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Das offene Gefängnis

Das offene Gefängnis

#Gütersloh, 8. November 2025

1. Der Staat als Architektur der Ordnung

Ein #Staat ist ein offenes #Gefängnis für das #Volk. Er braucht keine #Mauern aus #Stein – seine Begrenzungen bestehen aus #Gesetzen, #Gewohnheiten und kollektiven #Erzählungen. Seine Gitter sind unsichtbar, seine Wärter tragen Uniformen der Normalität.

Die #Exekutive#Polizei, #Verwaltung, #Ordnungskräfte – sind die »#Funktionshäftlinge«: jene, die an den Schlüsseln drehen, ohne zu merken, dass sie selbst eingeschlossen sind. Ihre Autorität ist geliehen, ihre Freiheit bedingt. Sie handeln im Namen einer Ordnung, die sie zugleich schützt und bindet.

Das #Militär bildet die äußerste Mauer. Es bewacht nicht nur Grenzen, sondern auch Begriffe: »Souveränität«, »Sicherheit«, »Vaterland«. Doch oft verteidigt es nicht die #Freiheit, sondern die #Form des Gefängnisses selbst – das fragile Gleichgewicht aus #Kontrolle und #Zugehörigkeit, das ein Volk zusammenhält.

2. #Heimat – die sanfte Mauer

Die innerste Mauer dieses Gefängnisses trägt einen trügerisch freundlichen Namen: Heimat. Sie hält nicht durch Zwang, sondern durch Gefühl. Heimat ist nicht unbedingt der Geburtsort, sondern der Raum, in dem man sich selbst zu verstehen gelernt hat – wo #Sprache, #Geruch, #Licht und #Ton die #Seele geprägt haben. Wo man beispielsweise aufgewachsen ist oder in jungen Jahren sozialisiert wurde.

Man spricht ansonsten von einer Zweiten Heimat, als ließe sich Zugehörigkeit nummerieren. Oder von einer #Wahlheimat, als ließe sie sich wählen wie eine Anschrift. Doch beide Begriffe verraten, dass die Erste, die eigentliche Heimat nicht verschwindet. Sie bleibt als Echo im Bewusstsein, ein stilles Maß für alles Spätere.

So wird Heimat zur unsichtbaren Grenze – nicht von außen errichtet, sondern von innen bewahrt. Sie bindet, weil sie erinnert. Und weil Erinnerung süß ist, fällt die Fessel kaum auf.

3. Das #Paradox der #Zugehörigkeit

Der Staat lebt von dieser stillen #Loyalität. Er verwandelt Erinnerung in Identität und Identität in Ordnung. Was als Gemeinschaft beginnt, erstarrt zur Struktur; was Nähe verspricht, erzeugt Trennung.

Die Vorstellung vom offenen Gefängnis ist deshalb keine Anklage, sondern eine #Diagnose. Wir alle tragen seine #Architektur in uns: in Pässen, Sprachen, Symbolen – in der spontanen Frage, wo jemand »herkommt«. Diese Fragen halten die Mauern aufrecht, auch wenn sie längst unsichtbar sind.

4. Jenseits der Mauern

Vielleicht beginnt #Freiheit dort, wo der Begriff der Heimat aufhört, bindend zu sein. Nicht, weil man sie verliert, sondern weil man versteht, dass sie nichts Besitzbares ist.

Heimat ist Erinnerung, kein Besitz.

Der Staat dagegen behauptet Dauer – er will das Fließende fixieren. Doch Freiheit lebt vom Gegenteil: vom Wandel, vom Übergang, vom offenen Raum zwischen den Zugehörigkeiten.

Freiheit heißt nicht, ohne #Herkunft zu sein, sondern sich ihrer bewusst zu bleiben, ohne ihr zu gehören. Sie ist kein Ort, sondern eine Bewegung – ein Denken, das entgrenzt, ohne zu verneinen.

5. Schluss: die bewohnbare Freiheit

Wer die Mauern erkennt, kann sie durchschreiten. Nicht als Flucht, sondern als Bewusstwerdung. Denn das offene Gefängnis löst sich nicht auf, indem man es zerstört, sondern indem man versteht, dass seine Türen nie wirklich verschlossen waren.

Vielleicht liegt genau darin die eigentliche Freiheit: nicht in der Heimat, nicht im Staat, sondern im Raum dazwischen – wo #Zugehörigkeit zu Beziehung wird, und #Erinnerung zur #Bewegung.

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