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Gütersloh: Gedenken an die Pogromnacht am 9. November mit Appell: »Seien Sie Mutmacher!«
#Gütersloh, 10. November 2025
Rund 300 Menschen kamen am Sonntagabend zusammen, um der #Pogromnacht von 1938 zu gedenken. Lichter wurden angezündet, #Musik gespielt, Reden gehalten. Die Stadt zeigte sich betroffen – professionell betroffen.
Der Bürgermeister sprach über Mut. Über Verantwortung. Über die Pflicht, nicht zu schweigen. Es klang, als könne man die Geschichte mit ausreichend Haltung entschärfen. »Seien Sie Mutmacher«, rief er den Menschen zu – und meinte wohl: wenigstens heute Abend. Mut wird bewundert, solange er historisch und folgenlos ist. Solange er keine »#Unruhe« stiftet. Solange er sich gut zitieren lässt – in Reden, die an #Kerzenlicht enden und nicht an #Konsequenzen.
Zwischen all den großen Worten stand das schlichte Zeugnis einer Zeitzeugin. Eine Elfjährige beschreibt, wie sie 1938 die Flammen sah, den Geruch von Benzin, die Rufe vor dem Haus. Kein Zitat, kein Appell – nur Erinnerung. Für einen kurzen Moment war der Platz still, nicht andächtig, sondern erschüttert. Dann übernahm wieder das Programm.
Es wurde über Bildung gesprochen, über #Demokratie, über das #Zuhören, das »Miteinander Sprechen«. Man kannte die Begriffe, sie klangen vertraut, geübt. Auf der Bühne das Versprechen, »nicht wegzuschauen« – im Publikum das routinierte Nicken. Einig war man sich vor allem darin, dass man einig war. Es wurde gar behauptet, wir dürften nicht zulassen, dass Angst uns trennt. Wir müssten miteinander reden, zuhören, fragen: Wer ist betroffen? Wer wird ausgegrenzt? Wer braucht unsere Unterstützung?
Zum Schluss legten Vertreter der Stadt und des Christenrats einen Kranz nieder. Die Kameras klickten, das Licht der Kerzen spiegelte sich in den Objektiven. Und als alles vorbei war, blieb auf dem Platz der Eindruck, dass Erinnerung zwar nicht heiligt, aber sich gut in Szene setzen lässt.
Denn die Stadt hatte sich wieder einmal erinnert – an sich selbst.
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