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Pippi Langstrumpf wird 80
#Pippi #Langstrumpf war der erste #Punk im Kinderbuch. Vor 80 Jahren sprang sie wie eine Naturgewalt in Kinderzimmer und Haushalte. In einer Gesellschaft, die weitgehend autoritär und patriarchalisch geprägt war, ermutigte sie Kinder, Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrer oder Polizisten zu hinterfragen und eigene Regeln aufzustellen. Kein Wunder, dass #Astrid #Lindgren ihrem Manuskript einen Begleitbrief an den Verlag beifügte, den sie mit den Worten beendete: »… in der Hoffnung, dass Sie nicht das Jugendamt alarmieren!«
An Pippis »Impact«, wie es heute heißt, hat sich nichts geändert. Pippi ist wie ein »Candystorm«, das neudeutsche Gegenteil zum »Shitstorm«. Wie 18 Pfund gemischte Bonbons. Sie steht für kluge Gedanken, unverfälschte Wahrheiten und inspirierende Sprüche. Pippis Villa Kunterbunt ist das Sinnbild von Miteinander und Toleranz. Ihre Lebensweisheiten sind heute aktueller und wichtiger denn je. »Wer stark ist, muss auch gut sein« – das würde man gern manchen Menschen ins Poesiealbum schreiben.
Eine Ikone der Frauenbewegung ist Pippi Langstrumpf schon seit vielen Jahrzehnten. Frauen wie Michelle Obama, Angela Merkel, Heidi Klum oder Heike Makatsch bezeichnen sie als Role Model. Tatsächlich hat Pippi in der Kinderliteratur neue Standards gesetzt, was Mädchen machen, sagen und erleben dürfen. Sie vereint ganz souverän vielfältige Rollen in sich (»Glaubst du nicht, dass man Seeräuber und Eine Wirklich Feine Dame gleichzeitig werden kann?«), und ermutigt #Kinder und #Erwachsene, für die eigenen Rechte einzutreten und sich für Schwächere einzusetzen.
Vor 80 Jahren, im November 1945, erscheint Pippi Langstrumpf zum 1. Mal als Buch in Schweden. Innerhalb von nur zwei Wochen verkaufen sich mehr als 20.000 Exemplare. Inzwischen sind es 70 Millionen, davon allein in Deutschland 9,5 Millionen. 1949 holt der Hamburger Verleger Friedrich Oetinger das neunjährige Mädchen mit den roten Zöpfen und den vertauschten Strümpfen zu uns. Und schnell ist die freiheitsliebende, nonkonforme Pippi nirgendwo so beliebt wie hierzulande.
»Da wir nach den Care Paketen nun auch den Humor aus dem Ausland beziehen können, soll auch Pippi hochwillkommen sein«, schreibt damals das »Hamburger Abendblatt«. Auch Pippi leistet im Nachkriegsdeutschland so etwas wie #Care #Arbeit. Sie kümmert sich um Kinderseelen. Und auch um die von Erwachsenen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. 85 Prozent der Deutschen sagen, Pippi sei ein zeitloser Charakter oder sogar relevanter denn je. Und genauso ist es.
Wer in der #Literatur 8 Jahrzehnte besteht, ist nicht irgendeine Modeerscheinung. Kindern wie Erwachsenen bietet Pippi Langstrumpf vielfältige Inspiration – jeder Generation aufs Neue. Und weltweit. Ihre Geschichten werden in immer weitere Sprachen dieser Welt übersetzt – 79 sind es mittlerweile. Zu den kürzlich hinzugefügten Pippi Sprachen gehören Schottisch Gälisch, Schlesisch, Elsässisch, Karelisch und Amharisch (gesprochen in Äthiopien und anderen Orten). Pippi zeigt uns, wie leicht es fällt, wenn man das Leben nicht so schwernimmt. Und wie wir ein gutes Leben gestalten können, indem wir Prioritäten setzen. Ordnung? Plutimikation? Nein, warum, wenn man auch Spiele erfi nden, beim Schlittschuhlaufen putzen oder die Weltmeere besegeln kann. Pippi lehrt uns Resilienz. Gegenüber Autoritäten wie dem Damenkränzchen von Frau Settergren oder dem strengen Fräulein Prusseliese, das sie gern in ein Kinderheim abschieben würde. Gegenüber Schurken und Schupos.
Pippi nimmt die Menschen, wie sie sind – mit Langmut und stets einer Prise #Humor. Der Oetinger Verlag würdigt den 80. Geburtstag der Kinderbuch Ikone mit einem umfangreichen Jubiläumssortiment wie beispielsweise einem Postkartenbuch mit Pippis schönsten Sprüchen, einem Sachbuch über Pippis Erfolgsgeschichte in Deutschland, einem Comic sowie Hörspielen zu den Pippi Langstrumpf Filmen, in denen die erfolgreiche Schauspielerin Jella Haase Pippi spricht. Sture, der Mann von Astrid Lindgren, hat es einmal treff end formuliert: »Das ist kein Buch, das ist eine Erfi ndung.« Und Kinderbuchautorin Lisa Tetzner schrieb in einem Brief an Astrid Lindgren kurz nach der Veröffentlichung: »[Pippi] wird uns beide überleben.« Beide sollten recht behalten. Vieles können wir von Pippi lernen. Verantwortung zu übernehmen etwa. Die Stimme zu erheben: »Ich will euch nur sagen, dass es gefährlich ist, zu lange zu schweigen. Die Zunge verwelkt, wenn man sie nicht gebraucht.« Von Pippi lernen wir, wie wichtig es ist, #kritisch zu denken und gleichzeitig das Positive zu sehen. Selbstzufrieden zu sein und Herzenswärme auszustrahlen. Der Ratschlag zum 80. Geburtstag von Pippi Langstrumpf lautet also: »Sei mehr Pippi!« Denn sie ist mutig, stark und setzt sich für andere Menschen ein. Tugenden und Eigenschaften, die uns heute allen gut zupasskommen.
