Hohe Adipositasraten unter Kindern alarmieren angesichts der erwarteten Auswirkungen der COVID-19-PandemieZoom Button

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Hohe Adipositasraten unter Kindern alarmieren angesichts der erwarteten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

In einigen Ländern der Europäischen Region der WHO leidet jedes dritte Kind im Alter zwischen sechs und neun Jahren an Übergewicht oder Adipositas. Die Länder des Mittelmeerraums verzeichnen die höchsten Adipositasraten, doch die Situation dort beginnt sich zu verbessern.

Dies sind nur einige der Ergebnisse eines neuen Berichts der Initiative der Europäischen Region der WHO zur Überwachung von Adipositas im Kindesalter (COSI) über die vierte Runde der Datenerhebung (im Zeitraum 2015 bis2017), der im Rahmen des in dieser Woche (in virtueller Form) abgehaltenen Europäischen Kongresses zum Thema Adipositas vorgestellt wird. Der Bericht enthält die neuesten Daten, die für Kinder im Alter zwischen 6 und 9 Jahren aus 36 Ländern der Region zur Verfügung stehen. Aus einigen Ländern wird ein Fragebogen zur Erhebung von Daten aus dem Jahr 2021 über die Auswirkungen der Pandemie folgen.

»COVID-19 könnte möglicherweise einen der besorgniserregendsten Trends in der Europäischen Region der WHO – die zunehmende Adipositas unter Kindern – weiter verschärfen«, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa.

»Übergewicht und Adipositas stehen in direktem Zusammenhang mit lebensbedrohlichen nichtübertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Um nachfolgenden Generationen bessere Zukunftsaussichten zu verschaffen, müssen wir daher wissenschaftlich fundierte und datengestützte Handlungskonzepte umsetzen, die zur Verringerung der Adipositas unter Kindern beitragen können, und gleichzeitig gesündere Ernährungsweisen und mehr Bewegung fördern«, fügte Dr. Kluge hinzu.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Adipositasraten unter Kindern

COVID-19 wird sich in der Europäischen Region der WHO voraussichtlich negativ auf die Adipositasraten unter Kindern und damit auch auf die Ergebnisse der nächsten Runden der COSI-Erhebung auswirken. Schulschließungen und Lockdowns können sich auf den Zugang zu Schulmahlzeiten und die Möglichkeiten zu körperlicher Betätigung für Kinder auswirken und damit Ungleichheiten weiter verschärfen. Strategien zur Prävention von Adipositas im Kindesalter sollten daher auch während der Pandemie weiterhin eine Priorität bleiben.

Politische Handlungskonzepte zeigen in den am stärksten betroffenen Ländern einen positiven Effekt

In einigen der 13 Länder der Europäischen Region, in denen eine längerfristige Untersuchung von Trends möglich war, haben sich die Raten für Übergewicht und Adipositas entweder stabilisiert oder sind zurückgegangen. Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, die allesamt die höchsten Adipositasraten aufweisen, sowie Slowenien wiesen sowohl bei Übergewicht als auch bei Adipositas rückläufige Trends auf. Hier ging die Prävalenz von Übergewicht um 4 bis 12 Prozentpunkte bei Jungen und um drei bis sieben Prozentpunkte bei Mädchen zurück.

In den letzten Jahren führten einige dieser Länder von der WHO empfohlene Maßnahmen ein, die dazu beitragen, hohe Adipositasraten zu bekämpfen, darunter etwa die Erhebung von Steuern auf gezuckerte Getränke, Beschränkungen bei der Vermarktung von Lebensmitteln und die Einführung von Sportunterricht.

»Die COSI-Daten zeigen in jenen Ländern, die die höchsten Adipositasraten aufweisen, einen rückläufigen Trend bei der Adipositas unter Kindern. Sie sind nach den vorangegangenen Untersuchungen hellhörig geworden und haben Konzepte umgesetzt, von denen wir wissen, dass sie etwas bewirken. Es stimmt zuversichtlich, wenn die Maßnahmen der Länder eine messbare Wirkung zeigen«, erklärte Dr. Nino Berdzuli, Direktorin der Abteilung Gesundheitsprogramme der Länder beim WHO-Regionalbüro für Europa.

Umfangreiche Daten

Die jüngsten COSI-Daten stammen aus 36 Ländern, die in den Schuljahren 2015/2016 und 2016/2017 an der Erhebung teilnahmen. Insgesamt waren dabei rund 250 000 Kinder im Grundschulalter beteiligt. Der COSI-Bericht enthält die umfangreichsten Daten für Jungen und Mädchen im Hinblick auf Übergewicht, körperliche Betätigung und Ernährungsmuster.

Wichtigste Ergebnisse

Insgesamt lag die Prävalenz von Übergewicht (einschließlich Adipositas) bei 29% unter Jungen und bei 27 Prozent unter Mädchen im Alter zwischen sechs und neun Jahren; die Prävalenz von Adipositas lag bei 13 Prozent unter Jungen und bei neun Prozent unter Mädchen. Diese Zahlen verbergen jedoch die großen Unterschiede zwischen den Ländern.

Der höchste Anteil an Übergewicht und Adipositas im Kindesalter wurde in den Ländern des Mittelmeerraums (etwa Griechenland, Italien, Spanien und Zypern) beobachtet, wo über 40% der Jungen und Mädchen unter Übergewicht und 19 bis 24 Prozent der Jungen sowie 14 bis 19 Prozent der Mädchen unter Adipositas litten.

Der geringste Anteil an Übergewicht und Adipositas im Kindesalter wurde in zentralasiatischen Ländern wie Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan verzeichnet, wo fünf bis zwölf Prozentder Jungen und Mädchen unter Übergewicht und weniger als fünf Prozent unter Adipositas litten.

Ernährungsgewohnheiten

Im Durchschnitt gaben fast 80 Prozent der Kinder an, jeden Tag zu frühstücken, rund 45 Prozent aßen täglich Obst und rund 25 Prozent verzehrten täglich Gemüse. Doch auch bei diesen gesunden Essgewohnheiten bestehen zwischen den Ländern erhebliche Unterschiede: der tägliche Verzehr lag beim Frühstück zwischen 49 Prozent und 96 Prozent, bei Obst zwischen 18 und 81 Prozent und bei Gemüse zwischen neun und 74 Prozent.

Der häufige Konsum von süßen Snacks (insgesamt 27 Prozent der Kinder) war weiter verbreitet als der Konsum von herzhaften Snacks (14 Prozent). Der Anteil der Kinder, die diese ungesunden Lebensmittel an mehr als drei Tagen pro Woche verzehren, variierte ebenfalls erheblich zwischen den Ländern – bei süßen Snacks lag er zwischen fünf und 62 Prozent, bei herzhaften Snacks zwischen weniger als einem und 35 Prozent.

Körperliche Betätigung

Im Durchschnitt nutzte jedes zweite Kind eine aktive Fortbewegungsart (Zufußgehen oder Radfahren) für den Schulweg. In allen Ländern spielten die meisten Kinder pro Tag mindestens eine Stunde lang draußen (hier lag der Anteil zwischen 62 und 98 Prozent in unterschiedlichen Ländern).

Kinder mit besser ausgebildeten Eltern gingen in den meisten Ländern am ehesten einer sportlichen Aktivität (einschließlich Tanzen) nach. Der Unterschied zwischen Kindern von Eltern mit einem hohen und Eltern mit einem niedrigen Bildungsgrad lag in sieben Ländern bei über 20 Prozentpunkten. Im Gegensatz dazu tendierten Kinder von schlechter ausgebildeten Eltern häufiger dazu, zu Fuß zur Schule zu gehen oder mit dem Rad zur Schule zu fahren.

Mangel an Daten zu Kindern unter fünf Jahren

Durch die COSI-Initiative steht der Europäischen Region für Kinder im Grundschulalter ein großer Datensatz zur Prävalenz von Übergewicht und Adipositas und zu den Determinanten von Adipositas im Kindesalter zur Verfügung. Für Kinder unter fünf Jahren mangelt es jedoch leider an einem derartigen Datensatz. Es besteht daher ein dringender Bedarf, mit Unterstützung aller Regierungen und anderer maßgeblicher Akteure Surveillance-Initiativen für diese jüngere Altersgruppe zu stärken.

Informationen zu Selbsthilfegruppen unter https://adipositas-selbsthilfe.com …
 
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