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Höfe, Äcker, Wiesen und Weiden -Lebensraum für viele Tiere – Feld- und Hofsafari: Was kreucht und fleucht denn da?Zoom Button

Die Sandbienen in der Quittenblüte machen gerade Nachwuchs. Foto: Cornelia Langreck, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Höfe, Äcker, Wiesen und Weiden -Lebensraum für viele Tiere – Feld- und Hofsafari: Was kreucht und fleucht denn da?

Gütersloh/WLV (Re) Viele Menschen genießen derzeit Natur und Landschaft. Es gibt Vieles zum Entdecken. In Feld und Flur, in Wiesen und Weiden, leben jede Menge Tiere – groß und winzig klein. »Auch auf unseren Bauernhöfen findet viel Getier Heimat und Nahrung - neben Kühen, Schweinen oder Hühnern«, so der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer. Auf den Feldern sieht man Rehe oder Hasen, es flattern Vögel und Insekten. Im Boden leben ganz viele kleine Bodenlebewesen, vom Regenwurm bis zur Assel. »Auch unsere Höfe bieten viel Platz für viele Tiere, sie finden hier Lebensraum, Nistmöglichkeiten und Nahrung«, erklärt Westermeyer. Was kreucht und fleucht denn da? »Was so nahe liegt, wird oft nicht so beachtet«, weiß der Vorsitzende. Wie wäre es mit einer kleinen Safari?

Schwalben

Beispielsweise ziehen Schwalben und viele andere Vögel auf den Höfen ihre Jungen auf. »Die Rauchschwalbe ist hauptsächlich im ländlichen Raum zu finden«, erzählt Cornelia Langreck Bäuerin aus Rheda-Wiedenbrück und Kreislandfrauenvorsitzende Gütersloh. Die Rauchschwalbe brüte fast ausschließlich in landwirtschaftlichen Gebäuden, vor allem in Ställen. »Hier finden sie ausreichend Nahrung und Nistplatz«, betont Langreck.

Was tun Landwirte um den Rauchschwalben zu helfen? Leider gibt es immer weniger Bauernhöfe und deshalb wird es für die Rauchschwalben nicht leichter. »Auf den verbleibenden Höfen wenden wir häufig ein paar alte Tricks an, um den Schwalben zu helfen«, berichtet Langreck. »Da Rauchschwalben ihre Nester im Stall oder anderen Gebäuden bauen, müssen sie immer rein und raus fliegen können.« Deshalb sei durchgehend ein Fenster im Sommerhalbjahr geöffnet. Außerdem blieben die Schwalbennester aus dem Vorjahr über den Winter erhalten, so die Landwirtin. Sie würden dann im Frühjahr von den Tieren ausgebessert und wieder neu genutzt. Weiter brauchen Schwalben Lehm für den Nestbau. »Sollte es während der Zeit des Nestbaus zu trocken sein, hilft es, einen Eimer Wasser in eine ausgetrocknete Pfütze zu gießen«, sagt Langreck.

Fledermäuse und Schleiereulen

Fledermäuse leben meist auf Dachböden oder am Mauerwerk älterer Gebäude. Schleiereulen finden in Scheunen Unterschlupf und draußen auf dem Land Mäuse sowie andere Beutetiere als Nahrung. Für noch mehr Nistmöglichkeiten hängen Bauernfamilie häufig noch zusätzliche Kästen auf.

Alte Obstbäume

»Fast überall auf unseren Höfen stehen alte Obstbäume, in denen viele Tiere wie Insekten und Vögel leben«, schildert Langreck. Hohlräume im Stamm alter Obstbäume nutzen zum Beispiel verschiedene Vogelarten als Nistplatz.

Nicht sofort zu sehen …

»In unseren Böden, also auch auf den Feldern, leben unzählige Lebewesen, von Fadenwürmern, Asseln über Käferlarven bis zu Regenwürmern«, erläutert Andreas Westermeyer, »ebenfalls größere wie Maulwürfe.« Viele dieser Tiere bauen abgestorbenes Pflanzenmaterial zu Humus ab. Regenwürmer seien die bekanntesten unter ihnen. In Deutschland gebe es allein etwa 40 verschiedene Arten. »Und wie alle Tiere brauchen die Bodenlebewesen Nahrung wie Pflanzenreste, die nach der Ernte auf dem Feld bleiben«, betont der Vorsitzende. Um das Bodenleben zu fördern, bauen die Bauern nach der Hauptfrucht im Herbst Zwischenfrüchte an wie Ölrettich oder Senf. »Diese werden im nächsten Frühjahr nicht geerntet, sondern im Boden eingearbeitet«, so Westermeyer. »Da haben Regenwurm und Co. richtig was mampfen.«

Was surrt denn da?

Oberhalb des Bodens finden sich Insekten, Käfer und andere Krabbeltiere. Insekten seien wichtig. »Sie bestäuben beispielsweise die Blüten oder dienen Tieren als Nahrung«, ergänzt Cornelia Langreck. So würden Schwalben zum Beispiel ohne Insekten verhungern. Dem grünen Berufsstand ist es wichtig, die Insekten zu schützen. »Viele Bauern säen zum Beispiel Blühstreifen entlang von Feldern als Nahrungsquelle für Insekten aus«, erklärt Westermeyer.

Feld und Flur, Blühflächen, Streuobstwiesen, Zwischenfrüchte, Hecken, Bäume, Scheunen und Ställe bieten unzählige Lebensräume – sie seien wichtig und wertvoll. »Sie schaffen Vielfalt«, unterstreicht Westermeyer. »Viele Insekten, Vogelarten und Kleinsäugetiere finden hier Nahrung und Unterschlupf. Davon profitieren wir alle.« Deshalb seien die Bauernfamilien mit ihren traditionsreichen Höfen weit mehr als Lebensmittelerzeuger.

AgrarInfo für Kinder

Cornelia Langreck aus Rheda-Wiedenbrück: »Viele Tiere leben rund um unseren Bauernhof«. Viele Infos zu diesem Thema sind im aktuellen »AgrarInfo für Kinder – Landwirtschaft für die ganze Familie« zu finden. Neben kurzen Filmen, Podcasts und Animationen sind unter www.WLV.de/AgrarInfoKinder viel Spannendes zum dem Monatsthema »Was kreucht und fleucht auf dem Bauernhof?« zu finden. So erzählt Cornelia Langreck aus Rheda-Wiedenbrück, welche Tiere bei ihr auf und rund um den Bauernhof ein Zuhause haben: »vom Hahn, über die Schweine, den Hund, die Insekten und noch viele mehr.«

Das AgrarInfo ist digital verfügbar und richtet sich mit kindgerechten Inhalten aus der Landwirtschaft an die jüngste Generation, an interessierte Kinder und Jugendliche. Das AgrarInfo Kinder ist kostenlos. Es kann über eine E-Mail an redaktion@wlv.de abonniert werden.
 
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