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BUND startet Projekt »Wildkatzenwälder von morgen« – Umweltministerin Lemke überreicht Förderbescheid
Berlin, Düsseldorf, 7. März 2023
Zum Start des 6 jährigen Großprojektes »Wildkatzenwälder von morgen« überreichen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Sabine Riewenherm am 7. März 2023 den #Förderbescheid an den Bund für #Umwelt und #Naturschutz Deutschland (BUND). Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Der #BUND #Landesverband Nordrhein-Westfalen wird zudem durch das Ministerium für Umwelt, #Naturschutz und #Verkehr des Landes #NRW gefördert. Zusammen mit weiteren neun BUND Landesverbänden, dem BUND Bundesverband und der BUNDjugend wird das Projekt umgesetzt. Ziel ist es, die Wiederausbreitung der Wildkatze zu fördern und gleichzeitig Wälder als artenreiche und klimarobuste Lebensräume zu gestalten.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: »Gesunde #Wälder sind artenreiche Lebensräume und natürliche Klimaschützer – sie zu erhalten und zu entwickeln ist angesichts der akuten Doppelkrise von Artenaussterben und #Klimakrise wichtiger denn je. Ich freue mich, dass im Projekt »Wildkatzenwälder von morgen« ganz unterschiedliche Akteure bundesweit zusammenarbeiten, um klimarobustere Wälder von morgen entstehen zu lassen.«
BFN Präsidentin Sabine Riewenherm: »Mit dem Projekt wird die #Wildkatze geschützt und Wälder werden aufgewertet. Das ist ein großer Gewinn für die biologische Vielfalt. Es hat eine ganz besondere Wirkung, wenn in zehn Bundesländern zugleich Naturschutzmaßnahmen umgesetzt werden, an denen sich viele engagierte Freiwillige beteiligen. Das Projekt schafft Bewusstsein für den Wert naturnaher Wälder und zeigt Handlungsoptionen für eine klimaresiliente Waldbewirtschaftung auf.«
Die Europäische Wildkatze ist in Deutschland im Aufwind. Sie konnte in den letzten Jahrzehnten vielerorts wieder nachgewiesen werden, wo sie lange als ausgestorben galt. Doch noch immer fehlt sie in weiten Regionen Deutschlands und Mitteleuropas. Die Wildkatze gilt als Art Nationaler Verantwortlichkeit und wird in der Roten Liste als »gefährdet« eingestuft. Als sogenannte Verantwortungsarten gelten beispielsweise solche Arten, die wie die Wildkatze ihr europäisches Verbreitungszentrum in Deutschland haben und für deren Schutz Deutschland daher eine besondere Verantwortung trägt.
Die Tiere haben konkrete Anforderungen an ihren Lebensraum: Wildkatzen benötigen unaufgeräumte Wälder mit Totholz und Gebüsch, die ihnen als Versteckmöglichkeit und zur Jungenaufzucht dienen. Sie bevorzugen zudem strukturreiche Waldränder und angrenzende offene Flächen mit Deckung für die Mäusejagd. Zusätzlich müssen in wildkatzengerechten Wäldern Gefahrenquellen minimiert werden, um Unfälle der geschützten Art zu vermeiden.
Nicht nur Wildkatzen profitieren von strukturreichen, laubholzgeprägten Wäldern. Die Wildkatzenwälder von morgen sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt, robuster gegenüber dem Klimawandel und wiederstandfähiger gegen das Artensterben.
In #Nordrhein #Westfalen werden vor allem die Wälder des Oberbergischen Lands und des Sauerlands in den Fokus genommen. »Die ›Wildkatzenwälder von morgen‹ stellen für uns die perfekte Möglichkeit dar, die Europäische Wildkatze als Botschafter für artenreiche, strukturreiche und klimarobuste Wälder zu präsentieren. Denn die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. So fördern wir gleichzeitig andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht und das Biotop natürlichen Wald«, sagt Christine Thiel-Bender, Projektleitern des BUND NRW. »Um unser Vorhaben umzusetzen, suchen und brauchen wir Partner aus der Gruppe der #Waldnutzer und Entscheidungsträger aus #Forst, #Landwirtschaft, #Jagd, #Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche«.
Die Europäische Wildkatze
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in unseren Wäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute geschätzt 6.000 bis 8.000 Tiere bei uns und das überwiegend in Mitteldeutschland und Südwestdeutschland. Die Wildkatze ist wie kaum eine andere Art als Leitart des Naturschutzes für einen Verbund von Waldlebensräumen geeignet. Wildkatzen reagieren sehr sensibel auf die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen, Siedlungen und ausgeräumte Agrarflächen. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen auch für andere bedrohte Arten wie den Luchs, für scheue Vögel wie den Schwarzstorch und seltene Käferarten und Pilze optimal. Der BUND engagiert sich bereits seit Jahrzehnten für den Schutz der Europäischen Wildkatze und ihrer #Lebensräume.