Studie: Smart Meter Rollout sollte datensparsam erfolgen, Institut für Ökologische WirtschaftsforschungZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Studie: Smart Meter Rollout sollte datensparsam erfolgen, Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung

Studie: Smart Meter Rollout sollte datensparsam erfolgen, Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung

  • IÖW: Bislang sparen Haushalte nach Einbau eines intelligenten Stromzählers (»Smart Meter«) keinen Strom

  • Forscher empfehlen: Der Smart Meter Rollout sollte für die Umsetzung der Energiewende flächendeckend erfolgen. Dabei sollten jedoch die ökologischen Belastungen minimiert und die digitale Infrastruktur so datensparsam wie möglich betrieben werden

  • Kosten für Smart Meter kaum durch Stromeinsparung kompensierbar, Aufbau der Infrastruktur sollte mit Steuermitteln bezuschusst werden

Berlin, 5. Januar 2023

Damit die Energiewende vorankommt, sind »intelligente« Stromzähler eine wichtige Voraussetzung. Doch der Rollout zur Digitalisierung der Energiewende stockt. Den Durchbruch soll nun ein neues Gesetz zum Neustart der #Digitalisierung der Energiewende bringen, für das das Bundesministerium für #Wirtschaft und #Klimaschutz (BMWK) im Dezember 2022 einen Referentenentwurf vorgelegt hat. Forschende des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) haben mit Förderung durch das BMWK untersucht, wie sich Ausbau und Betrieb der digitalen Energieinfrastruktur ökologisch auswirken. Eine Analyse der Verbrauchsdaten von 1.600 Haushalten zeigt: Der Einbau eines Smart Meter führt bislang zu keinen nennenswerten Stromeinsparungen. Um bei der Digitalisierung der Energiewende die Umwelt zu schonen, empfiehlt das IÖW: Smart Meter sollten so datensparsam wie möglich betrieben werden.

Smart Meter zentral für flexibleres Stromsystem

»Deutschland will möglichst rasch klimaneutral werden. Im Stromsektor heißt das vor allem: Mehr Solar- und Windenergie. Da diese Energiequellen wetterbedingt fluktuieren, muss das Stromsystem flexibler werden. Mit intelligenten Stromzählern können #Verbraucher etwa flexible Tarife angeboten werden, in deren Preisgestaltung sich die Höhe des Stromangebots niederschlägt«, erklärt IÖW Energiewendeforscherin Astrid Aretz. »Diese intelligente Strominfrastruktur ist für ein erneuerbares Stromsystem essenziell. Lange Zeit war mit dem Einbau von Smart Metern zudem die Hoffnung verbunden, dass Verbraucher Strom sparen, indem ihnen ihr Verbrauch sichtbar gemacht wird und sie so Einsparpotenziale erkennen. Unsere empirischen Untersuchungen zeigen: Diese Hoffnung erfüllt sich bislang nicht.«

Viele Millionen Stromzähler sollen »smart« werden

Der Rollout bringt logistischen und regulatorischen Aufwand mit sich und eine große Menge an Hardware- sowie Softwarekomponenten. Allein der Pflichteinbau nach dem aktuellen Gesetz beläuft sich auf sieben Millionen Messstellen, also mindestens genauso viele Smart Meter mit den dazugehörigen Gateways, den Übertragungseinheiten. Ein flächendeckender Ausbau beträfe über 40 Millionen Haushalte. Ihr Lebenszyklus, Stromverbrauch und Datenaufwand sowie der Austausch bisheriger Stromzähler haben relevante ökologische Folgen.

So brauchen intelligente Zähler im Betrieb für Datensammlung, Datenverarbeitung und -transfer selbst Strom. Bei einer sekündlichen Erfassung, die auch den Verbrauch einzelner Geräte erkennbar macht, summiert sich die Klimawirkung eines Smart Meter auf etwa 17 Kilo #CO2 Äquivalente in einem Jahr, was etwa 40 Waschladungen mit einer herkömmlichen Waschmaschine entspricht. Daher empfehlen die Forscher, dass die Daten konsequent nur nach Bedarf erhoben werden. So sollten die Voreinstellungen im Default Modus eines intelligenten Zählers etwa eine wöchentliche Erhebung vorsehen, die nur bei besonderem Bedarf häufiger erfolgt.

Datensparsamkeit beim Betrieb der intelligenten Zähler aus #Umweltsicht zentral

»Datensparsamkeit ist zentral dafür, dass Umweltbelastungen, die durch Aufbau und Betrieb der Infrastruktur entstehen, möglichst gering sind«, so IÖW Forscherin Clara Lenk. Auch ist es wichtig, den Rollout so zu konzipieren, dass Smart Meter flächendeckend eingebaut werden. Nur so wird es möglich, maximale Einsparungen zu erzielen und den immensen logistischen Aufwand des Rollouts effizient zu steuern. »Der flächendeckende Ausbau hätte deutliche Effizienzvorteile: So würde ein großer logistischer Aufwand entfallen, wenn der Umbau nicht punktuell, sondern straßenweise erfolgen würde«, ergänzt Astrid Aretz.

Kosten eines Smart Meter für Haushalte nicht durch #Stromeinsparung kompensierbar

Da die Kosten, die auf die Haushalte für einen Smart Meter zukommen, in der Regel nicht durch die Stromeinsparung kompensiert werden, die Verbreitung des Smart Meter aber eine notwendige Infrastruktur für die #Energiewende ist, sollte diese Belastung nicht komplett den Verbraucher übertragen werden, so das IÖW in seiner Untersuchung. Zumindest ein Teil der Kosten sollte aus Öffentlicher Hand durch Steuermittel bezuschusst werden, empfehlen die Forscherinnen.

Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
Oktober 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
Januar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
Juli 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
August 3024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031

Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.