»Hirnsalat« Buchcover. Bild: Véronique Hübner, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Lesetipps für Gütersloh, Hirnsalat, Neurodivergenz in einem »besonderen« Kinderbuch, Audacia Verlag
Wie fühlt es sich für Kinder an, die Umwelt anders wahrzunehmen und dabei überall anzuecken? Das neue Vorlesebuch »Hirnsalat« von Véronique Hübner gibt Einblicke in das Denken und Fühlen von Kindern mit neuropsychischen Besonderheiten – und zeigt Ideen für ein gutes Miteinander auf.
»Hirnsalat« beschreibt aus Kindersicht das Leben mit einem Gehirn, das etwas anders funktioniert. Es erzählt von den Problemen der Kinder im Umgang mit anderen und von ihren Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Das #Buch mit farbenfrohen Illustrationen von Uli Erbes ist im Audacia Verlag erschienen und seit dem 26. Januar 2023 im Handel. Es wirbt für Verständnis, will aufklären und Mut machen. Dabei richtet es sich sowohl an Kinder als auch an Eltern und andere interessierte Erwachsene – ein Vorlesebuch, das nicht nur für Betroffene interessant ist.
»Ich habe lange als Kinderbetreuerin gejobbt und hatte immer wieder mit kleinen Menschen zu tun, die sich nicht so verhalten konnten, wie sie es gerne wollten – sei es durch #Autismus, AD(H)S, durch ein fetales Alkoholsymdrom, durch eine Bindungsstörung oder Wahrnehmensstörung. Ihre Nöte gingen mir sehr zu Herzen«, sagt die Autorin Véronique Hübner. »Später, als Coachin und psychologische Beraterin wurde mir klar, wie prägend eine solche Kindheit sein kann und wie mangelhaft die Gesellschaft darüber aufgeklärt ist. So beschloss ich, ein Buch zu schreiben, dass die Perspektive und die oft problematischen Reaktionen dieser Kinder verständlich macht.«
Oskar, Lea, Noah und Nancy, den kleinen Hauptfiguren im Buch, fällt es schwer, sich gesellschaftskonform zu verhalten. Manche Leser werden in ihnen Neurodivergenz sehen, andere unsichtbare Behinderungen. Wieder andere reden von emotionalen, psychischen, Verhaltens- oder Entwicklungsstörungen. Autismus, AD(H)S, FASD, Bindungsstörung – wer sich etwas damit beschäftigt, wird diese Begriffe wahrscheinlich beim (Vor-)Lesen im Kopf haben, vielleicht den Hauptpersonen zuordnen können. Circa sieben bis 10 Prozent aller #Kinder wären davon betroffen, erklärt Véronique Hübner. Manche Fachleute schätzten die Dunkelziffer noch wesentlich höher ein. »Die Symptome überschneiden sich stark. So vielfältig die Bezeichnungen sind, so kontrovers werden sie auch diskutiert. Die Kinder aber müssen mit dem leben, was da ist – ganz egal, wie es heißt«. Aus diesem Grund verzichtet die Autorin auf Bezeichnungen und Zuordnungen im ihrem Buch, auch wenn mögliche Ursachen gestreift werden. Was zählt ist alleine die Sicht der #Kinder. »Mein Wunsch ist, dass sich so möglichst viele Betroffene mit ihnen identifizieren können.«
Erschienen ist das gebundene Buch als Hardcover Ausgabe in dem dafür neu gegründeten Audacia Verlag – lateinisch für Mut, Kühnheit, Unverfrorenheit.
Véronique Hübner
Véronique Hübner, Jahrgang 1972, arbeitete – stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen – schon als Bankkauffrau, Projektmanagerin, Teamleiterin, Animateurin, Reiseleiterin, Coachin, Beraterin, Einzelkauffrau und Geschäftsführerin. Erst ihr Umzug aus Berlin hat sie dazu gebracht, ihr liebstes Hobby zum Beruf zu machen und ihr Debut zu veröffentlichen. Sie wohnt jetzt mit »den beiden besten Söhnen der Welt« und dem betagten Kater Leo in einem idyllischen Örtchen an der Niederelbe.