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IW, Negativzinsen sind nicht mehr zu verantworten

#IW, #Negativzinsen sind nicht mehr zu verantworten

Die Geldpolitik bescherte Unternehmen, Haushalten und Staaten über Jahre günstige Zinsen. Negativzinsen sind mit einer Inflationsrate von mehr als 7 Prozent nicht mehr zu vereinbaren. Die Europäische Zentralbank muss bei der nächsten Zinssatzentscheidung am 9. Juni 2022 die Zinswende beschließen und einen Ausblick über weitere Schritte geben.

Im Euroraum sind die Preise im März mehr als sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im April waren es in Deutschland fast acht Prozent – einige Länder des Euroraums haben sogar zweistellige Inflationsraten. Während es im vergangenen Jahr so aussah, als sei die Inflation eine Kombination aus mehreren Einmaleffekten, scheint sie sich nun zu verhärten. 

#Inflation wirkt sich ungerecht aus

Vor allem ärmere Haushalte können sich nur schwer schützen. Lebensnotwendige Ausgaben für #Lebensmittel, #Wohnen und #Heizen machen bei ihnen einen größeren Anteil der Gesamtausgaben aus als bei reicheren Haushalten. Ein Haushalt, der weniger als 900 Euro monatlich zur Verfügung hat, muss für diese Posten fast 63 Prozent seines Budgets ausgeben, bei einem Haushalt mit einem monatlichen Einkommen von 5.000 Euro sind es knapp 40 Prozent. Inflation wirkt also ungerecht – umso wichtiger ist es, dass sie nicht aus dem Ruder läuft.

EZB verfehlt Ziele bei der Inflationsbekämpfung

Die EZB hat ihr Inflationsziel von zwei Prozent pro Jahr deutlich verfehlt. Im vergangenen Jahr war sie zu zögerlich und hat auf einen Rückgang der Inflation gesetzt. Grund hierfür ist auch die Erfahrung aus dem Jahr 2011: Damals stieg die Inflation auf 3 Prozent an, die EZB hatte zwei Zinserhöhungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten beschlossen. Als einige Länder des Euroraums daraufhin in die Rezession rutschten und eine Deflation befürchtet wurde, musste die EZB die Leitzinsen 2012 auf 0 Prozent senken.

Die aktuelle Situation ist damit nicht vergleichbar: Das Ziel bei der Inflationsbekämpfung wurde nicht wie 2011 um einen Prozentpunkt verfehlt, sondern um 6 Prozentpunkte. Zudem bekamen Banken für Geldanlagen bei der EZB deutlich höhere Zinsen: Der Einlagenzins stieg 2011 von 0,25 auf 0,75 Prozent, derzeit sind es minus 0,5 Prozent. Es besteht also nicht das Risiko, dass bei einem leichten Zinsanstieg aus Inflation plötzlich Deflation wird. Viel höher ist das Risiko, dass sich die hohe Inflation verfestigt. Ein längeres Abwarten führt dann dazu, dass die EZB zur Inflationsbekämpfung die Wirtschaft stark abbremsen muss. Umso wichtiger ist es, dass die Währungshüter jetzt zügig handeln.

Preise steigen auch bei Zinserhöhung

Da Zinserhöhungen einige Monate brauchen, bis sie in der Wirtschaft ankommen, werden die Preise zunächst mit einer ähnlich hohen Rate wie in den vergangenen Monaten steigen. Das bekommen vor allem verschuldete Haushalte zu spüren. Neben höheren Preisen für Lebensmittel und Energie werden sie auch mehr für Zinszahlungen ausgeben müssen. Ein längeres Zaudern lässt sich nicht mehr verantworten.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln
 
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