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Weißbuch der Provinzkommunikation: Gesprächsverweigerung als Methode – die Kunst des betreuten Schweigens
#Gütersloh, 24. Juni 2025
#Gesprächsverweigerung ist keine #Unterlassung, sie ist aktive Kommunikation durch Auslassung. Sie gehört zum Standardrepertoire provinzieller #Machtpflege. Wer in #Verwaltung, #Amt ode#r Betrieb die Gesprächsverweigerung beherrscht, sichert sich Ruhe, Deutungshoheit und Immunität. Denn wo nicht gesprochen wird, kann auch nichts kritisiert, geklärt oder korrigiert werden. Man nennt das auch kontrollierte Eskalationsvermeidung – oder weniger elegant: Verantwortungsflucht mit Tarnkappe.
Das Prinzip ist einfach
Gesprächsverweigerung funktioniert am besten in Kombination mit #Pseudo #Kommunikation – automatisierten E Mails, leerformelhaften Rückmeldungen oder dem berühmten »Wir prüfen den Vorgang«. So bleibt die Illusion bestehen, man sei im Austausch. Sie funktioniert im Hierarchie Loop – Anfragen werden »zuständigkeitshalber« weitergereicht, oft im Kreis, bis alles wieder beim Absender landet, nur mit neuem Aktenzeichen. Und sie funktioniert durch Inhaltsentkernung – wenn doch gesprochen werden muss, dann nur in PR kompatibler Sprache: »Wir setzen auf Dialog«, »Wir nehmen Ihre Kritik ernst«, ohne je zu sagen, wie oder wann.
Die #Psychologie dahinter ist so schlicht wie wirksam
Gesprächsverweigerung wahrt die Deutungshoheit. Wer nichts sagt, kann nicht widerlegt werden. Schweigen ist unangreifbar. Gesprächsverweigerung friert Konflikte ein – unaufgearbeitete Probleme altern schnell und verlieren dann in der öffentlichen Wahrnehmung an Dringlichkeit. Gesprächsverweigerung demonstriert Macht: »Wir müssen mit Ihnen nicht sprechen. Sie hingegen schon mit uns.« Und Gesprächsverweigerung vermeidet Verantwortung: Keine Aussage bedeutet kein Fehler, kein Fehler bedeutet keine Haftung.
Besonders beliebt ist diese #Methode gegenüber unabhängigen Medien, denn deren Fragen sind nicht vorab abgestimmt. Gegenüber kritischen Bürgern, die sich nicht mit Imagekampagnen besänftigen lassen. Gegenüber Betroffenen strukturellen Unrechts, denn ein #Gespräch wäre gleichbedeutend mit einer Anerkennung des Unrechts. Und das gilt es um jeden Preis zu verhindern.
Manche Betroffene bieten dennoch das Gespräch an – offen, aber nicht billig. Sie sagen: »Ich bin bereit. Aber ich will Aufarbeitung. Rehabilitierung. Schadensersatz.« Für das System ist das ein Schock. Denn es zeigt, was möglich wäre: eine Lösung. Und genau das darf nicht passieren. Eine Lösung würde Fehler sichtbar machen, #Schuld verorten, #Macht begrenzen.
Gesprächsverweigerung ist also keine Schwäche, sie ist Taktik. Sie hält Systeme sauber, indem sie Wahrheit vermeidet. Dort, wo keine Kommunikation mehr stattfindet, herrscht Ruhe, aber keine Ordnung. Wer spricht, stört. Wer fordert, gefährdet. Und wer offen bleibt, entlarvt nicht den Konflikt – sondern die Angst vor seiner Klärung.
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