NOW Kommentar: ein mentaler Marshall Plan für Europa

NOW Kommentar: ein mentaler Marshall Plan für Europa

#Gütersloh, 8. November 2025

#Europa braucht keinen neuen #Marshall #Plan aus #Washington – es braucht endlich einen mentalen Marshall Plan. Nicht #Geld fehlt, sondern #Geist. Die größte Not des Kontinents ist nicht materiell, sondern mental: die #Unfähigkeit, sich selbst noch als Gestalter der Zukunft zu begreifen.

Nach dem #Zweiten #Weltkrieg kam amerikanisches #Kapital – und mit ihm die Voraussetzung für das europäische #Wirtschaftswunder. #Kredite aus den #USA, #Maschinen und #Know #how aus der dortigen #Industrie, kombiniert mit dem Willen und der Disziplin der Menschen hier: Das war die Formel des Erfolgs. Innerhalb weniger Jahre stand ein #Kontinent wieder auf, der materiell und wirtschaftlich in #Schutt und #Asche lag.

Doch auf diesen #Aufstieg folgte eine langsame, aber stetige #Erosion – eine Zivilisationskurve, die sich über Jahrzehnte verfolgen lässt.

In den 1950er und 60er Jahren herrschte der #Geist des #Aufbaus: #Leistung, #Fleiß, #Fortschritt. #Arbeit war #Sinn.

In den 1970ern begann die #Selbstzufriedenheit: weniger #Stunden, mehr #Komfort, wachsende #Bürokratie. Der Rückgang der #Montanindustrie.

In den 1990ern kam die Illusion der »#Wissensgesellschaft« – man glaubte, die industrielle Basis durch »#Intelligenz« ersetzen zu können. Doch die neue #Industrie – #Digitalisierung, #Hightech, #IT – entstand woanders.

Und heute? Wir leben in der Phase der Selbstverwaltung: Nachhaltigkeitsberichte statt Innovation, #Moral statt #Produktivität.

Europa hat das #Arbeiten verlernt, weil es aufgehört hat, sich zu fragen, wofür es arbeitet.

Man sieht es auch im Kleinen: In Städten wie Gütersloh, einst Sinnbilder solider Wertschöpfung, produziert Miele heute Gasgrills mit #App, und Bertelsmann verwaltet sich selbst – die #Cash #Cow #RTL sitzt längst in #Köln. Die #Industrie wird zum Dekor, das Denken zum Ersatz für Tun.

Was Europa fehlt, sind der Wille und die #Freiheit zur #Schöpfung. Der Mut, wieder etwas zu machen – nicht nur zu regulieren, zu analysieren und zu rechtfertigen. Ein mentaler Marshall Plan müsste deshalb zuerst das Bewusstsein erneuern: dass #Wohlstand kein #Naturzustand ist, sondern eine #Kulturleistung.

Früher war Europa ein Kluger, heute ist Europa ein Klugscheißer. Oder, wie es der bekannte Physiker und Kabarettist Vince #Ebert vornehmer sagt: »Früher waren wir Wisser, heute sind wir Besserwisser.«

Das ist nicht nur ein #Bonmot, sondern eine #Diagnose. Und vielleicht der Anfang einer #Therapie – wenn wir endlich begreifen, dass der Wiederaufbau diesmal nicht aus #Beton, sondern aus #Bewusstsein bestehen muss. Und das Ende der #Traumtänzerei.

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