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Jürgen Kraus, Werk, Zeug, Zyklus, Ausstellungen November 2022Zoom Button

Jürgen Krause, Schweizer Taschenmesser, 2002 und 2003, Stahlklinge, Plastikverschalung, Gesamtlänge ausgeklappt 12,6 Zentimeter (ursprünglich 20,3 Zentimeter), Foto: Wolfgang Günzel, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Jürgen Kraus, Werk, Zeug, Zyklus, Ausstellungen November 2022

Jürgen Kraus, Werk, Zeug, Zyklus, Ausstellungen November 2022

Jürgen Kraus, Werk, Zeug, Zyklus, Kunstgalerie Fürth, 26. November 2022 bis 5. Februar 2023

Das Schärfen eines Messers, das Grundieren eines Malgrundes oder Zeichengrundes oder das Ziehen einer Linie: Es sind alles gängige, vorbereitende Tätigkeiten, um ein Werk zu beginnen. Diesem Moment des Anfangs und des Anfangens liegt etwas Besonderes inne, weil noch alles möglich und der Gedanke an das Ergebnis noch vage ist.

Der Frankfurter Künstler Jürgen Krause (geboren 1971) setzt mit seinen Arbeiten an diesem Moment an und entwickelt aus dem Prozess von vorbereitenden Handlungen einen künstlerischen Ansatz, der sich von der Idee des Fertiggemachten, Abgeschlossenen und Vollendeten loslöst. In seinem Atelier durchläuft Jürgen Krause täglich mehrere Arbeitsstationen, an denen er wiederkehrende Tätigkeiten wie das Grundieren, Schleifen oder Linienziehen in einem Zyklus vollführt. Die Kurzbeschreibung zur Gruppe der »Werkzeuge« (seit 2002) lautet: »Ich schärfe Bildhauerwerkzeuge und #Messer auf Schleifsteinen unterschiedlicher Körnung. Wenn sie scharf genug sind, führe ich die Klingen ein paarmal über den gröbsten Stein und beginne von vorn.«

Diesen Ablauf wiederholt der #Künstler so lange, bis die Klingen so kurz sind, dass ein weiterer Schleifvorgang nicht mehr möglich ist. Der Künstler macht mit jedem Werkzeug sowohl den Weg als auch die Zeit sichtbar, die zum letztlichen Zustand des Objekts geführt hat. Zum eigentlichen Einsatz des in Bereitschaft gebrachten Werkzeugs kommt es nicht. Vielmehr verselbständigt sich die vorbereitende Tätigkeit des Schärfens und rückt somit als qualitativer Bestandteil ins Zentrum der Arbeit. In der Abwesenheit der Klinge ist die Handlung des Schleifens anwesend.

Ein konzentriertes Arbeiten erfordern auch die »Handzeichnungen« (seit 1998): Sie zeigen vermeintlich industriell gefertigte Karoblätter. Erst bei genauem Hinsehen ist zu erkennen, dass die Linien von Hand gezogen sind – mit einer Perfektion, die jede Linie und auch jede minimale Abweichung kostbar macht, weil sie das Handgemachte gegenüber dem Maschinengemachten hervorhebt. Auch hier verweigert sich die Verselbständigung der vorbereitenden Tätigkeiten der Idee des fertigen Ergebnisses und stellt die für sich stehende Handlung ins Zentrum.

Für die Ausstellung in der Städtischen Galerie lässt der Künstler einen Silberspiegel herstellen. Das glänzende Objekt stellt den Bezug zu Fürth als einstiger Hochburg der Silberspiegel-Produktion her und bildet eine Referenz zur neuen Werkgruppe der polierten »Tafeln«. Hierbei handelt es sich um mehrfach grundierte Blätter, deren Oberflächen immer wieder mit verschiedenen Pigmenten und einem Silberstift bearbeitet werden, so dass erstmals etwas Bildhaftes im Werk von Jürgen Krause aufscheint, das Spuren einer klassischen künstlerischen Handschrift trägt.

Die Ausstellung versammelt neben dieser neuen Werkgruppe von Tafeln auch die Gruppe der Werkzeuge, eine Reihe von Handzeichnungen sowie Grundierungen und den eigens angefertigten Silberspiegel.

Jürgen Krause wurde 1971 in Tettnang geboren. Er studierte an der Kunsthochschule Mainz bei Klaus Vogelgesang und Adam Löffler sowie an der Städelschule in Frankfurt/Main bei Thomas Bayrle. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Veranstaltungen zum 20 jährigen Jubiläum

Im Fokus des Jubiläumsjahres stehen die Kunst, die Künstlerinnen und Künstler sowie ihre Bedeutung für die Stadt Fürth. Auch die kunst galerie fürth als städtische Institution heute und in Zukunft ist Thema im Jubiläumsjahr. Nach der wunderbaren Jubiläumsausstellung im Sommer »hier geblieben! Kunst für die Stadt«, in der die seit 2018 getätigten Kunstankäufe der Stadt Fürth erstmals in einer Ausstellung präsentiert wurden, finden im Herbst Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen und mit Akteurinnen und Akteuren verschiedener Bereiche aus Kunst, Kultur und Politik statt.

