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KWS Lectures: die Verbeamtung des Geistes
#Gütersloh, 11. Okober 2025
Seit #Corona hat sich etwas verändert. Nicht nur in den #Behörden, sondern in der #Gesellschaft als Ganzes. Ein #Tonfall, ein #Habitus, eine #Haltung hat sich breitgemacht: die des #Apparats. Man gibt sich regelbewusst, korrekt, moralisch – und letztlich machttechnisch überlegen. Und verlernt dabei, zuzuhören.
Was früher #Ausdruck institutioneller #Macht war, ist heute eine soziale Geste geworden. Menschen imitieren das Verhalten von #Behörden: Sie belehren, korrigieren, maßregeln. Sie verhalten sich wie kleine #Verwaltungsstellen des Alltags, als hätten sie ein #Mandat zur #Ordnung. Ein #Facebook #Kommentar über »zu viele Hashtags« wird da zum Miniaturakt #bürokratischer #Kontrolle – ein Reflex aus der Welt der #Dienstanweisungen und #Genehmigungsschleifen.
Diese Haltung zeigt sich überall. #Vereine, die sich benehmen wie #Ministerien. #Marketingabteilungen, die sich für #Kulturbehörden halten. »#Experten«, die auf Panels sprechen, als wären sie #Volkskommissare der #Vernunft. #Firmen, die interne Regeln zu #Dogmen erklären. Und #Einzelpersonen, die glauben, jede Abweichung korrigieren zu müssen – die neuen »Ein Mann Apparate« des Alltags. Sie agieren im Geist der Verwaltung, aber ohne deren Legitimation. Sie wollen Kontrolle, nicht Verantwortung.
#Corona war der #Katalysator. Die Krise hat das Bedürfnis nach Kontrolle sozial veredelt. Wer gehorchte, galt als vernünftig. Wer hinterfragte, als gefährlich. Diese moralische Umcodierung hat sich eingebrannt. Seitdem fühlen sich viele legitimiert, nicht nur ihre Meinung, sondern auch ihr Regelverständnis über andere zu stellen.
Über den #Apparatschik
Der »Apparatschik« ist die Figur dieser neuen Zeit. Früher war er ein Rädchen im Parteiapparat, heute ist er ein mentaler Typus – der Mensch, der nur in Strukturen denken kann. Der nichts prüft, sondern umsetzt. Der #Haltung mit #Hierarchie verwechselt und Prinzipien mit #Paragraphen. Der Apparatschik braucht keine #Behörde – er ist eine. Die Ein Mann #Mimikry der behördlichen #Verwaltung. (Am Rande bemerkt: Es gibt zwei legitime Pluralformen des Begriffs »Apparatschik« – »Apparatschiks« und »Apparatschiki«.)
So entsteht ein Klima der #Mikroautorität, in dem #Selbstgefälligkeit als #Kompetenz gilt und #Herablassung als #Zivilcourage. Die Verwaltung ist nicht mehr nur eine #Institution – sie ist ein soziales Verhalten geworden. Der #Apparat ist in uns eingezogen.
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