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DKMS, »Ich nenne sie Schwester und sie mich Bruder«, Joshua lebt, weil Nadine Stammzellen gespendet hatZoom Button

Foto: DKMS, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

DKMS, »Ich nenne sie Schwester und sie mich Bruder«, Joshua lebt, weil Nadine Stammzellen gespendet hat

DKMS, »Ich nenne sie Schwester und sie mich Bruder«, Joshua lebt, weil Nadine Stammzellen gespendet hat

Nadine Wimmer (23) aus München schenkte dem Kanadier Joshua Fleming (37) aus Ontario eine zweite Lebenschance. Bei Joshua wurde im Frühjahr 2018 eine schwere aplastische Anämie festgestellt. Später kam noch eine #Leukämie hinzu und die #Ärzte gaben ihm nur noch 3 Monate zu Leben. Nachdem ein erster Spender leider nicht mehr zur Verfügung stand, wurde glücklicherweise Nadine als passendes Match in Deutschland gefunden. Dank Nadines Stammzellen ist er heute wieder gesund und steht mitten im Leben. Kürzlich war es endlich soweit, und Joshua besuchte Nadine mit seiner Mutter Dianne in Bayern. Gemeinsam erlebten sie 5 unvergessliche Tage und freuen sich jetzt schon auf das Wiedersehen bei Nadines Hochzeit.

Aber von Vorne: Nadine spendete im Dezember 2018 Stammzellen. Als Teilnehmerin in der TV-Show »Germany’s Next #Topmodel« (GNTM) im Jahr 2019 war es ihr ein Anliegen, die Spende zum Thema zu machen, und die Zuschauer zur Registrierung zu motivieren.

Mit Erfolg: Tausende Menschen bestellten sich im Anschluss an die Sendung bei der #DKMS ein Registrierungsset. Aber nicht nur #GNTM, vor allem auch ihre Social Media Kanäle nutzt Nadine, die heute als Model und Influencerin tätig ist und ebenso in einem Brautmodegeschäft arbeitet, um regelmäßig auf die Stammzellspende aufmerksam zu machen.

Schließlich hat sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema #Krebs gemacht. Ihre Schwester hatte Morbus Hodgkin, eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems, und ist glücklicherweise wieder gesund. Vor ein paar Jahren verlor sie zudem leider eine enge Freundin an Krebs. Die Registrierung als Spenderin bei der DKMS war ihr deshalb ein wichtiges Anliegen, und sie ließ sich kurz nach ihrem 18. Geburtstag aufnehmen. Dass sie dann anderthalb Jahre später bereits spenden konnte, freute sie sehr. Ihr sehnlichster Wunsch war es, ihrem genetischen Zwilling zu helfen und ihn irgendwann vielleicht einmal persönlich kennenzulernen. Im Frühjahr 2022 sollte sich der Kennenlernwunsch erfüllen. Joshua kam nach Deutschland.

Hi, do you speak English?

Zu ihrer Spende und einem möglichen Treffen ihres genetischen Zwillingsbruders stand Nadine mit Sat.1 für das Reportage Format »Akte« im Kontakt. Die Redaktion wollte den besonderen Moment begleiten und darüber berichten.

Joshua, der auf Nadines ersten, anonymen Brief 2018 zunächst nicht reagierte, stimmte nach Aufhebung der zweijährigen Anonymitätsfrist 2020 einem Adressaustausch zu. Da er sich zunächst eine Weile von den Strapazen seiner Krankheit und der Transplantation erholen musste, meldete er sich erst kurz vor Weihnachten 2021 bei Nadine. »Hi, do you speak English?«, lautete seine Frage, und seither stehen Nadine und er in regem Austausch. Joshua hatte nichts dagegen, beim ersten Aufeinandertreffen gefilmt zu werden, und so wurde alles für das Kennenlernen in München organisiert. Ihm war es ebenso wichtig wie Nadine, die Öffentlichkeit zu nutzen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Schließlich würde er ohne Nadine vielleicht nicht mehr am Leben sein.

Nadine zählte die Tage und Stunden, bis ihr Blutsbruder endlich da war. Ihre ganze Familie fieberte mit, und auch ihre Freundinnen freuten sich auf den Besuch von Joshua und seiner Mutter Dianne.

Dann war es soweit: Das Treffen fand in einer Gärtnerei in München statt. »Als Joshua endlich vor mir stand, habe ich ihn einfach in den Arm genommen. Ich brauchte die Umarmung, um zu verstehen, dass er jetzt endlich da ist,« sagt Nadine. Ein paar Freudentränen flossen dabei auch.

Joshua war vor dem ersten Treffen ebenfalls aufgeregt und konnte kaum Worte der Dankbarkeit finden, um auszudrücken, was Nadine für ihn und seine Familie getan hatte. »Es ist unbeschreiblich schön, sie an meiner Seite zu haben, und sie heute endlich in die Arme nehmen zu können«, sagt er. Und weiter: »Wir sind beide Familienmenschen, lieben Hunde, mögen Tattoos und haben viele gleiche Interessen. Ich nenne sie Schwester und sie mich Bruder«.

Eine Verbindung, die unter die Haut geht

Apropos Tattoos: Nadine hatte sich nach ihrer Spende das Spendedatum in den Nacken tätowieren lassen. Da sie wusste, dass Joshua auch einige Tätowierungen hat, überraschte sie ihn beim Treffen mit der verrückten Idee, sich ein Freundschaftstattoo stechen zu lassen. Dazu hatte sie einen Schriftzug entworfen – »Me For You, You For Me«, und ihren #Tätowierer des Vertrauens direkt mitgebracht. Joshua gefiel die Idee. Beide ließen es sich auf den Oberschenkel stechen und tragen es als Zeichen ihrer besonderen Zusammengehörigkeit.

Familie

Bereits nach dem ersten Telefonat mit Joshua fühlte sich Nadine ihm sehr nah. Joshua empfindet es genauso. »Wir sind gefühlt wie ein Mensch ­– wir sind genetische Zwillinge, wir denken und empfinden in vielerlei Hinsicht gleich. Einmal in männlich und einmal in weiblich. Ich würde jederzeit wieder helfen. Das habe ich auch zu Joshuas Mutter gesagt«, sagt Nadine.

Tim, Nadines Verlobter, ist sehr stolz auf sie: »Ich habe jetzt einen neuen Bruder und eine Stiefmutter. Selten habe ich so etwas Schönes gesehen und erlebt. Nadine ist meine kleine Heldin« sagt er. Auch Joshuas Mutter Dianne Fleming betont: »Unsere Familie ist größer geworden. Familie zu haben ist immer eine wunderbare Sache«.

Die gemeinsame Zeit in München vergeht wie im Flug und Joshua muss schon bald wieder nach Hause zurück – aber nicht für lange, denn zur Hochzeit von Nadine und Tim im Sommer kommt er wieder. Bis dahin schreiben oder videotelefonieren sie regelmäßig und teilen ihren Alltag miteinander.

Für Nadine war das Treffen noch viel schöner, als sie es sich vorgestellt hatte. Immer wieder betont sie, wie wichtig es ist zu spenden, wenn man gesund ist. »Ich hab‘ damit einer kompletten Familie geholfen, ein Familienmitglied nicht verlieren zu müssen. Sich zu registrieren tut nicht weh.«

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