Eine Gefahr der KI, über die niemand spricht – die vielleicht niemandem klar ist

Eine Gefahr der KI, über die niemand spricht – die vielleicht niemandem klar ist

#Gütersloh, 7. Juni 2025

Wenn wir immer mehr der KI überlassen, gewisse Dinge womöglich irgendwann vollständig, und das Wissen oder die Fertigkeit dann bei keinem Menschen mehr vorhanden ist – was dann? Was, wenn die #KI dann einmal nicht funktioniert, verweigert, oder das #Wissen nicht mehr zugänglich ist – oder wenn es aus irgendwelchen Gründen niemand mehr versteht?

Der Ansatz gleicht der Behauptung von Richard David #Precht, die er vor Jahren aufgestellt hat: Man müsse nichts mehr wissen – man müsse lediglich wissen, wo man es findet. Das ist Nonsens, beziehungsweise muss diese Behauptung differenziert werden: Man muss zumindest wissen, was man nicht weiß – oder jedenfalls eine Vorstellung davon haben, was man nicht weiß. Und man muss das Wissen auch finden wollen, es muss eine Notwendigkeit (oder der Wille) vorhanden sein.

Und hier kommt #Sokrates ins Spiel: »Ich weiß, dass ich nichts weiß«. Das ist freilich keine wörtliche Übersetzung, aber sie trifft doch zu – in dem Sinne, dass einem je mehr man weiß, immer klarer wird, was man alles nicht weiß. Wenn man so will ein umgekehrter Dunning Kruger Effekt – ein Effekt, der besagt, dass sich jemand für umso kompetenter hält, je inkompetenter er ist. Mit anderen Worten: Je weniger jemand weiß, umso weniger ist im klar, was er alles nicht weiß, sodass er das Gefühl hat, viel oder gar alles zu wissen. Oder eben hochkompetent zu sein. Er zweifelt nicht – je mehr jemand weiß, desto mehr zweifelt er. Das sind bekannte und belegte Tatsachen. Ohne Zweifel ist freilich kein Fortschritt möglich, denn wenn man nicht zweifelt, ist alles in Ordnung – und weshalb sollte man dann irgendetwas am Status quo oder dem Lauf der Dinge ändern? Das würde #Aufwand bedeuten, und #Menschen sind von #Natur aus bequem – sie lieben das #Gewohnte und hassen das #Ungewohnte.

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