Die meisten »Aktivistinnen« und »Aktivisten« denken zu kurz und einseitig. Nicht nur, dass sie alles auf sich selbst, bestenfalls auf die von ihnen patronisierten Gruppen beziehen. Sie fordern Gerechtigkeit, also die Beseitigung von Ungerechtigkeit, nur insofern, als Benachteiligungen ausgeglichen werden, nicht aber Bevorzugungen.
Das ist unter Umständen problematisch. Nicht immer, aber manchmal eben doch. Mehr Frauen in Führungspositionen zu fordern, ist etwas anderes, als weniger Männer in Führungspositionen zu fordern. Obwohl es in diesem Fall auf das gleiche hinausläuft. Denn es ist in diesem Fall ein Nullsummenspiel.
Offensichtlich falsch wäre es beispielsweise, zu fordern, dass alle Menschen hungern müssten, um Gerechtigkeit herzustellen. Denn in diesem Fall ist Gerechtigkeit kein Nullsummenspiel.
Das Zauberwort lautet »Ausgleich«.
Das zeigt: Gerechtigkeit ohne ethischen Kompass ist kein Wert an sich.