Beim Klick auf das Bild wird eine Anfrage mit der IP Adresse des Users an Youtube gesendet und es werden Cookies gesetzt, personenbezogene Daten übertragen und verarbeitet, siehe auch die Datenschutzerklärung. Jung und elangeladen, die Band »Lis« beim Female Voices Festival., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh, Female Voices Festival, ein wildes Festival mit kraftvollen »Ansagen«
Mit dem Female Voices Festival setzen die Gleichstellungsstelle Gütersloh und Kooperationspartner alljährlich ein kulturelles Glanzlicht in der lokalen Kulturszene. Das Festival der Gleichstellungsstelle ist ein Sprachrohr für Frauen in der Kleinkunstszene und Vorreiterin in der Nachwuchsförderung für weibliche Künstler [Also Künstlerinnen. Anm. d. Red.]. In der #Weberei diesmal mit auf der Bühne: die Poetry Slammerin Chiara Davenish, die Sängerin Mina Richman und die Rockband »Lis« von der Kreismusikschule Gütersloh.
Die Sängerin und Kabarettistin Nadine Dubberke alias »Nadu« moderiert den Abend mit eigenen Songs und kritischen Beiträgen über das Zusammenleben der Geschlechter: »Frauen bekommen eher Komplimente für ihr Aussehen als für ihr Gitarrenspiel. #Kabarettistinnen sind nicht lustig und lassen ihre Gags fast immer von Männern schreiben«, zitiert sie auf der Bühne gängige Aussagen [Die Redaktion hat beispielsweise Tina S, Video hier, mit dem Hinweis komplimentiert, wer glaube, Gitarre spielen zu können, solle sich das anschauen (gleichzeitig allerdings das gelangweilte Gehabe kritisiert). Anm. d. Red.].
Es wird ein wilder Abend, an dem nicht mit Kritik am Umgang mit dem weiblichen Part der Gesellschaft gespart wird. Verpackt in Gedichte, Lieder und fetzende Rockmusik muss der andere Teil der Menschheit viel einstecken. Mit Recht, wenn Chiara über Gewalt in Beziehungen spricht, laut und deutlich kein Blatt vor den Mund nimmt: »Kein Mensch ist es wert, dass ich für ihn sterbe«, schlägt sie tief in die Magengrube. Superkräfte will sie auf der Bühne erzeugen, »auch wenn der Mond nicht mehr scheint«.
Demgegenüber hält sich Mina Richman zurück. »Männer machen #Comedy, Frauen machen eher gefühlvolle Texte«, zollt sie ihrer Vorrednerin Beifall. Richman hält sich an ihre Musik, an die Ukulele und die Gitarre. Ihren Künstlerinnennamen hat sie von Cher ausgeliehen, die einmal davon sang, sie sei eigentlich ein reicher Mann (»Mom, I am a rich man«). Mit ihren feministischen Liedern erreicht sie bemerkenswerte Reichweiten, das Video zur aktuellen Single »Bad Girls« wurde tausendfach geklickt. Ihr Drang nach Unabhängigkeit und ihre kritische Haltung gegenüber klassischen Geschlechterrollen findet sich in vielen ihrer Texte wieder.
Ganz anders und mainstreamiger die zehnköpfige Band »Lis«, die sich erst vor ein paar Wochen zusammengefunden hat. Mit vier durchgeprobten Songs springen sie ins Kalte Wasser und beweisen trotz des jungen Alters einiger Mitglieder (das jüngste ist neun) ein ausgezeichnetes Rhythmus- und Klangverständnis. Rund um ihre kraftvolle Sängerin Judith verarbeiten sie musikalische Ideen aus dem Film »Die Commitments« und führen am Ende des Konzerts alle Beteiligten zum gemeinsamen »Seven Nation Army« zusammen. Und ja: Die #Männer im Publikum waren auch begeistert.