Gütersloh: Tattoo Tata, Tätowierungen, Kunst, Risiken, EU, Update mit FAQsZoom Button

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Gütersloh: Tattoo Tata, Tätowierungen, Kunst, Risiken, EU, Update mit FAQs

Gütersloh: Tattoo Tata, Tätowierungen, Kunst, Risiken, EU, Update mit FAQs

Das »Wissenschaftsmagazin« »Quarks« macht auf mit »Das passiert mit Tattoo-Farbe im Körper. Einmal unter der Haut, kann sie Infektionen und Allergien auslösen. Und im schlimmsten Fall enthält sie krebserregende Stoffe« … so bleiben die offenbar gewünschten Key Words hängen: Infektionen, Allergien, Krebs.

Falscher Eindruck

Die Wahrheit ist jedoch die, dass das einen offensichtlich falschen Eindruck erweckt. Die Sachlage ist unklar, unklar ist auch, weshalb sich die EU plötzlich auf das Thema stürzt. Bei manchen Völkern haben Tätowierungen eine lange Tradition, ohne dass man dort von klaren, negativen Folgen sprechen müsste oder könnte.

Kunst und Kunsthandwerk

Tätowierungen seien Körperverletzungen, denen wir auf eigenes Risiko zustimmten, schreibt Quarks. Das ist eine legaljuristische Definition und das so zu schreiben, nennt man »Framing«. Tätowierungen kann man ebenso als Tradition, Kunsthandwerk, Kunst, Hobby, Selbstverwirklichung definieren, Letzteres hat der kluge Fischer angedeutet (Thomas, nicht »Joschka«).

Man kann finden, was da ist

Forscher finden seit Langem potenziell gefährliche oder giftige Inhaltsstoffe in Tätowierfarben, Verunreinigungen mit Schwermetallen wie etwa Arsen, Nickel oder Kobalt, und auch Krankheitserreger wie Bakterien und Viren sollen schon gefunden worden sein. Natürlich findet man praktisch immer etwas, wenn man sucht. Zugegeben: Nur dann, wenn es auch da ist. »Man weiß über ein Tierexperiment, dass ein Drittel der Farbe, die in die Haut eingebracht wird, aus der Haut abtransportiert wird«, sagt etwa Prof. Wolfgang Bäumler, »Tattoo Forscher« an der Universität Regensburg. Er geht davon aus, dass am Lebensende etwa 80 Prozent der Farbe aus dem Tattoo verschwunden sind. Ob sich die Farbe auch in anderen Organen ablagert, wisse man aktuell nicht.

Tätowiermittel Verordnung

Seit 2009 gibt es die »Tätowiermittel Verordnung«, die vorschreibt, dass Tattoo Farbe keine schädlichen Substanzen enthalten darf, und listet 36 verbotene Stoffe auf, die nicht für Tätowierungen verwendet werden dürfen. Und seit 2022 gibt es nun eine #EU Verordnung, die den Einsatz von rund 4.000 Substanzen streng limitiert und die umstritten ist. 2015 hatte die Europäische Kommission die Europäische Chemiekalienagentur (ECHA) beauftragt, die Gesundheitsrisiken von Chemikalien in Tätowier Farben zu prüfen. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass »Krebsrisiken und andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit nicht ausgeschlossen werden könnten« und »dass eine Beschränkung daher das geeignetste Mittel wäre«, »um die Risiken gefährlicher Chemikalien in Tätowier Farben und Permanent Make up auf EU Ebene zu beherrschen«. 

Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals

Seit dem 4. Januar 2022 gilt die neue »REACH« Verordnung (»Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals«). Bisher gibt es kaum Tattoo Farben, die die Auflagen der neuen EU Verordnung erfüllen. Branchenkenner befürchten, dass die ECHA das illegale, unkontrollierte Tätowieren antreiben könnte, da die zugelassenen Studios ohne Farben nicht arbeiten können.

Keine Positivliste

Die Verantwortung für die Sicherheit liegt beim Hersteller. Tätowiermittel müssen in Deutschland nicht zugelassen werden – Tätowierer dürfen sie ohne offizielle Prüfung in den Studios verwenden. Kontrollen finden stichprobenartig statt. Tätowierer sind derweil verpflichtet, die Inhaltsstoffe der verwendeten anzugeben. Eine Positivliste von Substanzen, die für Tattoo Farben sicher und gesetzlich zugelassen sind, existiert in Deutschland freilich nicht. Dafür seien die wissenschaftlichen Daten nicht aussagekräftig genug, sagen die zuständigen Stellen.

Beispiele aus der Weltkultur, Geschichtliches, »Ötzi«

Für die Maori sind ihre traditionellen Tā-moko-Tattoos nicht nur ein ästhetischer Körperschmuck, sondern haben eine tiefe Bedeutung und symbolisieren Zusammengehörigkeit, Spiritualität, Herkunft und Kultur. Irezumi sind beispielsweise traditionsträchtige Tätowierungen aus Japan, die heutzutage vor allem von der Yakuza getragen werden.

Die Geschichte der Tätowierung geht in den vorchristlichen Zeitraum zurück. Es wurden bereits 12.000 vor unserer Zeitrechnung, schon seit der Jungsteinzeit, Zeichen in die Haut geritzt. In der Vergangenheit verzierten beispielsweise Frauen in Borneo ihre Haut mit Tattoos. Ebenso wurden sie auf Fingern und Handgelenken angebracht um Krankheiten und Leiden abzuwehren.

Übrigens war auch »Ötzi« tätowiert.

Ethnographische und historische Texte zeigen, dass das Tätowieren in historischen Zeiten von fast jeder menschlichen Kultur praktiziert wurde. Die alten Griechen benutzten ab dem 5. Jahrhundert Tätowierungen, um zwischen Spionen zu kommunizieren. Später markierten die Römer Verbrecher und Sklaven mit Tätowierungen. In Japan wurden Kriminelle bei einem Erstvergehen mit einer einzigen Linie auf die Stirn tätowiert. Für das zweite Vergehen wurde ein Bogen hinzugefügt und zum Schluss wurde für das dritte Vergehen eine weitere Linie tätowiert, die das Symbol für »Hund« vervollständigte.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Maya, Inka und Azteken Tätowierungen in Ritualen verwendeten und dass die frühen Briten Tätowierungen bei bestimmten Zeremonien verwendeten. Es ist bekannt, dass die Dänen, Nordmänner und Sachsen Familienwappen auf ihren Körper tätowiert haben. Während der Kreuzzüge tätowierten einige Europäer ein Kreuz auf ihre Hände oder Arme, um ihre Teilnahme zu markieren und ihren Wunsch nach einer christlichen Bestattung zu bekunden, falls sie nicht zurückkehren sollten.

Aus dem tahitianischen »tatau«, was »Markieren« oder »Schlagen« bedeutet, bezieht sich das Wort »#Tattoo« auf einige der traditionellen Anwendungsarten, bei denen Tinte mit scharfen Stäbchen oder Knochen in die Haut »geklopft« wird. Bestimmte Völker in der Arktis haben jedoch eine Nadel verwendet, um in Kohlenstoff eingebettete Fäden unter die Haut zu ziehen, um lineare Designs zu erstellen. Wieder andere haben traditionell Muster in die Haut geschnitten und dann die Einschnitte mit Tinte oder Asche eingerieben.

https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_taetowiermitteln-187854.html …

 

Kommentare

nic: Jawoll., 6. Januar 2022, 5.48 Uhr

Anonym: Finde Tattoos okay, habe selber eins (klein), 6. Januar 2022, 14.55 Uhr

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