VPKA Bayern, neues Bürokratiemonster bei Ambulanten Operationen, 267 Seiten Kontextfaktoren lösen übersichtliche GAEP Kriterien abZoom Button

Prof. Dr. med. Roland Biber, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Kliniken Dr. Erler gGmbH, Klinik für Unfallchirurgie. Foto: Kliniken Dr. Erler gGmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

VPKA Bayern, neues Bürokratiemonster bei Ambulanten Operationen, 267 Seiten Kontextfaktoren lösen übersichtliche GAEP Kriterien ab

VPKA Bayern, neues Bürokratiemonster bei Ambulanten Operationen, 267 Seiten Kontextfaktoren lösen übersichtliche GAEP Kriterien ab

München, 24. Januar 2023

Der Verband der Privaten Krankenanstalten in Bayern (VPKA) moniert seit langem die überbordende Bürokratie im Gesundheitswesen. Erst im November 2022 hatte sich der #Bayerische #Gesundheitsminister Klaus Holetschek bei diesem Thema auf die Seite der #Kliniken geschlagen und von der Bundesregierung und den weiteren verantwortlichen Akteuren einen #Bürokratieabbau auf das notwendige Maß gefordert. Stattdessen kommt nun mit dem neuen #AOP #Katalog ein weiteres #Bürokratiemonster auf die Ärzteschaft zu. 

Beim AOP Katalog handelt es sich um den Katalog der ambulant zu erbringenden Leistungen. Er wird regelmäßig zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und der Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) vereinbart. »Dieser AOP #Katalog ist über die Jahre beträchtlich angewachsen und umfasst zunehmend invasivere und größere Eingriffe, was zu einer großen Bedeutung der Krankenhäuser auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung geführt hat«, erläutert Prof. Dr. med. Roland Biber, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Kliniken Dr. Erler gGmbH, Klinik für Unfallchirurgie. »Inzwischen gibt es zahlreiche ambulant durchzuführende Eingriffe, die vom kassenärztlichen Sektor kaum angeboten und nahezu ausschließlich von den Krankenhäusern erbracht werden; jene profitieren dabei von ihren Vorhaltestrukturen, da sie etwa bei schwereren Verläufen oder Komplikationen unmittelbar stationär weiterbehandeln können.« Häufige Beispiele fänden sich in der Allgemeinchirurgie (zum Beispiel Versorgung von selbst beidseitigen Leistenbrüchen, Nabelbrüchen, et cetera) oder der Orthopädie und Unfallchirurgie (Eingriffe an Hand und Fuß, Gelenkspiegelungen, Entfernung von Osteosynthesematerial).

AOP Katalog deutlich angewachsen

Mit dem Jahreswechsel 2022/2023 ist der AOP Katalog nun erneut um 208 neue Prozeduren auf mehr als 3.000 Eingriffe angewachsen. Überdies wurden die langjährig etablierten GAEP-Kriterien abgelöst. Letzteres sorgt für massive #Kritik.

GAEP Kriterien ersetzt

Prof. Dr. med. Roland Biber: »Die GAEP Kriterien boten bisher eine überschaubare Systematik an Vorgaben, welche eine stationäre Erbringung an sich ambulant durchzuführender Prozeduren erlaubt. Die GAEP Kriterien waren auf eine Papierseite komprimierbar und aus medizinischer Sicht eingängig. So konnten etwa schlecht versorgte, alleinlebende und kommunikativ eingeschränkte Patienten bei Bedarf auch stationär behandelt werden, ebenso wie beispielsweise Patienten mit auffälligen Vitalwerten, schwerer Schlafapnoe oder anderen medizinisch anerkannten Gründen. Diese GAEP Kriterien wurden nun abgelöst durch sogenannte Kontextfaktoren. Dabei handelt es sich um eine 267 Seiten (sic!) lange Liste an #Diagnosen und #Prozeduren, die #Ärzte nun offenbar zusätzlich während ihrer Sprechstunden berücksichtigen sollen.«

Verschlechterung der Situatio#n

Trotz der schieren Länge der Liste stelle diese eine wesentliche Einschränkung im Vergleich zur Vorsituation dar, stellt Biber klar. Es seien nahezu ausschließlich Diagnosen und Prozeduren aufgeführt, die bereits für sich genommen klare Krankenhausindikationen darstellten, wie beispielsweise Ebola, Dengue Fieber, Herzstillstand und Ähnlichem. »Praktikabel sind lediglich die aufgeführten höheren Pflegegrade beziehungsweise die hochgradige #Unselbstständigkeit gemessen an einem niedrigen #Barthel Index. Hingegen können #Patienten, die etwa nach einer ambulanten #Operation unter #Übelkeit leiden und mehrfach erbrechen, ebenso nicht mehr stationär übernommen werden wie Patienten mit einer #Bluthochdruckkrise

#Ambulantisierung und #Entbürokratisierung

Auch beim VPKA stoßen die Änderungen auf Unverständnis. Dessen Vorstandsvorsitzender Markus Stark sagt: »Der Trend zur Ambulantisierung ist richtig – jedoch muss diese im Interesse der Patienten und der #Qualität mit deutlich weniger Bürokratie auskommen. Schließlich soll der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht die Dokumentation.« Die Einführung einer Liste von 267 Seiten mit als ICD oder OPS zu kodierenden Kontextfaktoren spreche für sich. »Ziel war hier offensichtlich keine Entbürokratisierung oder gar Vereinfachung, sondern vielmehr die Schaffung einer für die Leistungserbringer nicht umsetzbaren Anforderung, deren Einhaltung andererseits durch die Kostenträger durch EDV-technischen Abgleich der ICD und OPS Ziffern besonders leicht zu kontrollieren ist. Gleichzeitig ergibt sich eine Verschlechterung der Patientenversorgung, da zahlreiche Fälle einer stationären Behandlungsnotwendigkeit nicht mehr abgebildet werden.«

Prof. Dr. med. Roland Biber ergänzt: »Eine Ambulantisierung wird am Ende nur mittels geeigneter Anreize gelingen. Wenn etwa die Eingriffe dieses Katalogs bei stationärer und ambulanter Erbringung gleich vergütet würden – bis auf vielleicht einen realistischen Hotelkostenanteil – dann würde auch die Ambulantisierung sicher schnellere Fortschritte machen. Die derzeitige Bürokratisierung hingegen führt nur dazu, dass Medizinische Dienste der #Krankenkassen personell aufrüsten, wobei diese Arbeitskräfte dann im Gesundheitssystem noch zusätzlich fehlen.«

Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
Oktober 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
Juli 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
August 3024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031

Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.