Interview mit Jella #Haase
Seit ihrem Durchbruch mit der Rolle der ziemlich prolligen Schülerin Chantal in der Komödie »Fack ju Göhte« im Jahr 2013 überzeugt Jella Haase immer wieder in außergewöhnlichen Rollen – zum Beispiel als Auftragsmörderin Kleo oder auch als Prostituierte Mieze im Film »Berlin Alexanderplatz«. Nun leiht sie einer weiteren unangepassten und starken Figur ihre Stimme.
In den neuen Hörspielen auf Grundlage der Drehbücher zu den Pippi Langstrumpf Filmen spricht sie das stärkste Mädchen der Welt. Im #Interview erzählt sie, wie sie sich auf die Rolle vorbereitet hat und wie es ist, in diese buchstäblich sehr großen Fußstapfen zu treten.
Sie spielen gerne unangepasste Figuren, denen gesellschaftliche Konventionen egal sind und haben in einem Interview dieses Spiel als befreiend bezeichnet. Wie befreiend war es, die Rolle der Pippi Langstrumpf in den Hörspielen zu übernehmen?
Es war ein absoluter Traum! Pippi ist meine Kindheitsheldin, sie steht für so viel Fortschritt und Freiheit, im Sein und im Denken. Ich habe es als Ehre empfunden, Pippi meine Stimme leihen zu dürfen.
Wie haben Sie sich auf die Arbeit im Tonstudio vorbereitet?
Ich habe mir die alten Filme angesehen und die Skripte vorbereitet mit meiner Sprecherzieherin. Pippi ist hellwach, direkt und sehr lösungsorientiert. Sie bewertet nicht und ist ganz im Moment. Ich habe versucht, sie so kindlich wie möglich zu gestalten, ohne mich dabei auf etwas raufzusetzen oder mich groß zu verkünsteln.
Haben Sie eine Lieblingsszene?
Als die Anfangsakkorde des Titelsongs in der Vorbereitung erklungen sind, musste ich schon schlucken, weil ich so gerührt war, dieses Lied, was beinahe jedes Kind aus meiner Generation kennt, und Pippi interpretieren zu dürfen.
Wie viel Pippi Langstrumpf steckt in Jella Haase? 99 Prozent, wie in jedem von uns, möchte ich behaupten. Wir haben leider nur verlernt, das im Alltag zuzulassen.
Welche Rolle hat Pippi Langstrumpf in Ihrer Kindheit gespielt? Haben Sie die Bücher gelesen oder die Filme geschaut?
Eine große Rolle. Ich bin mit ihr großgeworden, mit den Büchern, den Filmen und den Hörspielen. Zu Fasching bin ich als Pippi gegangen und noch heute nennen wir unser Haus in Brandenburg #Villa #Kunterbunt.
Was hat Sie als Kind besonders an Pippi Langstrumpf fasziniert?
Als Kind denkt man darüber nicht bewusst nach, das ist ja das Schöne. Man nimmt Pippi wie sie ist, als selbstverständlich. Rückblickend würde ich sagen, dass sie so mutig, stark und frech war. Pippi Langstrumpf weiß, wer stark ist, muss auch gut sein.
Inwiefern kann Pippi auch noch heute Vorbild für Kinder sein? Welche ihrer Eigenschaften inspirieren Sie am meisten?
Pippi ist sehr offen und urteilt nicht. Sie ist pragmatisch, ganz nach dem Motto, wenn ich etwas noch nicht ausprobiert habe, kann ich nicht wissen, ob ich es schaffe oder nicht schaffe, gut oder nicht gut finde. Sie blickt mit einer anderen Perspektive aufs Leben, sie hat die Fähigkeit glücklich und im Moment zu sein. Pippi ist und bleibt ein Vorbild für Kinder, erwachsene Kinder, kindliche Erwachsene und erwachsen Erwachsene.
Sie sind Lesebotschafterin der #Stiftung #Lesen. Warum ist Lesen aus Ihrer Sicht so wichtig?
Weil uns Lesen in unserer eigenen Fantasie bestärkt und unseren Horizont erweitert. Wir lernen durchs Lesen immer neue Perspektiven aufs Leben kennen und können in ferne, fremde Welten reisen oder uns in andere Köpfe denken. Ich empfinde Lesen auch als tröstend und heilsam. Unsere Gesellschaft wird immer schneller – Lesen dagegen entschleunigt. Ich wünsche mir morgens mittlerweile, dass das Erste, was ich zur Hand nehme, ein Buch ist. Das erste des Tages, das ich zu mir nehme, sollen kluge, schöne Worte oder Gedanken und Geschichten sein, etwas Pures, was nur für mich in dem Moment bestimmt ist und das ich nur für mich alleine mache.
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