ZEW-Studie zu Steuerhilfen für Unternehmen in der Corona-KriseZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

ZEW-Studie zu Steuerhilfen für Unternehmen in der Corona-Krise

Berlin (ots) Die aktuellen Corona-Steuerhilfen entlasten vor allem große Unternehmen. Kleine Unternehmen und Start-ups profitieren kaum. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ZEW Mannheim im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Weitere steuerliche Maßnahmen sind notwendig, damit deutsche Unternehmen gut aus der Krise kommen.

Den bisherigen Corona-Steuerhilfen in Deutschland fehlt es an Durchschlagkraft, um die Folgen der Krise abzufedern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ZEW Mannheim im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Die Studie untersucht, wie effizient und zielgerichtet die ertragsteuerlichen Maßnahmen zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Deutschland beitragen.

Hierfür haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene ertragsteuerliche Instrumente evaluiert, etwa die Ausweitung der steuerlichen Verlustverrechnung, die Erhöhung des Freibetrags für gewerbesteuerliche Hinzurechnungen sowie die Erweiterung von Abschreibungs-methoden. Das Ergebnis: Den bisherigen Maßnahmen fehlt es an Durchschlagskraft. Sie konnten zwar die Unternehmensliquidität sichern und führten zu einer zeitlichen Verschiebung der Steuerzahlung, die den Staat aufgrund der aktuellen Niedrigzinsen fast nichts kostete. Allerdings werden die Unternehmen nicht dauerhaft von der Steuer entlastet. Von den betragsmäßigen Erhöhungen des Verlustrücktrags und des Freibetrags für gewerbesteuerliche Hinzurechnungen profitieren hauptsächlich mittelgroße und große Unternehmen. Kleinere Unternehmen und Start-ups hingegen werden zu wenig entlastet.

»Die Studie zeigt, dass über das Steuerrecht zielgenaue, schnelle und unbürokratische Corona-Hilfen für Unternehmen möglich gewesen wären. Dazu fehlte der Politik leider der Mut und die marktwirtschaftliche Umsicht. Es hätte viele bürokratische und betrugsanfällige Antragsverfahren erspart«, kommentiert Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die Studienergebnisse.

Steuerliche Maßnahmen ausbauen und wirkungsvoller gestalten

Laut Studie sind weitere Hilfen angebracht: Eine zeitliche Ausweitung des Verlustrücktrags würde vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen besser entlasten. Auch eine Aussetzung der Mindestbesteuerung für kriseninduzierte Verluste empfehlen die Studienautorinnen und -autoren. Denn die Besteuerung von Gewinnen trotz hoher bestehender Verlustvorträge droht die wirtschaftliche Erholung von Unternehmen auszubremsen. »Der krisenverschärfende Effekt von in den Jahren 2020 und 2021 entstandenen Verlusten kann nur dann aufgehalten werden, wenn auch deren Mindestbesteuerung zeitweise ausgesetzt wird. Dadurch würde auch der Staatshaushalt nicht nennenswert belastet«, so Prof. Dr. Christoph Spengel, ZEW-Forschungsprofessor an der Universität Mannheim. Zudem würden großzügigere Abschreibungsregeln allen Unternehmen zu Gute kommen – und stärker zukunftsgerichtete Investitionen fördern. Anstatt einer breit angelegten Förderung könnten Defizite über mehr zielgerichtete Vergünstigungen aufgeholt werden. In Betracht kommen hier beispielsweise Regelungen wie der Investitionsabzugsbetrag, von dem speziell kleine und mittlere Unternehmen profitieren können.

Andere Länder deutlich unternehmens- und wachstumsfreundlicher

Der Blick in andere Länder bestätigt, dass eine Nachjustierung der deutschen Corona-Steuerhilfen empfehlenswert ist. So haben die USA oder das Vereinigte Königreich im Rahmen der Verlustverrechnung oder der Abschreibungsregeln deutlich großzügigere Sofortmaßnahmen erlassen. Damit deutsche Unternehmen künftig im internationalen Wettbewerb nicht hinterherhinken, sollte die Politik deutlich unternehmens- und wachstumsfreundlicheren Regelungen für sie schaffen. Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué fordert sogar einen Investitionspakt für Deutschland: »Jetzt kommt es darauf an, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Die Unternehmen wollen und müssen investieren, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Wir brauchen einen Investitionspakt für Deutschland, um die Transformation in die digitale, klimaneutrale und soziale Wirtschaft von morgen zu schaffen. Eine international wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung muss zentraler Bestandteil dieses Investitionspakts sein.«

Die ganze Studie steht unter https://shop.freiheit.org/#!/Publikation/1093 zum Download bereit …
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
Oktober 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
Januar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
Juli 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
August 3024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031

Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.