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#KWS Lectures: »Mine All Mine« – vom Besitz der Wahrheit und dem Mut zur Mitte
#Gütersloh, 2. November 2025
»We got Allah in the East, we got Jesus in the West … meet you half the way.«
Diese Zeile aus #Van #Halens Song »#Mine All Mine« (1988) wirkt heute fast prophetisch. Sie klingt wie ein Ruf nach #Verständigung, ein #Appell gegen die #Spaltung, die sich längst tief in unsere Gesellschaften gefressen hat.
Der Titel »Mine All Mine« – wörtlich »alles meins« – klingt zunächst nach #Gier, nach #Egoismus, nach der #Attitüde des 1980er Jahre #Individualismus. Doch wer hinhört, spürt schnell: Das #Lied meint mehr. Es ist eine ironische, fast verzweifelte Auseinandersetzung mit dem menschlichen Drang, alles – #Gott, #Wahrheit, #Moral – in Besitz zu nehmen. Der Mensch will glauben, er habe es verstanden, es erkannt, es richtig gemacht. »Mine all mine« – das ist das Mantra einer Epoche (und vielleicht der Menschheit insgesamt), die lieber Recht haben will als wahrhaftig zu suchen.
#Moralismus als moderne #Versuchung
Heute, Jahrzehnte nach Erscheinen des Songs, ist dieser Satz aktueller denn je. Unsere Zeit leidet nicht an einem Mangel an Überzeugungen, sondern an einem Übermaß an Gewissheiten.
Jeder ist sein eigener #Hohepriester geworden, ausgestattet mit moralischem #Furor, #Empörung und digitaler #Kanzel. Ob in #Politik, #Kultur oder #Alltagsdiskussion – wir erleben eine #Inflation der #Unfehlbarkeit. Die Spaltung verläuft nicht mehr nur zwischen Lagern, sondern durch die Köpfe selbst: Ich habe Recht, du bist das Problem.
Doch moralische Überzeugung wird schnell toxisch, wenn sie sich selbst vergöttert. Wo früher Götter um Wahrheit stritten, tun es heute Ideologien, Weltbilder, Filterblasen. Und in all dem Getöse scheint die Bereitschaft zu verschwinden, einander wirklich zuzuhören – oder, wie Van #Halen es singt, sich »half the way« zu begegnen.
»Meet you half the way« – das Prinzip der #Demut
Diese eine Zeile ist der Schlüssel. »Meet you half the way« ist keine Einladung zum faulen Kompromiss, sondern zum echten Dialog.
Sie bedeutet: Ich gebe ein Stück meines Anspruchs auf. Ich anerkenne, dass ich mich irren könnte. Ich wage, den anderen nicht als Gegner, sondern als Mitmenschen zu sehen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke – der Stärke, Unsicherheit zu ertragen.
Denn Wahrheit, wenn es sie gibt, lässt sich nicht besitzen. Sie entzieht sich dem Besitzenden, dem Rechthaberischen. Sie offenbart sich dort, wo Menschen sich in ihrer Unvollkommenheit begegnen – »half the way«.
Die teuflische Spaltung
Im moralischen Schwarzweißdenken steckt, wie du es treffend gesagt hast, etwas Teuflisches – nicht im religiösen Sinn, sondern im symbolischen: Der Teufel ist der Spalter, derjenige mit den gespaltenen Hufen. Er trennt, wo Verbindung möglich wäre.
Und so spalten wir, im Namen des Guten, das Menschliche selbst.
Doch jeder Versuch, das Böse »auszurotten«, produziert es neu – weil die Selbstgewissheit, das Gute zu sein, blind macht für die eigene Schattenseite.
Der Ausweg: ein Stück Unsicherheit
Vielleicht ist der 1. Schritt aus diesem #Teufelskreis die Bereitschaft, nicht sicher zu sein. Nicht jede Wahrheit liegt in der Mitte – aber jede Wahrheitsliebe beginnt mit der Einsicht, dass man sie nie ganz besitzt.
Van Halen, eine Band, die selten für philosophische Tiefgründigkeit bekannt war, hat in diesem Song einen selten klaren Nerv getroffen: »Mine All Mine« ist ein Spiegel für das Ego – individuell und kollektiv. Es erinnert uns daran, dass wir die Welt nicht verbessern, indem wir sie in Gut und Böse zerlegen, sondern indem wir den Mut finden, half the way zu gehen (nicht nur irgendwo hin sondern auch aufeinander zu).
Übrigens ist der Song auch musikalisch eine #Perle, besonders in der Live Version des »#YouTube« Videos. Eine kleinteilige #Polyrhythmik und ein unvergleichlicher #Swing im Zusammenspiel von #Gitarre und #Schlagzeug. Und den Text sollte man sich ganz genau zu Gemüte führen.
Faktencheck: Übrigens ist »meet you half the way« gar nicht aus »Mine all Mine«, sondern aus »5150«. Einem bahnbrechenden Song vom gleichnamigen, bahnbrechenden Album mit einem bedeutenden Thema. »5150« ist in #Kalifornien ein Code für eine psychiatische #Einweisung.
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