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Philosophischer Laienarbeitskreis: Ethische Dammbrüche in Gesellschaftsfragen nehmen zu, »Bei Sterbehilfe, Abtreibung oder Cannabis Legalisierung kommt es zu Grenzüberschreitungen!«
Konstanz, 10. April 2023
Die Gesellschaftspolitik in Deutschland ist nach Ansicht des Leiters des Philosophischen Laienarbeitskreises, Dennis Riehle (Konstanz), zunehmend in Begriff, Dammbrüche zu begehen: »Durch die aktuellen Projektvorhaben der ›Ampel‹ #Koalition ist deutlich geworden, dass wir uns einem ungesunden Verständnis von Liberalismus hingeben. Denn das Aufweichen zivilisatorischer Grenzen und Regeln führt am Ende zu #Beliebigkeit, #Unklarheit und Desorientierung«, erklärt der 37 Jährige. »Ob es nun die Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche und die #Diskussion um die Strafbarkeit der Abtreibung an sich, die vorgesehene Freigabe von #Cannabis oder auch das neue Verständnis von Familie und Identität ist, all diese Entwicklungen werden dazu beitragen, dass wir die bewährten Konventionen über ein von Werten und Grundsätzen getragenes Miteinander aufgeben und zu einer zunehmenden Individualisierung des Menschen beitragen, der am Ende gottgleich wird und vor lauter Überheblichkeit und Selbstüberzeugung kaum noch gehen kann. Eine Anmaßung sondergleichen, wenn wir den Boden von ethischen Kompromissen hinter uns lassen und uns in einem unerträglichen Maße erhöhen. Demut vor Schöpfung, Leben und Unversehrtheit hat keinen Platz mehr, stattdessen dreht sich alles nur noch darum, dass sich jeder nach seiner #Facon verwirklichen kann, ohne nach rechts oder links zu blicken und in völliger #Ignoranz des Nächsten«.
Auch beim Thema »Sterbehilfe« erkennt der Philosophische Laienarbeitskreis eine ungute Tendenz: »Wenngleich sich die Politik bei diesem Aspekt deutlich schwerer tut, sehen wir ein Wandel des Begreifens darüber, wie Eigenbestimmtheit über den Schutz vor dem (Ab-)Leben gestellt wird. Nicht zuletzt hat dies auch mit einem Verlust an Leidensfähigkeit zu tun, die frühere Generationen noch zweifelsohne beherrschten und bewältigen konnten. Immerhin war es damals Konsens, dass nicht wir über unser Ende zu bestimmen haben oder den Anspruch erheben wollen, uns über die göttliche Bestimmung hinwegzusetzen. Aber mit einem Rückzug von #Religion und #Glaube aus unserem Alltag hat sich auch die Ehrfurcht vor dem Diesseitigen verflüchtigt. Das erklärt dann auch so manch einen ideologischen #Geisterfahrer, der sich einem Weltbild des Transhumanistischen unterwirft und somit sämtliche Bodenhaftung verliert. Dass wir als Menschen nicht nur das Recht auf die persönliche Integrität haben, sondern als soziale Wesen stets auch Verantwortung gegenüber Anderen tragen, kommt in den sich entsolidarisierenden Breiten für Anhänger des libertären Absolutismus überraschend. Gerade deshalb braucht es eine Gegenbewegung, die das Bewahrende als einen Schatz jahrhundertelanger Erfahrungen hochhält. Niemandem ist geholfen, wenn wir zu empathielosen Individuen werden, denen die Vergänglichkeit egal ist«, so Riehle abschließend.
Der Philosophische Laienarbeitskreis ist #online erreichbar.
Kommentare
Erich: Menschen zu kriminalisieren nur weil sie sich für eine andere Substanz als Alkohol entschieden haben ist alles andere als ethisch korrekt. Vorallem wenn diese Leute nur einfache Konsumenten sind und durch ein Strafverfahren auch noch um den Job sowie Führerschein bangen muss! Im Jahr 2019 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik 225.120 Strafverfahren wegen Cannabis eröffnet. Knapp 83 % davon, also über 186.000 Strafverfahren, richteten sich gegen einfache Konsumenten.(1) Die Polizei konzentriert sich bei ihrer Arbeit auf die Verfolgung von Konsumenten. Nur in 17 % der vielen Strafverfahren ging es um Handel sowie Einfuhr und Produktion von Cannabis in großen Mengen., 11. April 2023, 11.12 Uhr
Kurt: Die Entkriminalisierung von Cannabis, ist kein ethischer Dammbruch. Eher das Gegenteil ist hier der Fall. Menschen den Zugang zu einer Pflanze zu verwehren, indem man diesen kriminalisiert, ist viel eher unethisch., 10. April 2023, 10.33 Uhr