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Ehrenamt: zwischen Engagement und Einordnung – zwischen Augenhöhe und Unterordnung
#Gütersloh, 9. Juni 2025
Das #Ehrenamt gilt als unverzichtbarer Bestandteil der #Zivilgesellschaft. Ohne freiwilliges #Engagement in #Vereinen, #sozialen #Einrichtungen, in #Kultur, #Sport oder #Katastrophenschutz wäre vieles nicht möglich. Mehr als 29 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland unentgeltlich – sie leisten Unterstützung, organisieren, helfen, halten das gesellschaftliche Gefüge mit aufrecht. Doch nicht immer ist dieses #Engagement ein Miteinander auf Augenhöhe.
In vielen Strukturen erleben #Freiwillige, dass ihr Einsatz zwar gewünscht ist, ihre Mitsprache jedoch nicht. Wer sich ehrenamtlich engagiert, wird oft in bereits bestehende Hierarchien und Abläufe eingebunden – ohne echten Raum zur Mitgestaltung. Mitreden ist erlaubt, mitentscheiden seltener. Wer neue Impulse gibt oder eingefahrene Prozesse hinterfragt, gilt schnell als Störfaktor.
Dabei zeigt sich ein sprachlicher wie struktureller Unterschied: »Zusammenarbeit« im wörtlichen Sinn – also auf Augenhöhe – bedeutet, gemeinsam an etwas zu arbeiten, Ideen zu entwickeln und Verantwortung zu teilen. In der Praxis ist jedoch eher von »Gemeinschaft« im Sinne einer festen, hierarchischen Ordnung die Rede: Wer dazugehören möchte, hat sich einzuordnen und unterzuordnen. Es gibt implizite Regeln, unausgesprochene Erwartungen und oft auch eine gewisse #Binnenhierarchie – auch in Gruppen, die sich als #basisdemokratisch verstehen.
Diese Strukturen sind nicht per se negativ. Sie können für #Stabilität sorgen, #Abläufe vereinfachen und #Verlässlichkeit garantieren. Problematisch wird es dann, wenn sie Engagement nur noch unter bestimmten Bedingungen zulassen: Wenn Ehrenamt bedeutet, sich unterzuordnen statt mitzugestalten. Wenn neue Stimmen zwar gehört, aber nicht ernstgenommen werden. Oder wenn Kritik an internen Prozessen mit dem Vorwurf der #Illoyalität begegnet wird.
So wird aus dem Ideal eines offenen, vielfältigen Ehrenamts mitunter eine geschlossene Gemeinschaft. Der Wunsch nach Mitwirkung wird ersetzt durch die Erwartung der Anpassung. Das kann zur #Frustration führen – und dazu, dass Menschen ihr Engagement abbrechen oder gar nicht erst beginnen.
Ehrenamt lebt von #Freiwilligkeit, #Offenheit und gegenseitigem #Respekt. Wenn das Ehrenamt zukunftsfähig bleiben soll, braucht es nicht nur helfende Hände, sondern auch offene Strukturen. Es braucht den Mut, Machtverhältnisse zu hinterfragen, und die Bereitschaft, neue Formen der Zusammenarbeit zuzulassen – auf #Augenhöhe, nicht im Schatten von #Hierarchien.
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