Ein Foto aus der Serie »Böckstiegel.we«. Das Bild entstand im Juni 2021 bei der Foto-Aktion im Museum mit einer Teilnehmerin, die sich auf den öffentlichen Aufruf gemeldet hatte. Es ist neben anderen ausgewählten Arbeiten ab dem 1. August 2021 im Museum Peter August Böckstiegel beziehungsweise auf dem Außengelände des Museums zu sehen. Foto: Veit Mette, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Peter August Böckstiegel ist als »westfälischer Expressionist« Teil der kulturellen DNA einer ganzen Region. Als Künstler ist er präsent, doch die Menschen, die in seinen Bildern auftauchen, sind unseren Augen fremd geworden. Er liebt es, echte westfälische Typen darzustellen, besonders in den Bildnissen von Bäuerinnen und Bauern. Ihre von harter Arbeit gezeichneten und sonnengegerbten, teils kantig-knorrigen Charakterköpfe mit üppigen Bärten oder von Falten zerfurcht sind lebenskluge, aber auch lebensfrohe Gesichter.
Diese vor rund 100 Jahren entstandenen Bilder treffen für das Ausstellungsprojekt Böckstiegel.we im Jahr 2021 auf Menschen unserer Zeit, junge Frauen und gestandene Männer, elegante Damen und echte Kerle. Sie stammen aus der Nachbarschaft des Museums, sind mit dem Künstler verbunden oder haben Interesse, sich an einem Projekt zu beteiligen, das nicht ohne Grund »Böckstiegel.we« heißt: »We« steht dabei weniger für Werther als vielmehr für das »wir« der Kunstfreunde und Museumsbesucher, die von Veit Mette fotografiert werden und damit das Werk des Künstlers mit der Gegenwart verbinden. Dabei stellen die Modelle dem Fotografen mit ihren Gesichtern weit mehr als eine reine Projektionsfläche zur Verfügung.
Veit Mettes Idee ist überraschend einfach: Er benötigt ein Böckstiegel- Werk als digitale Vorlage, einen Beamer und seine Kamera. Es sind gleichsam facettenreiche und faszinierende Fotografien entstanden, deren Linien- und Farbverläufe, helle und dunkle Partien und verzerrte Proportionen die Porträts verfremden und sogar abstrahieren – und zu Proportionen die Porträts verfremden und sogar abstrahieren – und zu ganz eigenen Bildfindungen werden, nicht mehr Böckstiegel und schon lange kein klassisches Bildnis mehr sind. Und so wie expressionistische Bildnisse weit entfernt von der Wiedergabe des realistischen Abbildes sind, so lässt sich auf Veit Mettes Bildern erst nach dem zweiten oder dritten Blick sagen, wo die Bildwelt Böckstiegels endet und der fotografierte Mensch beginnt.
Die Ausstellung wird am 1. August 2021 eröffnet und ist bis zum 12. September 2021 zu besichtigen. Die Arbeiten im Museumsgebäude sind zu den Öffnungszeiten des Museums zu sehen, die Arbeiten auf der Obstwiese sind frei zugänglich. Zur Ausstellung erscheint ein mehrseitiger »Leporello«.
Rahmenprogramm
Am 12. September 2021 findet im Rahmen der Finissage um 16.30 Uhr eine Führung mit Veit Mette gemeinsam mit dem Museumsleiter David Riedel durch die Ausstellung im Außenbereich statt. Ab 17 Uhr sorgt die bekannte Bielefelder Dixiejazz-Band »Dr. Lippenkraft« für musikalische Untermalung (bis 19 Uhr).
Am 28. August und am 9. Oktober 2021 bietet Veit Mette im Museum von 10 bis 16 Uhr jeweils einen kostenlosen, sechsstündigen Foto-Workshop für Jugendliche ab zwölf Jahren an. Mehr Informationen auf www.museumpab.de. Anmeldung unter info@museumpab.de oder unter Telefon (05203) 2961220.
Peter-August-Böckstiegel-Stiftung
Schloßstraße 111
33824 Werther (Westfalen)
Telefon (05203) 2961220
E-Mail info@museumpab.de
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