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#KWS #Lectures: Wie die #Social #Media die #Kommunikation #vergiften statt sie zu #verbessern
#Gütersloh, 5. August 2025
Wir leben in einer Zeit, in der Information überall ist – und Bedeutung nirgends. Was als digitale Vernetzung begann, hat sich in weiten Teilen zur Entwertung von #Kommunikation entwickelt.
Was zählt, ist nicht mehr der Inhalt, sondern die #Lautstärke. Nicht mehr das #Argument, sondern die #Reichweite. Nicht mehr die #Verbindung, sondern die #Wirkung.
Durch die #Reizüberflutung und #Informationsüberflutung in den Social Media und #Messenger #Diensten gelangt normale, leise, differenzierte #Kommunikation kaum noch an. Sie wird gefiltert, verdrängt, überdeckt – oder schlicht als irrelevant wahrgenommen. Wer nicht laut ist, dringt nicht durch. Wer nicht permanent sichtbar bleibt, wird vergessen. Wer nicht zuspitzt, verliert.
So entsteht ein fataler Mechanismus
Nur #Kommunikation, die schrill, emotionalisiert oder empört ist, findet noch Gehör. Aufmerksamkeit wird zur Währung, Empörung zum Hebel. Wer seine Interessen durchsetzen will, muss provozieren, dramatisieren, alarmieren. Doch der Preis ist hoch: Die Gesellschaft wird in einen Dauerzustand gereizter Reaktionsbereitschaft versetzt.
Wer sich diesem Spiel nicht unterwerfen will, steht vor 3 Wegen – und alle 3 sind toxisch …
1. Man passt sich an
Man schreit zurück, wird aggressiv, steigert sich hinein. Das führt zur dauerhaften Wut – und auf Dauer zur inneren #Erosion. Denn wer ständig auf #Kampfmodus geschaltet ist, verliert nicht nur Energie, sondern auch die Verbindung zu sich selbst. Die Selbstachtung schwindet, weil man sich selbst nicht mehr erkennt.
2. Man schweigt
#Rückzug statt #Reizüberflutung. Man gibt auf, macht dicht, zieht sich innerlich zurück – aus #Selbstschutz, aus #Überforderung, aus #Müdigkeit. Aber auch das hat einen Preis: Die Selbstwirksamkeit geht verloren. Die eigene Stimme wird nicht mehr gebraucht – also auch nicht mehr gehört. Was bleibt, ist Leere. Und Ohnmacht.
3. Die Beziehung verlassen
Man verlässt die #Beziehung, die #Kommunikation, das System. Um die eigene Integrität zu bewahren, tritt man einen Schritt zurück – oder hinaus. Das kann gesund sein. Aber es ist auch ein Verzicht. Auf Austausch, auf Teilhabe, auf Veränderung. Und es überlässt das Feld jenen, die am lautesten brüllen.
Das alles hat tiefgreifende gesellschaftliche Folgen. Wenn nur noch die Lauten gehört werden, wird die Gesellschaft blind für Zwischentöne. Wenn nur noch das Schrille zählt, verliert das Subtile seinen Platz. Und wenn jedes Gespräch zur Bühne wird, dann gibt es keinen Raum mehr für echte Begegnung.
Was als #Demokratisierung der Kommunikation gefeiert wurde, wird zur selektiven Verstärkung von #Aggression. Nicht, weil Menschen schlechter kommunizieren als früher, sondern weil die digitalen Plattformen systematisch jene Kommunikation bevorzugen, die auf #Reiz und #Reaktion basiert.
Der Effekt ist perfide
Die Plattformen erzeugen eine Kommunikationssituation, in der Aggression provoziert wird – nur um sie anschließend als #problematisch zu markieren. Wer laut wird, wird sichtbar – und gleichzeitig #abgewertet oder als »toxisch« stigmatisiert. Wer ruhig bleibt, wird übergangen – und ebenfalls abgewertet. Es ist ein doppeltes Dilemma, das sich ständig selbst verstärkt.
Doch ohne vertrauensvolle, tragfähige Kommunikation gibt es keine Gesellschaft, keine #Demokratie, keine Entwicklung. Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich nicht in ihren Streitfragen, sondern in der Art, wie sie streitet.
Wenn Kommunikation zum Kampf wird, wird Gesellschaft zur Arena.
Wenn Zuhören als Schwäche gilt, wird Austausch unmöglich.
Und wenn alle nur noch senden, aber niemand mehr empfängt – was bleibt dann?
Die digitale Welt hat uns das Sprechen erleichtert – aber das Verstehen erschwert
Es ist Zeit, dem etwas entgegenzusetzen. Nicht durch Rückzug. Sondern durch #Klarheit, #Haltung und neue #Räume für echte #Resonanz. Denn wer zuhört, verändert mehr als der, der schreit – eine alte, stoische Weisheit.
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