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KWS Lectures: Gott als Idee – und wir als ihre Realisierer

KWS Lectures: Gott als Idee – und wir als ihre Realisierer

  • Zitat: »Ich glaube nicht an Gott als Subjekt. Aber ich glaube an Gott als (vielleicht wünschenswertes) Konzept, das wir uns ausgedacht haben. Das heißt aber, dass wir es sind, die dieses Konzept realisieren müssen.«

#Gütersloh, 18. Juli 2025

Was, wenn #Gott nicht da ist? Nicht als Person, nicht als Instanz, nicht als transzendente Größe mit Ohr und Wille. Was, wenn all das, was wir »Gott« nennen – #Gnade, #Gerechtigkeit, #Liebe, #Ordnung, #Sinn – nicht von ihm kommt, sondern von uns?

Was, wenn Gott nichts ist als eine Idee, ein Konzept? Und zwar eine große, eine menschliche, vielleicht sogar eine notwendige Idee?

Die Vorstellung eines personalen Gottes – eines Wesens mit Absichten, Gefühlen, gar mit Vorlieben und Zorn – ist zutiefst anthropomorph. Sie macht das Unverstehbare zu einem Spiegelbild des Vertrauten. Sie kleidet das Chaos der Welt in eine Geschichte. Sie gibt der #Ohnmacht ein #Gegenüber.

Aber diese Erzählung hat Risse bekommen. Nicht erst mit #Darwin, nicht erst mit #Auschwitz, nicht erst mit dem #James #Webb #Teleskop oder dem #Hubble Teleskop, das in kalter Schönheit zeigt, dass im Anfang wohl doch kein Wort war. Sondern immer schon – mit jeder Frage, die keine Antwort bekam, mit jedem Leid, das kein Sinn umhüllte, mit jeder Stille, die auf ein Gebet folgte.

Doch was, wenn Gott trotzdem bleibt? Nicht als Wesen, sondern als Konzept. Als Projektionsfläche. Als kulturelles Gefäß für das, was wir für gut, wahr und sinnvoll halten. Dann ist Gott nicht gestorben – aber er hat den Platz gewechselt. Aus der Sphäre des Glaubens ist er in die Verantwortung gerutscht. In unsere.

Wenn Gott eine Idee ist, dann sind wir ihre Träger. Und ihre Träger sind zugleich ihre Realisierer. Das bedeutet: Alles, was wir diesem Gott zuschreiben – #Gerechtigkeit, #Barmherzigkeit, #Wahrheit – müssen wir selbst in die Welt bringen. Wir sind dann nicht mehr Geschöpfe, die sich einem göttlichen Willen unterwerfen, sondern Schöpfer eines Ideals, das uns selbst übersteigt.

Das ist kein leichter Gedanke. Es ist einfacher, sich einem höheren Willen zu beugen als zu erkennen, dass niemand kommt. Dass niemand richtet, belohnt, verzeiht – außer wir. Die Idee eines Gottes hat uns über Jahrtausende nicht nur Hoffnung gegeben, sondern auch Verantwortung abgenommen. Wer an göttliche Ordnung glaubt, glaubt auch daran, dass jemand aufräumt. Oder wenigstens zählt, was schiefgelaufen ist.

Doch wenn niemand zählt? Dann zählt, was wir tun.

Der Gott, an den ich nicht glaube, ist vielleicht der wichtigste, den es gibt. Nicht als Instanz, sondern als Fiktion mit Wirkung. Nicht als Herr, sondern als Herausforderung. Nicht als Richter, sondern als Möglichkeit. Und genau darin liegt seine eigentliche Größe.

Es ist ein paradoxes Erbe: Indem wir Gott als Idee begreifen, werfen wir ihn nicht weg – wir holen ihn auf den Boden. Er wird zur Aufgabe. Zu einem ethischen Horizont, der nicht in der Ferne liegt, sondern in jedem Gespräch, in jedem Urteil, in jedem Satz, den wir sagen. Er wird zur Forderung, besser zu handeln, als wir es müssten. Mehr zu geben, als verlangt ist. Anders zu sehen, als es uns bequem ist.

Gott als Idee ist kein Trost. Er ist ein Anspruch.

Und wenn wir diesen Anspruch ernst nehmen, dann beginnt Glaube vielleicht da, wo #Religion aufhört: Im Entschluss, das Gute nicht nur zu denken, sondern zu leben. Ohne #Belohnung. Ohne #Jenseits. Ohne #Gewissheit.

Nur mit dem Wissen: Wenn wir es nicht tun, tut es keiner. Wie es die Geschichte bis heute beweist.

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