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Wie können Mindeststandards zu einer besseren Bildung beitragen? Dr. Pauline Schröter
Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF)
Mindeststandards definieren, welche Kompetenzen Schüler in bestimmten Bildungsetappen erworben haben sollten. In Deutschland kommen sie bislang nur uneinheitlich zum Einsatz und werden kaum dazu genutzt, die Qualität im Schulsystem zu sichern und zu verbessern. Experten des #Leibniz #Forschungsnetzwerks #Bildungspotenziale (LERN) sehen hier große Entwicklungsmöglichkeiten und wollen eine breite Debatte zu dem Thema anstoßen. Dafür hat das Forschungsnetzwerk auf seinem Bildungspolitischen Forum zentrale Fragen und Herausforderungen rund um Mindeststandards in den Blick genommen.
Ein intensiver Austausch über einheitliche und verbindliche Vorgaben durch Mindeststandards erscheint angebracht, wie auch aus einem nun von den Forschenden veröffentlichten Diskussionspapier hervorgeht: »Immer noch ist der Anteil der #Kinder und #Jugendlichen in Deutschland, die ein geringes Kompetenzniveau erreichen und Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren, deutlich zu hoch«, heißt es in der Veröffentlichung. Betroffen sind häufig Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Die Organisatoren des Forums gehen davon aus, dass Mindeststandards ein wichtiges Instrument sein können, um diesen #Leistungsproblemen und #Gerechtigkeitsproblemen im Schulwesen zu begegnen und die Bildung für alle langfristig zu verbessern.
Bildungspolitisches Forum thematisiert Fragen und Herausforderungen
Gleichwohl weisen die #Forscher darauf hin, dass es noch grundsätzliche Fragen zu beantworten gilt, wenn man diese Potenziale stärker nutzen möchte. Dazu gehörten zum Beispiel, welche Mindeststandards bislang existieren und wie sie festgelegt werden, welche unerwünschten Nebenfolgen diese Standards haben können und was es braucht, um Mindeststandards zu sichern. Zudem gelte es, diese Fragen nicht nur für die verschiedenen Etappen im Schulsystem zu diskutieren, sondern viel mehr auch die frühe Bildung, die berufliche Bildung und die Hochschulbildung sowie den Bereich der digitalen Kompetenzen in den Blick zu nehmen.
All diesen Punkten widmete sich das Bildungspolitische Forum in Berlin. Unter dem Titel »Mindeststandards – ein Beitrag zu besserer Bildung für alle?« wurde das Thema in mehreren #Keynotes, Foren und einer Podiumsdiskussion vertieft. Das Bildungspolitische Forum wird jedes Jahr vom Leibniz Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) organisiert. Gemeinsam mit #Politik, #Verwaltung, #Bildungspraxis und der interessierten Öffentlichkeit wurden aktuelle Herausforderungen im Bildungswesen zu diskutiert.
Die inhaltliche Ausgestaltung des Forums hate das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) gemeinsam mit dem Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) sowie dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) übernommen. Die hierfür verantwortlichen Wissenschaftler und zugleich Autoren des Diskussionspapiers sind Prof. Dr. Petra Stanat (IQB), Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF) und Prof. Dr. Heike Solga (WZB).
Unter der Leitfrage »Können Mindeststandards zur Weiterentwicklung von Bildungsqualität und zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen?« diskutierten …
Dr. Dorit Stenke, Staatssekretärin im schleswig holsteinischen Bildungsministerium, Vorsitzende der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK)
Dr. Günter Klein, Direktor des Instituts für Bildungsanalysen Baden Württemberg (IBBW)
Prof. Dr. Felicitas Thiel, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung an der Freien Universität Berlin
Dr. Stefan Luther, Leiter der Unterabteilung Allgemeine Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB)
Das Diskussionspapier ist online verfügbar. Es zeichnet die bisherige Entwicklung der Bildungsstandards in Deutschland nach und weist auf Entwicklungsbedarfe und zentrale, noch offene Fragen hin.
Im Leibniz Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) haben sich Forscher aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken, Linguistik, Kulturwissenschaften, Medienwissenschaften Neurowissenschaften, Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Informationswissenschaft und Informatik an 25 Einrichtungen zusammengeschlossen, um ihre Expertise zu bündeln und Entscheidungsträger in der Bildungsadministration zu beraten. Das Netzwerk will dazu beitragen, Potenziale von Bildung und für Bildung besser zu erschließen und Ansatzpunkte für tragfähige Konzepte und erfolgsversprechende Reformen zu finden. Die Koordinationsstelle des Netzwerks ist am DIPF angesiedelt.