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KKH gibt Tipps zum vorbeugenden Verhalten – Allergiker sollten Notfallset immer dabei haben
Immer häufiger sieht man die von Landwirten angelegten Blühstreifen an den Feldrändern, und immer mehr Gartenbesitzer verwandeln ihre monotonen Rasenflächen in blühende Wiesen. Das soll nicht nur Auge und Gemüt erfreuen, sondern vor allem der Insektenvielfalt dienen und dem zunehmenden Insektensterben Einhalt gebieten. Doch unter allem, was da summt und brummt, gibt es leider auch einige fliegende Quälgeister. So nützlich diese für den Lebenszyklus in der Natur sind – sie können einem die sommerliche oder abendliche Gartenstimmung dennoch gründlich vermiesen und für manch einen sogar gesundheitsgefährdend sein. Die Rede ist von Hummeln, Wespen, Mücken, Bremsen und Schmeißfliegen.
Während die Fliegen einfach nur stören, wenn sie beispielsweise bei einer Grillparty unaufhörlich auf Fleisch, Salaten und Eiscreme landen, können die anderen Gattungen schon einmal ordentlich zustechen. »Ein Stich von einer Wespe, Mücke oder Bremse kann sehr schmerzhaft sein, eine Schwellung, Juckreiz und Brennen auslösen«, sagt Sandra Vesterling vom KKH-Serviceteam in Bielefeld.
Laut einer KKH-Umfrage aus dem Jahr 2019 wurden 66 Prozent der 18- bis 70-jährigen mindestens einmal von einer Mücke gestochen, knapp jeder Fünfte von einer Wespe. Auch haben die körperlichen Beschwerden nach einem Angriff der Insekten deutlich zugenommen: So berichten immerhin knapp 30 Prozent der Betroffenen, dass es nach Wespenstichen häufiger zu stärkeren Entzündungen oder anderen Reaktionen gekommen ist als in den Jahren zuvor. »Und das kann gefährlich werden, denn viele wissen oft gar nicht, dass sie allergisch gegen Wespengift sind«, erläutert Vesterling. Symptome sind im schlimmsten Fall Herzrasen, Schweißausbrüche und Bewusstseinsverlust – es kommt zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock. Dann muss der Patient sofort notärztlich behandelt werden. »Wer als Allergiker von seinem Arzt ein Notfallset erhalten hat, sollte dies auch zwingend immer mit sich führen«, so Vesterling. Aber auch Nichtallergiker sollten vorsichtig sein. Das Wespengift führt bei jedem Menschen zu einer Schwellung, die unter Umständen bis zu zehn Zentimeter groß werden kann. Geht der Stich in Hals oder Mund, droht sogar Erstickungsgefahr.
Wenn sich ein Stechinsekt nähert, sollte man vor allem eines nicht tun: danach mit Handrücken, Zeitschrift oder Handtuch schlagen. Denn fühlen sich Wespen, Bienen und Hummeln bedroht, reagieren sie aggressiv und stechen dann häufig zu. Anders verhalten sich Bremsen und Mücken: Sie haben keinen Abwehr- oder Verteidigungsstachel, sondern sie stechen mit ihren Mundwerkzeugen, um Blut zu saugen.
Wurde man doch einmal gestochen, sollte die Einstichstelle möglichst umgehend mit Eiswürfeln, Kältekompresse oder Leitungswasser gekühlt werden. Das beugt Juckreiz vor. Kratzen sollte unbedingt vermieden werden, da sich die betroffene Stelle infizieren kann. Lindernd wirken auch altbewährte Hausmittel wie aufgelegte Zwiebelscheiben und kalte Umschläge mit Essig oder essigsaurer Tonerde. Bewährt haben sich in den vergangenen Jahren sogenannte Stichheiler, mit denen als erstes der Stich erwärmt oder elektrisiert wird. Der Wärme- oder Elektroimpuls blockiert den Histamin-Ausstoß im Körper. Dabei wird die Eiweißstruktur des Insektengiftes zerstört und so ein Nachjucken der gestochenen Stelle vermindert. Eine Entzündung lässt sich zudem mit speziellen, kühlenden Cremes oder Gels hemmen. Rat hierzu gibt es beim Arzt oder Apotheker.
Damit die Plagegeister gar nicht erst angreifen, hat Sandra Vesterling weitere Tipps
Parfüm, Duftstoffe sowie bunte oder geblümte Kleidung vermeiden, denn dies zieht Wespen und Mücken magisch an.
Nach dem Essen mögliche süße Überreste an den Fingern abwaschen und Speisereste am Mund, insbesondere bei Kindern, abwischen.
Die Insekten nicht wegpusten: Das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxyd macht sie umso angriffslustiger.
Wespen am besten mit Wassernebel aus einer Sprühflasche ansprühen. Damit soll Regen vorgetäuscht und die Wespen zurück in ihr Nest getrieben werden. Gibt man eine Stunde zuvor ein paar Gewürznelken in das Sprühwasser, führt das meist noch mehr zum Erfolg, denn Wespen mögen Nelken überhaupt nicht.
Wer ein Wespen- oder Hornissennest im Garten oder auf dem Dachboden entdeckt, sollte es in jedem Fall von Fachleuten umsetzen lassen. Ohne viel Erfahrung und professionelle Schutzausrüstung kann eine solche Aktion lebensgefährlich sein!
Übrigens: Der Tipp, bei Grillfesten und Kaffeetafeln im Freien rechtzeitig eine Schale mit etwas Marmelade und Wurst in ausreichender Entfernung zu platzieren, bewährt sich leider nicht. Das Gegenteil ist der Fall, denn er lockt Wespen zusätzlich und in erhöhter Anzahl an.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse 1.006 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren im Mai 2019 repräsentativ befragt. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten.