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Gütersloh, Brands Spiele Check, Rezension Hallertau, Lookout Games
Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt liegt in Deutschland und heißt »Hallertau«. Klar also, dass sich das gleich Name des Spiels natürlich auch um dieses Thema dreht.
In »Hallertau« von Lookout Games im Vertrieb von Asmodee treten 1 bis 4 Spieler im Alter ab 12 Jahren über eine Spielzeit von 50 bis 140 Minuten gegeneinander an, im Wettstreit, das erfolgreichste Dorf aufzubauen.
Dabei pflanzen und ernten wir verschiedene Ackerfrüchte, halten uns Schafe auf der Weide und treiben so die Entwicklung unseres Dorfes stetig voran.
»Hallertau« ist tatsächlich das erste Spiel des Autors Uwe Rosenberg, das ich auf dem Tisch hatte und gleich beim Auspacken des Spielmaterials wird das Spiel den Ruf, der ihm vorauseilt, gerecht. Man beim Anblick der Pläne, der Holzelemente usw. am liebsten gleich mit dem Spielen loslegen.
Dabei ist »Hallertau« ein #Spiel, bei dem man sich von dem Aufdruck auf dem #Karton »Expertenspiel« nicht abschrecken lassen sollte. Die Spielregeln sind eingängig, so dass der Einstieg ins Spiel leicht gelingt. Die Komplexität und die Spieltiefe zeigt sich erst, wenn man die Zusammenhänge der einzelnen Aktionen erkannt hat. Und dann ist man aber auch wirklich tief im Thema drin, wozu auch das wirklich thematisch eindrucksvolle Spielmaterial beiträgt.
Das Spiel läuft über sechs Runden, wobei jede Runde aus jeweils 10 Phasen besteht. Auch das klingt zunächst einmal überfrachtend, ist es aber nicht, weil man dank einer jedem Spieler zur Verfügung stehenden Phasenübersicht Schritt für Schritt durch seinen Spielzug geführt wird.
Als Spielmechanismus wird hier Worker Placement benutzt, wobei die Anzahl der einsetzbaren Arbeiter sich von sechs bis zu zwölf erhöhen kann, je nachdem wie weit unser Wohnhaus ausgebaut wurde.
Schnell ist klar, dass es bei Hallertau auch oder vielleicht sogar vorrangig um Prioritäten geht, die gesetzt werden müssen. Dabei geht es nicht darum, dass jeder Aktion nur von einem Spieler pro Runde genutzt werden kann. Nein, der zweite und der dritte Spieler müssen dann halt mehrere Arbeiter einsetzen, um diese Aktion ausführen zu können.
Das Tableau mit den Einsetzfeldern ist dabei wohltuend klar strukturiert, so dass man hier nicht Gefahr läuft den Überblick zu verlieren.
Schnell merkt man im Laufe einiger Partien das Ressourcenmanagement wirklich eine Herausforderung ist. Mal hat man zu wenig Ressourcen, mal hat man zu wenig Platz um die eigenen Ressourcen zu lagern. Aber dieses fordernde Ressourcenmanagement bringt keinen Frustfaktor ins Spiel
Ein wichtiges Element des Spiels sind die zahlreichen Karten. Einstiegskarten, Hofgarten, Bonuskarten und Punktekarten bringen einen unheimlich abwechslungsreichen Interaktionsfluss ins Spiel.
Positiv aufgefallen ist mir dabei besonders, dass es verschiedene Decks gibt, so dass Einsteiger ins Spiel nicht überfordert werden. Wenn es so etwas gäbe, dann würde man »Hallertau« eigentlich als Einsteiger-Expertenspiel bezeichnen.
Wie so oft bei Worker Placement spielen, ist auch bei »Hallertau« nie immer alles möglich. Auf der einen Seite wünscht man sich zwar, dass das Spiel noch etwas länger dauern würde, auf der anderen Seite ist man aber froh, die richtige Taktik gewählt zu haben, wenn man am Ende des Spiels als Sieger dasteht.
Die Karten sind dabei sehr ausgewogen, so dass es nicht vom Kartenglück abhängt, dass plötzlich ein Spieler punktemäßig weit vorne wegmarschiert.
Es gibt auch einen Solomodus, aber klar ist auch, dass so ein Spiel wie »Hallertau« gerade mit vier Spielern am Tisch den größten Reiz entfaltet. Die große Spanne bei der Angabe der Spielzeit resultiert daher, dass sie abhängig von der Spielerzahl ist.
»Hallertau« ist ein Spiel, dass bei mir am Tisch einen hohen Wohlfühlfaktor auslöst, da man einfach mit Freude zuschaut, wie sich das Dorf und alles darum herum entwickelt. Und auch wenn ich wirklich gerne gewinne, so ist »Hallertau« ein Spiel, bei dem man auch einen wundervollen Spieleabend erleben kann, auch wenn man am Ende nicht als Sieger aus der Partie hervorgeht.
Hartmut Brand, Escape Room News Center
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