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Das Komikerpaar Karlstadt und Valentin (1933)., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Poesie für Literaturfreunde – das Wasser und Karl Valentin

Poesie für Literaturfreunde – das Wasser und Karl Valentin

Gütersloh, 20. Juli 2025

»Ich bin eine Wolke«, sprach das Wasser und regnete. Karl Valentin lachte.

Karl Valentin

#Karl #Valentin, geboren am 4. Juni 1882 in München als Valentin Ludwig Fey, war ein bayerischer #Kabarettist, #Komiker, #Schauspieler, #Schriftsteller und #Filmemacher – und gilt als eine der prägendsten Persönlichkeiten der deutschen Unterhaltungskultur des 20. Jahrhunderts. Sein Humor war schräg, tiefsinnig und oft absurd. In seiner Mischung aus Slapstick, Sprachverdrehungen und philosophischer Ironie wurde er zum »Charlie Chaplin Deutschlands« – nicht zuletzt wegen seiner skurrilen Bühnenfigur mit hagerer Gestalt, schmalem Schnauzbart und melancholischem Blick.

Valentin entstammte einem kleinbürgerlichen Münchner Milieu und erlernte zunächst den Beruf des Schreiners. Bald aber zog es ihn auf die Bühne. Erste Gehversuche im Varieté unternahm er ab 1902. Es folgten schwierige Jahre, in denen er unter anderem das Speditionsgeschäft seines verstorbenen Vaters erfolglos weiterzuführen versuchte. Nach einem Konkurs widmete er sich ganz dem #Kabarett – mit wachsendem Erfolg. 1911 lernte er Elisabeth Wellano kennen, die unter dem Künstlernamen #Liesl #Karlstadt als seine Bühnenpartnerin in die Geschichte einging. Das Duo prägte für über 2 Jahrzehnte das deutsche Kabarett. In ihren Szenen spiegelten sich der Alltag, die Bürokratie und das absurde Theater des Lebens – lakonisch, überzeichnet, aber stets mit einem wachen Blick für das Komische im Tragischen.

Valentin war nicht nur auf der Bühne aktiv, sondern auch im Film. Er drehte zahlreiche kurze Stumm und Tonfilme, darunter »Die Orchesterprobe« (1913), »Der neue Schreibtisch« (1915) oder »Der Firmling« (1934). Besonders bemerkenswert ist der dadaistisch angehauchte Kurzfilm »Mysterien eines Friseursalons« (1923), der in Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht entstand und heute als Meilenstein der deutschen #Filmavantgarde gilt. Überhaupt bewunderte Brecht Valentin zutiefst und bezeichnete ihn als einen seiner wichtigsten Lehrer.

Neben seinen Auftritten schrieb Karl Valentin auch zahlreiche Texte und Sketche, die durch ihren Sprachwitz und ihre Logikverwirrung bis heute faszinieren. Ein bekanntes Beispiel ist der Sketch »Buchbinder Wanninger«, in dem ein einfacher Handwerker verzweifelt an den Telefonwarteschleifen der Amtsbürokratie scheitert – eine Szene, die sich tief ins kollektive Gedächtnis eingeprägt hat.

Valentins #Humor war nie rein unterhaltsam, sondern stets auch gesellschaftskritisch. Hinter dem scheinbaren Nonsens verbargen sich kluge Beobachtungen, leiser Protest und eine feine Melancholie. In der NS Zeit zog er sich zunehmend zurück, hatte nur noch wenige Auftritte und geriet in wirtschaftliche Not. Am 9. Februar 1948 starb er verarmt in Planegg bei #München an den Folgen einer #Grippe.

Sein Nachruhm aber blieb bestehen. Zahlreiche Künstler, darunter Loriot, Gerhard Polt, Helge Schneider und sogar Samuel Beckett, beriefen sich auf ihn. In München wurde ihm mit dem Valentin Karlstadt Musäum im Isartor ein liebevolles Denkmal gesetzt – mit Originalrequisiten, Filmaufnahmen und absurden Exponaten wie einem »Winterzahnstocher«. Bis heute gilt Karl Valentin als ein Meister des intelligenten Unsinns, als Philosoph des Absurden und als einer der eigenwilligsten Künstler, die Bayern – und Deutschland – hervorgebracht haben.

  • »Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut.«
  • »Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.«
  • »Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.«
  • »Die Zukunft war früher auch besser.«
  • »Gar nichts sagen wollen ist auch schon wieder was gesagt.«
  • »Heute ist die gute, alte Zeit von morgen.«
  • »Wenn ich gewusst hätte, dass ich so alt werde, hätte ich besser auf mich aufgepasst.«
  • »Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.«
  • »Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.«
  • »Sauft nicht so viel, trinkt lieber ein Bier.«
  • »Wenn die stade Zeit vorüber ist, dann wird’s auch wieder ruhiger.«

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