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KWS Lectures: das Buch, das Film, das Denkvorgabe – vom Medium zum Absolutum

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#Gütersloh, 10. November 2025

Man sagt, #Medien vermitteln Welt. In #Wahrheit aber vermitteln sie vor allem sich selbst. Das Medium ist nicht der #Bote der #Information, sondern ihr #Filter, ihre #Form, ihre #Philosophie. #McLuhan wusste das. #Postman ahnte, wohin es führt. #Benjamin sah das Leuchten der Reproduzierbarkeit – und den Schatten, den sie wirft.

Das #Buch zwingt den Menschen zum Denken, weil es ihm nichts schenkt. Keine Bilder, keine Töne, keine emotionale Führung. Nur Sprache. Das Wort verlangt #Arbeit, #Dauer, #Vorstellungskraft. #Lesen heißt, Kontext zu schaffen, wo keiner vorgegeben ist. Das Denken findet hier im Kopf statt – im stillen, unsichtbaren Labor des Bewusstseins.

Ganz anders das Bild, das Bewegtbild, das audiovisuelle Dauerfeuer. Es liefert den Kontext mit. Was man sehen soll, wird gezeigt. Was man fühlen soll, wird vertont. Was man denken soll, wird durch Rhythmus und Schnitt bereits entschieden. Kein Raum für #Ambivalenz, kein Abstand zur #Emotion. Das Medium ersetzt den Verstand. Es täuscht Bedeutung vor, wo keine entsteht. Postman hat das den #Pseudokontext genannt: die Illusion von Bedeutung.

Beim Buch wird neben der literarischen Qualität vor allem über den Inhalt diskutiert. Beim Film in Erster Linie über die Form, die Schauspieler, die Stars, die Regisseure. Über den Inhalt ist meist mit dem Titel alles gesagt. Die meisten Filme nutzen als #Drehbuch und #Blaupause die amerikanische Nationalhymne »The Star Spangled Banner« – das Pathos, die Schlacht, das Gute (es siegt). That’s it. Oder kurzgesagt: das »Gute« Rumgeballere der Helden.

Die Nachricht vom Krieg, vom Elend, von der Krise – sie wirkt relevant, weil sie emotional aufgeladen ist. Aber hat sie je unser Handeln verändert? Hat sie uns je dazu gebracht, unsere Pläne für den Tag zu ändern? Die Informationsgesellschaft ist ein #Theater der #Wichtigkeit ohne Folgen. Wir wissen alles und können nichts.

Das Buch dagegen stellt keine Wichtigkeit her. Es gibt Zeit. Es verlangt Zeit. Es lässt den Kontext erst im Denken entstehen. Und weil es keinen Pseudokontext liefert, kann es überhaupt Bedeutung hervorbringen.

Der Pseudokontext aber ist ansteckend. Er hat längst den Diskurs verlassen und das Soziale infiziert. Auch der Aktivismus, wie er heute auftritt, ist moralische Medientechnik: Er erzeugt Sichtbarkeit statt Wirkung, Emotion statt Handlung. Er will die Welt nicht verändern, sondern sich selbst versichern. Die Pose ersetzt die Tat, die Überzeugung den Mut. Was zählt, ist das moralische Signal – das Bekenntnis zur eigenen Reinheit. #Aktivismus wird so zur moralischen Denkvorgabe, zur Haltungssimulation. Er schafft, wie das #Fernsehen, Pseudobedeutung ohne Konsequenz.

Man ruft laut, um nicht handeln zu müssen. Man fühlt stark, um nicht denken zu müssen. Man sendet Zeichen, um Teil des großen Rauschens zu bleiben.

Das Denken aber – das wirkliche Denken – entsteht dort, wo kein Kontext geliefert wird. Wo man selbst Bedeutung hervorbringen muss. Dort, im Lesen, im stillen, anstrengenden, einsamen Prozess, liegt der letzte nicht reproduzierbare Ort.

Denn alles andere – Bild, Stimme, Geste, Empörung – ist längst kopierbar geworden. Nur das Denken nicht. Es bleibt das letzte Unikat in einer Welt der Reproduktionen.

Das Buch, das Film, das Denkvorgabe – vom Medium zum Absolutum: Das Medium, das alles vorgibt, löscht das Denken aus. Das Buch, das nichts vorgibt, lässt es entstehen. Und vielleicht ist genau das seine letzte Aufgabe: uns daran zu erinnern, dass Bedeutung nicht geliefert, sondern gedacht wird.

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