Filmabend mit Johannes Felder, Donnerstag, 17. November 2022, 19 Uhr

Der Nürnberger Künstler verfolgt neben seinem malerischen Werk auch ein filmisches. Das umfasst sowohl eigene Filme als auch kurze Filmporträts von Fürther und Nürnberger Künstlerkolleginnen und -kollegen, für die Johannes Felder Konzept, Kamera und Schnitt übernimmt. Sound und Vertonung der Filme entstehen immer in enger Zusammenarbeit mit befreundeten Musikerinnen und Musikern. Felder ist »malender Filmemacher, filmender Maler und bildender Musiker. Seine Könnerschaft liegt beim Malen im Auftragen und beim Filmen im Entkleiden. In seinen Filmen dringen wir weit vor zur porträtierten Person, über die vieles gesagt wird, ohne selbst viel sagen zu müssen. Wer seine Arbeiten sieht, blickt mit den Augen eines Kunstschaffenden auf andere Kunstschaffende«. Der Künstler stellt eine Auswahl seiner Filme vor, darunter neue Kurzfilme. Im Anschluss Drinks und Gespräche

Holzinger Urbat, Keynote Fürth 2022, Donnerstag, 1. Dezember 2022, 19 Uhr

Holzinger Urbat, bestehend aus Claudia Holzinger und Lilly Urbat, führen ein global vernetztes Unternehmen, das seinen Anfang 2016 in Nürnberg genommen hat. Anlässlich des Jubiläums der kunst galerie fürth stellt Holzinger Urbat ihr neues digitales Unternehmensportal www.holzingerurbat.de vor. Es setzt neue Standards in der Verknüpfung der Bereiche Art, Product und Event. Mit diesem Know how zu arbeiten, kann auch für die kunst galerie fürth neue Wege aufzeigen. Mit einem Gastbeitrag von Emanuel Tannert (Entwickler der Website). Im Anschluss Drinks und Gespräche.

Führungen, Livespeaker

  • Sonntag, 4. Dezember 2022, 11 Uhr, Führung, Natalie de Ligt

  • Mittwoch, 7. Dezember 2022, 17 Uhr, Live Speaker, Franca Walser

  • Mittwoch, 14. Dezember 2022, 18 Uhr, Führung, Susann Scholl

  • Mittwoch, 11. Januar 2023, 18 Uhr, Führung, Susann Scholl

  • Mittwoch, 18. Januar 2023, 17 Uhr, Live Speaker, Franca Walser

  • Mittwoch, 1. Februar 2023, 17 Uhr, Live-Speaker, Franca Walser

Künstlergespräch, Donnerstag, 19. Januar 2023, 18 Uhr

Jürgen Krause im Gespräch mit Natalie de Ligt und Susann Scholl, mit einem Rundgang durch die Ausstellung, im Anschluss Drinks an der Bar.

Sonntag, 5. Februar 2023, 16 Uhr, Letzter Tag, Eintritt frei, Special Guest, Führung mit Andreas Oehlert

Der in Fürth ansässige Künstler Andreas Oehlert erläutert seine Gedanken zu den Arbeiten von Jürgen Krause und lädt zum Austausch ein. Mit Kaffee und Keks an der Bar. Führung inklusive Eintritt 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, im kostenlosen #Livespeaker Angebot beantwortet das Galerieteam Fragen zur Ausstellung.

Eintritt frei am letzten Ausstellungssonntag

Buchbare Führungen

»Wir bieten individuell buchbare Führungen für Gruppen an. Kontaktieren Sie uns gerne.«

Kunstvermittlung

Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung bis 2 Tage vor Beginn erforderlich.

  • Dienstag, 29. Januar 2023, 14 Uhr, Kunst am Dienstag – zu alt für junge Kunst? Dialogführung für Menschen 55 +, 4 Euro, ermäßigt 2 Euro

  • Donnerstag, 26. Januar 2023, 14 bis 16.30 Uhr, Bunte Palette, Workshop für Menschen 55 +, Start in der Kunstgalerie Fürth, 6 Euro, ermäßigt 3 Euro

  • Dienstag, 31. Januar 2023, 14 Uhr, Kunst am Dienstag, zu alt für junge #Kunst? Dialogführung für Menschen 55 +, 4 Euro, ermäßigt 2 Euro
Kunst Galerie Fürth – Städtische Galerie

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