbrutkästen an Windkrafttürmen.

So war auch der Brutkasten in Gütersloh schon im folgenden Jahr von Turmfalken besetzt. Mitglieder des #Naturschutzteams #Gütersloh beobachteten von Brutbeginn an das Verhalten der Falken an diesem Turm und mussten bald  feststellen, dass die drehenden Rotoren auch keine Gefahr für die flüggen Jungfalken bedeuteten. 2017 wurden die alljährlich dort brütenden Turmfalken von einem Wanderfalkenpaar aus ihrem bisherigen Lebensraum verdrängt und es kam zur ersten erfolgreichen Wanderfalkenbrut an dieser Windkraftanlage. Seither haben die Wanderfalken diese Windkraftanlage als Lebensraum besetzt. Da sich an diesem Turm Funkantennen befinden gibt es genügend Ansitzmöglichkeiten, so dass auch die flüggen Jungfalken während der sogenannten Bettelzphase immer wieder zum Turm zurückkommen.

In dieser Zeit werden sie von den Altvögeln im Beuteschlagen trainiert.  Erst wenn sie selbständig Beute schlagen können werden sie von den Altvögeln vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen. Seit fünf Jahren ist auch der Brutkasten an einer weiteren Windkraftanlage von Wanderfalken besetzt. Diese Anlage steht in der freien Natur umgeben von Feldern östlich von Friedrichsdorf. Da sich an dieser Anlage keine Antennen befinden, nutzen die Jungfalken die Eichen einer nahen Baumreihe bis zum Selbständig werden. Fazit, manche Greifvogelarten können vom Ausbau der Windkraft betroffen sein, für Wanderfalken trifft dies nicht zu, wie die guten Erfahrungen des Naturschutzteams in Gütersloh beweisen.

Wanderfalken sollten kein Grund zur Verhinderung von #Windkraftanlagen sein. Die #Klimakrise ist in Form von #Hitze, #Dürre, #Überschwemmungen und #Waldbränden unübersehbar. Nur durch beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien sind die nationalen und globalen Ziele noch zu erreichen. Genau so dringlich ist die Bekämpfung des Artensterbens. Dem Wanderfalken können Brutkästen an ausgewählten Windkraftanlagen sehr helfen.

Wanderfalken sind die schnellsten Vögel der Welt und sehen 8 mal besser als wir Menschen

Das »Adlerauge« der #Greifvögel ist aufgrund seines enormen Sehvermögens geradezu sprichwörtlich. Im Allgemeinen haben Vögel im Vergleich zur Körpergröße deutlich größere Augen als Säugetiere und Menschen, wodurch sie als ausgesprochene Augentiere gelten. Zudem können sie zeitlich wesentlich schneller Bilder verarbeiten als wir. Während wir bei schnellen Bewegungen nur noch unscharfe Bilder wahrnehmen, können Vögel auch bei höheren Geschwindigkeiten klare Einzelbilder erkennen.

Besonders beeindruckend ist die Sehschärfe bei Falken. Sie können #Beute, die so klein ist wie eine #Maus oder ein #Käfer, noch aus großer Höhe und Entfernung sowie unter schwierigen Bedingungen erkennen. Wanderfalken können sogar einen fliegenden Kleinvogel auf über einem Kilometer Entfernung erspähen. Es wird angenommen, dass das Auge der Greifvögel die maximale Sehschärfe erreicht, was unter anderem auf eine bis zu 8 mal höhere Sehzellendichte im Vergleich zum Menschen zurückzuführen ist. Das Falkenauge verfügt über 2 Sehzentren: eins für das binokulare, dreidimensionale Sehen und ein anderes für den Rundumblick jedes einzelnen Auges. Jedes Falkenauge hat einen Sehbereich von bis zu 150 Grad, wobei sich die Gesichtswinkel auf 35 bis 50 Grad überschneiden. Es ist, als hätten sie ein #Weitwinkel #Teleobjektiv, zwischen denen das Gehirn blitzschnell hin und herschalten kann, um sowohl das Scharfe als auch das Weite gleichzeitig wahrzunehmen.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Falken ist ihre ungewöhnliche Handschwingenmauser. Wie alle #Vögel erneuern sie regelmäßig ihr Gefieder, das durch Nutzung oder unpassende Färbung verschlissen ist. Um dabei nicht nackt und flugunfähig zu werden, werfen sie die #Federn nacheinander ab und ersetzen sie sofort durch neue. Bei den meisten #Greifvögeln wechseln die Handschwingen der Reihe nach von innen nach außen, aber bei Falken geschieht dies von der Mitte aus in beide Richtungen, wodurch zwei Mauserlücken im Flügel entstehen.

Naturschutz-Team Gütersloh e. V. c/o Franz Thiesbrummel, mehr …
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