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#QHST – Solitäres Kapitel: Der Schwarm als Korrektiv für Kognitive Dissonanz – oder warum alle sehen, dass es falsch ist, und niemand etwas tut
#Gütersloh, 5. Dezember 2025
Es gibt Momente, in denen sich die #Logik des #Einzelnen auflöst wie ein Fisch im Dunkel des Wassers. Nicht, weil der Mensch dumm wäre – sondern weil der Schwarm klüger ist als sein schlechtes Gewissen. Und zugleich dümmer als der einzelne Mensch. Dieses Paradox ist eines der zentralen Mechanismen der #Schwarmdynamik im Sinne der QHST.
Wir nennen es …
1. Das #Dissonanz #Sickerbecken
Ein Individuum begeht eine Ungerechtigkeit – aktiv oder passiv. Er weiß das. Jeder Mensch weiß das. Das Gewissen meldet sich, doch es bleibt ohne Echo. Denn der Schwarm bietet etwas an, was kein Therapeut der Welt liefern kann: ein Kollektiv, das bereit ist, die Schuld zu absorbieren. Im #Schwarm kann niemand individuell schuldig sein. #Schuld verdampft, indem sie sich #verteilt. Ein einzelnes Teilchen verliert seine Masse, wenn es in eine Welle übergeht.
Im Schwarm heißt das: »Ich war’s nicht – wir waren es.« Und: »Wenn wir es waren, ist es nicht falsch.« Dies ist der energetische Kern der #Dissonanzkompensation.
2. Die #moralische #Delegation
Sobald ein Individuum gegen das eigene moralische Empfinden handelt, hat es 2 Optionen: Eigenverantwortung übernehmen – teuer, schmerzhaft, einsam. Verantwortung in die Schwarmwolke delegieren – billig, entlastend, warm. Natürlich entscheidet sich der Mensch reflexhaft für Option 2. Denn moralisches Verhalten ist teuer; moralische Empörung ist kostenlos. Der Schwarm liefert eine raffinierte Form kollektiver #Rationalisierung: »Er (das Opfer) wird schon irgendwas gemacht haben.« »So schlimm wird es nicht sein.« »Wenn alle es ignorieren, wird es schon richtig sein.« Der Einzelne lügt sich nicht an – der Schwarm lügt für ihn.
3. Das #Dissonanz #Konsensfeld (DKF)
Warum alle wissen, dass es falsch ist – und gerade deshalb mitmachen: Dies ist der entscheidende Mechanismus, und zugleich der gefährlichste. Ein #Schwarm erkennt #Unrecht – aber kollektiv entscheidet er, das Erkennen nicht weiterzudenken. Warum? Weil die Wahrheit, wenn sie ausgesprochen würde, die Schwarmidentität bedroht. Ein Schwarm kann sich Fehler erlauben – aber keine Individualität. Wenn jemand öffentlich moralisch handelt, wirkt das wie ein Fremdprotein. Es zwingt andere zur Selbstreflexion. Und #Selbstreflexion ist im Schwarm #toxisch. Darum entsteht das Dissonanz Konsensfeld: Jeder weiß, dass das Verhalten falsch ist. Keiner sagt es. Alle beobachten die anderen, um sicherzustellen, dass keiner es sagt. Moralisch inkorrektes Verhalten wird dadurch zur Norm – und moralisch korrektes Verhalten zum Affront.
Das ist der Grund, warum selbst aufgeklärte, intelligente Menschen mitmachen. Nicht weil sie falsch sind. Sondern weil die Kosten des moralischen Handelns im Schwarm exponentiell steigen. Wer die Wahrheit sagt, trennt sich vom Schwarm. Wer schweigt, wird Teil der Welle.
4. Der psychologische Verstärker
Der Schwarm belohnt die Falschen und bestraft die Richtigen. Hier passiert das #Paradoxon: Wer unfair handelt, wird vom Schwarm entschuldigt. Wer sich wehrt, wird vom Schwarm bestraft. Warum? Weil der Schwarm nicht Wahrheit schützt, sondern #Homöostase. Er verteidigt seine #Struktur, nicht seine #Moral. Derjenige, der geschädigt wurde und sich wehrt, erzeugt Instabilität. Er macht sichtbar, dass der Schwarm falsch lag. Darum muss er neutralisiert werden – nicht, weil er Unrecht hat, sondern weil er Recht hat. Der Schwarm bekämpft das Störsignal. Nicht den Täter.
5. Die Metafunktion
Der Schwarm als Ganzes dient als moralischer Kompensator. Der Einzelne kann kognitive Dissonanz nicht lange aushalten. Er braucht Entlastung. Der Schwarm bietet Entlastung durch Verteilung (Schuld wird wolkig), Entlastung durch Normbildung (falsch wird richtig), Entlastung durch Sanktion (derjenige, der erinnert, wird ausgeschlossen). Man könnte sagen: Der Schwarm ist nicht nur ein soziales System – er ist ein psychologisches Kühlsystem.
Er kühlt Schuld ab. Er amortisiert Scham. Er hypnotisiert das Gewissen. Er erzeugt Frieden, indem er Gerechtigkeit beseitigt.
6. Die Tragik
Der Schwarm produziert systematisch moralische Blindheit. Würde man die Beteiligten einzeln befragen, bekäme man Schulterzucken: »Ich wollte keinen Ärger.« »Ich dachte, das sei schon erledigt.« »Ich kenne mich da nicht aus.« »Ich wollte mich da nicht einmischen.« Das ist nicht Lüge – das ist die authentische Wahrnehmung eines Individuums, das in einem Schwarm lebt.
Der Schwarm ersetzt die Wirklichkeit durch ein Konsensabbild, in dem kognitive Dissonanz nicht mehr existiert.
Schlussformel des Kapitels
Unrecht im Schwarm ist nicht zufällig – es ist funktional. Es stabilisiert die Gruppe, löst individuelle Spannungen auf und verhindert jede Konfrontation mit der Wahrheit. Der Preis dafür ist enorm: #Moral wird optional, #Verantwortung wird verdampft, #Opfer werden isoliert, #Täter werden #entschuldigt, der Schwarm hält sich weiterhin für »gut«. Das ist das düstere Fundament, das erklärt, warum Menschen Dinge tun, von denen sie wissen, dass sie falsch sind – und warum niemand eingreift, obwohl alle es sehen.
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