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Ausbildung im Friseurhandwerk

Das Friseurhandwerk, Innung Gütersloh, warnt in Bezug auf die aktuelle Umsetzung des Schulentwicklungsplans für die Berufskollegs im Kreis eindringlich davor, den Ausbildungszweig Friseurhandwerk vom Carl-Miele-Berufskolleg Gütersloh bis 2011 an das Berufskolleg Halle/Westfalen zu verlegen. Obermeister Andreas Drenkelforth befürchtet, dass »durch diesen drastischen Schritt die engagierte und preisgekrönte Ausbildung in den Innungsbetrieben rund um Gütersloh massiv und dauerhaft beschädigt wird«. Er appelliert daher an die Mitglieder des Kreistages, sich an den Beschluss von 2008 zu halten. Seinerzeit wurde ausdrücklich festgeschrieben, dass Entwicklungen von zwei bis drei Jahren abgewartet und gegebenenfalls veränderte Rahmenbedingungen in eine endgültige Entscheidungen einfließen sollten. »Wenn fast 90 Prozent der Auszubildenden aus dem Raum Gütersloh stammen beziehungsweise hier in Betrieben ausgebildet werden, sehe ich in der Landverschickung nach Halle wenig Sinn«, erklärt Andreas Drenkelforth. Dauerhafte Mehrkosten für den Kreis seien zudem in Zeiten knapper Kassen inakzeptabel.

1. Kommunalpolitischer Rahmen

Im Schulentwicklungsplan für die Berufskollegs für die Jahre 2008 bis 2015 haben die Mitglieder der Kreistages am 24. November 2008 unter anderem beschlossen: Das Carl-Miele-Berufskolleg Gütersloh erhält ein Excellenz-Center im Bereich Maschinenbau und es wird ein technisches Gymnasium eingerichtet. Berufskolleg Halle/Westfalen erhält unter anderem das Profil Sozial- und Gesundheitswesen/Körperpflege. Diese Profilfestlegung beinhaltet ursprünglich die Festlegung: 
Die Ausbildung im Friseurhandwerk wird von Gütersloh an das Berufskolleg Halle/Westfalen abgegeben. Auf Grund von Einwänden heißt es nun im Beschluss: Die Ausbildung im Friseurhandwerk verbleibt zunächst am Carl-Miele Berufskolleg.

Weiter hieß es seitens der Verwaltung: »Bezüglich der notwendigen Investitionen in der Friseurausbildung müsse gegebenenfalls die Entwicklung in den kommenden zwei bis drei Jahren abgewartet werden; verbleibe die Friseurausbildung am Carl-Miele-Berufskolleg, würden wahrscheinlich größere Investitionen erforderlich. Solche würden dann dem Fach- beziehungsweise Kreisausschuss zur Beratung vorgelegt.«

Für die Verlagerung der Friseure nach Halle fallen Investitionskosten für die Ausstattung der Arbeitsräume mit fachgerechter Einrichtung an. Die Kosten werden auf 100.000 bis 150.000 Euro geschätzt. Der Ausbildungszweig Friseurhandwerk am Berufskolleg Halle wurde vor elf 
Jahren geschlossen, weil es dort zu wenige Auszubildende gab. Grundlage des Schulentwicklungsplans ist ein Gutachten von Dr. Grabe. Bericht der Verwaltung aus dem Protokoll der Schulausschusssitzung vom 
23. November 2009: Einem wesentlichen Teil des Gutachtens, die sozialpädagogische Ausbildung von Rheda-Wiedenbrück nach Halle/Westfalen zu verlagern, sei aufgrund großer Widerstände nicht gefolgt worden. Neben der aktuell zu treffenden Entscheidung seien auch Entscheidungen, wie zum Beispiel die Verlagerung der Friseurausbildung, noch offen.

2. Aktuelle Situation, Leistungsniveau der Friseur-Ausbildung

Derzeit gibt es 160 Auszubildende im Friseurhandwerk im Kreis Gütersloh.
141 von ihnen (88,41 Prozent) wohnen in Kommunen des Südkreises beziehungsweise werden in dort angesiedelten Betrieben praktisch ausgebildet. Die Friseurinnung des Kreises Gütersloh stellt seit Jahren mit zahlreichen Landes- und Bundessiegern bei Nachwuchswettbewerben das hohe Niveau der Ausbildung unter Beweis. Schlüssel dieser Erfolge, die vielfach auf Senioren-Ebene mit Welt- und Europameistern fortgeführt werden, ist die enge Verknüpfung der schulischen Ausbildung mit der praktischen Ausbildung in den Innungsbetrieben. Dieses Leistungsniveau schlägt sich auch in überdurchschnittlichen Zahlen bei den Gesellenprüfungen nieder. Im Fall einer Verlagerung der theoretischen Ausbildung nach Halle (Westf.) erhöhen sich für die Vielzahl der Auszubildenden die Fahrzeiten und die Fahrtkosten erheblich. Ein sinnvoller praktischer Einsatz in den Innungsbetrieben wird bei anderthalb Berufsschultagen/Woche stark eingeschränkt.

Rund 47.000 Euro kostet einen Innungsbetrieb die dreijährige Ausbildung eines Lehrlings. Zahlreiche Betriebe aus dem Südkreis haben angekündigt, bei einer Verlegung nach Halle weniger beziehungsweise keine Ausbildungsplätze mehr anzubieten. Der Landkreis müsste im Zuge der Verlagerung in den kommenden Jahren mit zusätzlichen Nahverkehrszuschüssen für die Auszubildenden rechnen. Die zusätzlichen ÖPNV-Gesamtkosten der Berufskollegsverlagerungen im Kreis schätzt Gutachter Dr. Grabe auf 80.000 bis 100.000 Euro im Jahr.

3. Obermeister Andreas Drenkelforth (41)

Friseurmeister Andreas Drenkelforth hat am 19. April 2010 die Nachfolge von Reinhard Schwenner als Innungsobermeister angetreten. Die Friseurinnung Gütersloh feiert 2012 ihr 100jähriges Bestehen. Der Junior-Chef des Gütersloher Traditionsbetriebes war zuvor seit 2005 stellvertretender Obermeister. Im Rahmen der politischen Debatte wies er die politischen Gremien (Kreistag, Schulausschuss) mehrfach eindringlich auf die negativen Folgen für die Friseurausbildung im Rahmen des Schulentwicklungsplanes der Berufskollegs im Kreis Gütersloh 2008 bis 2015 hin. Kernaussage: »Engagierte und erfolgreiche Ausbildung in unseren Betrieben wird hier einseitig regionalpolitischen Zielen – nämlich dem Erhalt des Berufskollegs Halle – geopfert.« In Folge des Protestes wurde die Verlagerung jedoch bisher nur zeitlich aufgeschoben, »obwohl fast alle Argumente gegen den Standort Halle sprechen«.
 
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