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KWS Lectures: Seit Corona wurde Rationalität durch Rationalisierung ersetzt – zwei völlig unterschiedliche Dinge
#Gütersloh, 2. August 2025
#Rationalität war einmal die Krone der #Aufklärung. Sie bedeutete, den Dingen auf den Grund zu gehen, Zusammenhänge zu durchdenken, Alternativen zu prüfen, und Entscheidungen auf Basis von #Evidenz, #Erfahrung und #ethischer #Abwägung zu treffen. Rationalität war immer auch ein sozialer Prozess: Kritikfähig, dialogisch, offen für #Revision.
Seit #Corona hat sich dieses Prinzip verschoben – nicht in Richtung Irrationalität, wie oft behauptet, sondern in Richtung #Rationalisierung. Und das ist viel gefährlicher. Denn Rationalisierung tut so, als wäre sie rational, ist aber in Wahrheit ein Abwehrmechanismus.
Rationalisierung: der kluge Selbstbetrug
Rationalisierung ist ein Begriff aus der #Psychologie. Er beschreibt den Versuch, Handlungen, die eigentlich aus #Angst, #Konformität oder #Machtinteresse resultieren, nachträglich logisch zu rechtfertigen. Die Argumente kommen erst nach der Entscheidung, nicht vorher.
Ein Beispiel
Wer sich aus sozialem Druck an Mobbing und Ausgrenzung beteiligt, könnte später sagen: »Ich habe das ganze objektiv abgewogen und mich rational entschieden.« Aber war es wirklich so? Oder wurde nur das Gefühl nachträglich »mit Vernunft begründet«? Rationalisierung ersetzt die Unsicherheit des Fragens durch die Sicherheit des Begründens. Und genau das hat Corona gesellschaftlich perfektioniert …
Die Folge: ein System, das sich selbst beständig plausibilisiert – ohne echte Prüfung.
Der Unterschied macht den Unterschied
Die Mechanik dieser Verwechslung hat sich längst in andere Bereiche übertragen: In #Politik, #Verwaltung, #Medien. Wer Entscheidungen trifft, produziert sofort die passende Erzählung dazu – und wer sie hinterfragt, gilt als irrational.
Das neue Paradigma: normierte Vernunft
Seit Corona ist Rationalität keine Praxis mehr, sondern ein Label. Was als »wissenschaftlich«, »systemrelevant« oder »alternativlos« markiert wird, entzieht sich der #Debatte. Doch gerade das wäre rational: Debatte. Zweifel. Nachjustierung. Der neue Konsens ist ein Konsens des Abnickens – nicht des Denkens.
Warum das gefährlich ist
Wenn Rationalisierung Rationalität ersetzt, wird Kontrolle wichtiger als Erkenntnis. Dann zählen nicht mehr die besten Argumente, sondern die besten Begründungstechniker. Das öffnet #autoritärem #Denken #Tür und #Tor – und lähmt die Gesellschaft. Der Preis: #Wahrheit wird beliebig. #Vertrauen wird durch #Verordnung ersetzt. Und #Kritik wird zur #Bedrohung erklärt.
Was tun?
Wir brauchen eine Rückbesinnung auf echte Rationalität: die Fähigkeit, Unsicherheit auszuhalten. Den #Mut, #Entscheidungen zu hinterfragen. Die #Demut, sich irren zu dürfen. #Rationalität ist keine Methode der #Macht, sondern eine Haltung der #Offenheit. Wer sie mit Rationalisierung verwechselt, verwechselt #Denken mit #Dekoration.
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