Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

LWL, »Viele Kinder und Jugendliche sind sehr mitfühlend und wünschen sich, helfen zu können«Zoom Button

»Kinder und Jugendliche sollten mit ihren Ängsten, die der Krieg in der Ukraine bei ihnen auslöst, nicht alleine bleiben, sondern mit Eltern oder anderen Vertrauenspersonen darüber reden. Wichtig ist daher, dass ihre Sorgen ernst genommen werden«, sagt Dr. Astrid Schmidt, stellvertretende Ärztliche Direktorin der kinder- und jugendpsychiatrischen LWL Universitätsklinik Hamm. Foto: LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

LWL, »Viele Kinder und Jugendliche sind sehr mitfühlend und wünschen sich, helfen zu können«

LWL, »Viele Kinder und Jugendliche sind sehr mitfühlend und wünschen sich, helfen zu können«

  • #LWL Universitätsklinik Hamm: Wie wirkt der #Ukraine #Krieg auf #Kinder und Jugendliche?

  • Fragen an die stellv. Ärztliche Direktorin Dr. Astrid Schmidt

Hamm (LWL)

Aufgrund des Ukraine Krieges befinden sich zurzeit Millionen Menschen auf der Flucht, darunter viele ukrainische Kinder und Jugendliche. Ihre Angst, die Sorgen um Angehörige, ihre Verzweiflung sind groß. Und auch bei Kindern in Deutschland löst der Krieg eine starke Unsicherheit aus. Sie sind zwar nicht unmittelbar betroffen, bekommen das Leid der ukrainischen Menschen jedoch tagtäglich durch Nachrichten und Bilder mit. Im Interview spricht Dr. Astrid Schmidt, stellvertretende Ärztliche Direktorin der LWL-Universitätsklinik Hamm für Kin-der- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), darüber, was die aktuelle Situation sowohl für ukrainische als auch für Kinder und Jugendliche im Allgemeinen bedeutet. 

Berichte im Fernsehen, Bilder auf Social Media, Gespräche im sozialen Umfeld – aktuelle Nachrichten über den Krieg in der Ukraine sind allgegenwärtig. Was kann das bei Kindern und Jugendlichen auslösen?

Dr. Astrid Schmidt: Die Kinder und Jugendlichen erleben zurzeit eine große Verunsicherung. Sie bekommen mit, dass ihre Eltern sich sorgen. Sie sehen in den Nachrichten und im Internet teilweise verstörende Bilder von Zerstörung, weinenden Kindern und verzweifelten Müttern. Da kommt dann schnell die Frage auf, ob es auch bei ihnen zu Hause in Deutschland zu Krieg und Vertreibung kommen kann. Viele Kinder und Jugendliche sind außerdem sehr mitfühlend und wünschen sich, in irgendeiner Weise helfen zu können.

Wie können Kinder und Jugendlichen mit den Ängsten, die der Krieg in der Ukraine bei ihnen auslöst, umgehen?

Schmidt: Kinder und Jugendliche sollten mit ihren Ängsten nicht alleine bleiben, sondern mit Eltern oder Vertrauenspersonen darüber reden. Wichtig ist daher, dass ihre Sorgen ernst genommen werden. Nachrichten sollten sie möglichst nicht alleine schauen, sondern lieber gemeinsam mit Erwachsenen. Kindernachrichten wie Logo bereiten die Inhalte kindgerecht auf und bieten somit eine gute Möglichkeit, sich zu informieren. Allerdings ist es nicht ratsam, sich permanent der Nachrichten- und Bilderflut hinzugeben. Ablenkungen durch Hobbys, Treffen mit Freunden oder Unternehmungen können helfen, belastende Gedanken zu stoppen und das Stresslevel zu senken. Kinder und Jugendliche können ebenfalls, zum Beispiel gemeinsam mit ihrer Familie oder Freunden, überlegen, wie sie die Menschen aus der Ukraine unterstützen können. In dem sie selbst zur Hilfe beitragen, fühlen sie sich stärker und weniger hilflos. Auch sehr junge Kinder können schon verstehen, dass die geflüchteten Kinder fast alles verloren haben, und sind meist gerne bereit, etwas von ihrem Spielzeug oder zu klein gewordener Klei-dung abzugeben. 

Wie sie bereits erwähnten: Zurzeit flüchten jeden Tag tausende Menschen aus der Ukraine nach Deutschland. Was bedeuten der Krieg und die Flucht für die betroffenen ukrainischen Kinder und Jugendlichen?

Schmidt: Die ukrainischen Flüchtlinge, auch die Kinder und Jugendlichen, erfahren zurzeit Krieg und Vertreibung, sie sind lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt, sie erleben Angst und Verzweiflung, Familien werden getrennt, es gibt Tote und Verletzte. Die Menschen verlassen ohne Vorbereitung die Sicherheit ihrer gewohnten Umgebung und stranden in einem fremden Land, ohne zu wissen, wie es weitergeht, ohne einen Plan für die Zukunft. Diese Erlebnisse sind ohne Zweifel als schwere Traumatisierung zu werten. 

Was brauchen die betroffenen Kinder und Jugendlichen besonders, wenn sie in Deutschland ankommen?

Schmidt: An erster Stelle steht, für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen sowie ihre Ange-hörigen einen Ort zu schaffen, wo sie bleiben können, wo ihre Sprache verstanden wird und wo sie eine ausreichende Versorgung erfahren. Nach traumatischen Erfahrungen ist es ganz entscheidend, den Betroffenen Sicherheit zu vermitteln. Wichtig ist ebenfalls eine intensive Unterstützung dabei, in Deutschland vorläufig Fuß zu fassen, zum Beispiel durch eine rasche Integration der Kinder und Jugendlichen in passende Schulen. Zusätzlich braucht es ambulante An-laufstellen, wo die Familien ein muttersprachliches therapeutisches Angebot zur Bewältigung der erlebten Traumatisierungen bekommen können. 

Was sollten wir als Gesellschaft im Umgang mit den Menschen, mit den Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine beachten?

Schmidt: Im gelebten Alltag ist es wichtig, dass wir den Geflüchteten vorurteilsfrei begegnen und alles dafür tun, dass sie sich in Deutschland zurechtfinden. Gleichzeitig sollten wir auch darauf achten, dass wir diese Haltung auch Mitmenschen mit russischem Migrationshintergrund weiterhin entgegenbringen, um den kriegerischen Konflikt nicht in unserer Gesellschaft, zum Beispiel auf den Schulhöfen, fortsetzen. 

LWL Online

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30