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Kräuterfrau Ulrike Sprick sucht gemeinsam mit ihren Kursteilnehmern auf der Streuobstwiese nach Wildkräutern. Zu jeder Pflanze erzählt sie eine kleine Geschichte und informiert über die Heil- und Zauberkraft, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Frisch auf den Tisch

Gütersloh (gpr). »Beim Kräutergang muss man immer gut aufpassen und vor die Füße schauen, denn sonst steht man am Ende mitten im Gemüse«, sagt Ulrike Sprick eindringlich, bevor sie gemeinsam mit zehn Mädchen und Jungen über die Streuobstwiese am Hof Bethlehem streift. Ausgestattet mit Körbchen und kleinen Tüten sucht die Gruppe nach Wildgemüse und Kräutern, um gemeinsam eine leckere Suppe am Lagerfeuer zuzubereiten.

»Es ist noch sehr früh im Jahr, deshalb müssen wir zuerst schauen, was hier auf der Wiese schon alles wächst«, erklärt die Kräuterfrau. Sofort schwärmen die Acht- bis Zwölfjährigen aus und werden schnell fündig: Brennnesseln, Gänseblümchen und Löwenzahn entdecken die Kleinen auf den ersten Blick. Zu jeder Pflanze erzählt Ulrike Sprick Geschichten über ihre Heil- und Zauberkraft. »Nicht alle, aber einige Pflanzen können uns und unserem Körper weiterhelfen«, sagt Sprick, »denn alles, was wir zu uns nehmen, trägt dazu bei, wie wir uns danach fühlen.« Sie verdeutlicht: »Man sagt, wenn man Kräuter gegessen hat, wird man hell im Kopf und bekommt Energie.«

Grüne Gummibärchen und andere Süßigkeiten sind jetzt schnell vergessen. Die Kinder haben keine Scheu von den gefundenen Kräutern zu kosten und an ihnen zu schnuppern. »Die riecht aber ganz schön stark«, sagt ein kleines Mädchen und verzieht das Gesicht, als es seine Nase an ein Blatt der Gundelrebe hält. »Diese Pflanze kann zum Beispiel bei einer Magenverstimmung helfen«, erklärt die Kräuterfrau, »zudem kann sie in manchen Fällen schmerzstillend wirken und regt sämtliche Drüsen an – auch die im Gehirn.«

Konzentriert bewegen sich die Mädchen und Jungen gemeinsam mit Ulrike Sprick über die Wiese. »Wenn ihr ein Pflänzchen erntet, seid vorsichtig und achtet darauf, dass es auch wieder nachwachsen kann«, gibt Ulrike Sprick den Kindern mit auf den Weg. Und während der Wind in den Bäumen rauscht, die Hühner neben der Wiese Krumen picken, die Vögel zwitschern und sich die Sonne allmählich durch die Wolken schiebt, kommt so manche Frage auf, die Ulrike Sprick den kleinen Kräuterfreunden beantworten muss: Warum heißen Gänseblümchen eigentlich Gänseblümchen? Welche Pflanzen sind besonders nahrhaft? Welche Wirkung hat der Löwenzahn? Und wie pflücke ich eine Brennnessel, ohne mich dabei an ihr zu nesseln?

Fleißig sammeln die Jungen und Mädchen die bekannten Kräuter ein. Die Blüten der Gänseblümchen werden in einem separaten Schälchen aufbewahrt. »Sie kommen am Ende oben auf die Suppe«, erklärt Sprick. Als die Kinder die Wiese absuchen, findet sich auch so manches weniger bekannte Pflänzchen. Ob Taubnessel, Spitzwegerich, Giersch oder Knoblauchrauke: Die Kinder erfahren viel Wissenswertes und Nützliches von Ulrike Sprick. Die Kräuterfrau mahnt aber auch vor Übereifer: »Es gibt überall Kräuter und viele von ihnen kann man essen. Es gibt aber auch Pflanzen, die man leicht verwechseln kann, deshalb muss man beim Sammeln immer gut aufpassen.«

Nachdem der Streifzug über die Wiese beendet und eine zufriedenstellende Ernte eingefahren worden ist, wird gemeinsam die Suppe zubereitet. Während nebenan schon das Lagerfeuer brennt, sitzen die zehn Kinder an einem großen Tisch auf der Wiese und schneiden die gesammelten Kräuter, Möhren, Porree, Zwiebeln und Paprika klein. Das Gemüse sowie alle weiteren Zutaten für die Suppe hat Ulrike Sprick mitgebracht. Nach und nach werden alle Zutaten in den großen, mit Wasser und Öl gefüllten Topf gegeben, der schon dampfend über dem Feuer hängt. Zuletzt gibt Ulrike Sprick die gesammelten Kräuter hinzu. »Die Kräuter in der Suppe sollen nicht mehr kochen, nur noch etwas ziehen lassen«, erklärt sie. »Ich freue mich schon riesig auf das Essen«, sagt ein kleines Mädchen erwartungsvoll und ein anderes ruft beim Blick in den großen Topf: »Das sieht aber schon lecker aus!« Vor dem Servieren wird die Suppe noch mit ausgesuchten Kräutern bestreut. Und dann ist sie auch schon fertig, die leckere Gemüsesuppe mit frischen, selbstgesammelten Kräutern: Ein Essen mit großem Abenteuer!

Die Veranstaltung »Wilde-Kräuter-Küche am Lagerfeuer« ist ein Angebot aus einer Reihe von Projekten der »Naturschule Gütersloh« im Rahmen der Osterferienspiele. Die Initiative besteht unter anderem aus ehrenamtlich Aktiven, Gütersloher Landwirten, Naturschützern, Kleintierzüchtern, verschiedenen Vereinen und der Umweltberatung der Stadt Gütersloh.
 
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