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Foto: Hartmut Brand, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh: Brands Spiele Check, »Sattgrün« vom Kosmos Verlag

Gütersloh: #Brands #Spiele #Check, »Sattgrün« vom Kosmos Verlag

Rietberg, 14. Juli 2023

Kann ein Spiel der Nachfolger eines anderen Spiels sein, ohne dass die Thematiken der beiden Spiele auch nur ansatzweise ähneln? Dieser Frage wollte ich auf den Grund gehen und habe »Sattgrün« vom #Kosmos #Verlag auf den Spieletisch gebracht.

In »Sattgrün« machen sich 1 bis 5 #Spieler in einem Alter von mindestens 10 Jahren über eine Spielzeit von 45 bis 60 Minuten auf den Weg, ihr zu Hause in eine grüne Oase der Ruhe zu verwandeln.

Ist dieses »Sattgrün« nun also tatsächlich der Nachfolger von dem preisgekrönten Spiel des Jahres 2022 »Cascadia«?

Zunächst einmal muss man sagen, dass allein schon vom Layout und vom Spiel Umfang »Sattgrün« gegenüber »Cascadia« noch mal eine Schippe drauflegt. Die grafische Darstellung der Pflanzenkarten sticht auf jeden Fall schon einmal heraus. »Sattgrün« ist, so viel kann man schon vorwegnehmen, ein Spiel, bei dem es einfach Spaß macht, mit dem Spielmaterial zu agieren und sich damit zu befassen. So eine Pflanzenkarte ist zum Beispiel nicht einfach nur ein Spielelement sie ist auch Informationsquelle.

Die Aufgabe der Spieler ist auf dem Papier relativ einfach

Es gilt, die richtige, bestmögliche Kombination der Pflanzenkarten mit den Zimmerkarten und den Gegenstandsblättchen zu finden, um damit den fiktiven Wohnraum des Spielers so zu gestalten, dass sich die in dem Wohnraum befindlichen Pflanzen wohlfühlen und entsprechend auch wachsen.

Und auch hier liegt sattgrün gegenüber »Cascadia« einen Gang zu. Die Kombination der verschiedenen Elemente beschränkt auf das Kartenraster von 5 mal 3 lässt schnell das Gefühl im Spiel zu, dass man zwar einige Möglichkeiten hat, seinen Zug zu gestalten, schnell aber ein Gespür dafür kriegt, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, die nicht zum zielführend als umgekehrt.

Dass »Sattgrün« in der Detailtiefe diese Tücken hat, überrascht, denn das Grundprinzip, wie die Karten zu legen sind, ist relativ einfach. Das aus der offenen Ablage genommenen Spielmaterial unterliegt zunächst einmal den einfachsten Regeln: Zimmerkarten und Pflanzkarten wechseln sich stetig ab. Zudem hat jede Karte einen Ablageort für ein Gegenstandsblättchen. So weit so gut.

Der Teufel steckt aber wie immer im Detail. Denn die Pflanzen haben natürlich unterschiedliche Bedürfnisse an die Lichtverhältnisse und man kennt es ja sicherlich auch von zu Hause oder aus dem Büro, dass die eine oder andere Pflanze recht dünnhäutig reagiert, wenn diese Lichtbedürfnisse nicht gestillt werden.

Und so puzzelte in den ersten Partien unserer Spielerunden erstmal jeder locker flockig vor sich hin. Und schnell wurde klar, dass es das, was anfangs als #Kartenspiel und Plättchenlegespiel auf dem Tisch kam, nach der dritten oder vierten Partie und steigender Regelkenntnis immer mehr in sich hatte.

Denn es kommt nicht nur auf die Nachbarkarten an, zu denen eine Zimmerkarte gelegt wurde. Nein, auch die Ausstattung des Wohnraumes mit Haustieren oder unterschiedlichen Mobiliar hat am Ende des Spiels Auswirkungen auf die Siegpunkte.

Eine sehr interessante taktische Komponente bringt der offene Markt, auf den man sich bedienen kann, um Spielmaterial für seinen Zug zu erhalten. Hier entscheidet man sich für eine Zimmer oder eine Pflanzenkarte und bekommt zudem noch einen Gegenstand hinzu. Bei einer taktisch zurückhaltenden Auswahl kann man auch schon mal in die Lage versetzt werden, den Markt zu beeinflussen. Hier ist also auch schon mal vorausdenkendes Spielen gefragt. Und gerade diese taktische Komponente spricht eigentlich dafür, dass »Sattgrün« mit steigender Spielgruppengröße auch größeren Spielspaß entwickelt. Auch, wenn der Solospielermodus mit seinen Herausforderungsszenarien wirklich gut gemacht ist.

Ein letzter Vergleich zu »Cascadia«. Die Modifikationsmöglichkeiten, um den Spielspaß hochzuhalten, gefallen mir bei »Sattgrün« Cascadia«, wo es nur darum ging, Anordnungsvariationen der der entsprechenden Tiere einzubauen.

Unter dem Strich kann man schon das Fazit ziehen, dass zwar »Sattgrün« und »Cascadia« thematisch weit auseinander liegen verschiedene Spielmechanismen aber von »Cascadia« zu »Sattgrün« übernommen wurden. Ich selbst würde es daher trotzdem nicht als Nachfolger von »Cascadia« sehen. Dieser Schluss folgt schon allein aus der Tatsache, dass in unseren Spielrunden auch weiterhin beide Spiele auf den #Tisch kommen werden.

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