Katrin Chodor (links) und Chris Selle (rechts) – das Team hinter dem Fotoprojekt »Beyond Labels«. Foto: Katrin Chodor, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Beyond Labels« – Ausstellung für Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und Vielfalt, 14. bis 19. Juli 2025
#Düsseldorf, 26. Mai 2025
In Kooperation mit dem Verein #Buntes #Handwerk und der #Berliner Architekturunternehmung »TOMAS« entsteht vom 14. bis zum 19. Juli 2025 eine #Ausstellung, die Sichtbarkeit schafft, Stereotype hinterfragt und queere Perspektiven in den Fokus rückt: »Beyond Labels«.
Das von Chris Selle (Projektverantwortung) und Katrin Chodor (Fotografie/Videografie) initiierte Fotoprojekt porträtiert Menschen mit maskulinem Ausdruck jenseits binärer Geschlechtervorstellungen. Im Zentrum stehen persönliche Geschichten, Alltagserfahrungen und die Frage, wie vielschichtig Identität sein kann – weit über gesellschaftliche Etiketten hinaus.
»Beyond Labels« ist dabei mehr als eine Ausstellung: Es ist ein gesellschaftspolitisches Statement, das für Selbstbestimmung, Anerkennung und gelebte Vielfalt eintritt.
Erweitert wird die Ausstellung durch Arbeiten von Mitgliedern des Vereins Buntes Handwerk, der sich für #Vielfalt und gegen jede Form von #Diskriminierung im #Handwerk einsetzt – auch im Bereich der Fotografie. Der Verein macht sichtbar, dass Vielfalt im Handwerk nicht nur möglich, sondern längst Realität ist. Unter dem Leitsatz »Alle Hände gehören ins Handwerk« präsentieren »FLINTA*« Personen aus verschiedenen Gewerken ihre Arbeiten – und zeigen, wie kreativ, stark und facettenreich Handwerk jenseits klassischer Rollenbilder sein kann.
Die Ausstellungsräume in der Mollstraße 1, #Berlin Mitte (direkt gegenüber dem #Soho #House) werden durch »TOMAS« zur Verfügung gestellt. Das Büro bringt seine Expertise im Bereich zirkulärer Bauprozesse, sozial gerechter Raumgestaltung und systemischer Transformation in das Projekt ein – und erweitert so die künstlerische Perspektive um strukturelle und nachhaltige Dimensionen.
Begleitet wird die Ausstellung von Diskussionsrunden und Begegnungsformaten, die Themen wie Alltagsdiskriminierung, queere Repräsentation, Diversität im Handwerk und die Sichtbarkeit marginalisierter Identitäten aufgreifen.
Zur Realisierung des Projekts werden weiterhin Sponsoren gesucht. Ob durch pauschale Unterstützung oder die gezielte Finanzierung einzelner Portraits – Förderbeiträge leisten einen direkten Beitrag zur Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Wirkung des Projekts. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich. Überschüsse verbleiben vollständig im gemeinnützigen Verein Buntes Handwerk und fließen in weitere Projekte zur Förderung von Vielfalt.
»Beyond Labels« macht erlebbar, wie empowernd es sein kann, wenn Menschen jenseits von Klischees gezeigt – und gehört – werden.
Alina Halbe – Freiberufliche Beraterin
»Beyond Labels« steht sinnbildlich dafür, über gesellschaftliche Schubladen und normierte Kategorien hinauszudenken. Der Titel suggeriert, dass die porträtierten Personen nicht auf einfache Begriffe wie »Frau«, »männlich«, »lesbisch«, »butch«, »nonbinär« oder andere Zuschreibungen reduziert werden können – sondern, dass sie in ihrer ganzen #Identität, #Persönlichkeit und #Lebenserfahrung wahrgenommen und gezeigt werden wollen.
Er signalisiert eine Abkehr von Etiketten, die oft nicht nur ungenau, sondern auch stigmatisierend oder verletzend sein können – insbesondere im Zusammenhang mit Misgendering und stereotypen Rollenbildern. Gleichzeitig klingt in »Beyond Labels« eine gewisse Stärke, Selbstbestimmung und Tiefe mit: Es geht nicht um Oberflächlichkeiten, sondern um persönliche Geschichten, die komplex, ehrlich und berührend sind.
Die Ausstellung ist also nicht nur ein künstlerisches Projekt, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Statement. Mehr …
Vorstellung Chris: »Ich bin ich – und das sollte reichen.«
Seit meiner Kindheit lebe ich mit Zuschreibungen, #Missverständnissen und Diskriminierung – einfach, weil ich optisch maskulin bin. Aufgewachsen in einer Zeit und Umgebung, in der es keine Sprache für das Dazwischen gab, war meine Haltung immer: »Ich bin ich.« Doch genau das passte nie ins Raster. Die Folge: Ausgrenzung, Beleidigungen, Gewalt – auch aus der eigenen Community.
Mit »Beyond Labels« will ich zeigen, wie viele Menschen ähnliche Erfahrungen machen – und dass wir nicht allein sind. Personen mit maskuliner Ausdrucksweise, die sich außerhalb klassischer Geschlechtskategorien bewegen, brauchen Sichtbarkeit und Raum für ihre Geschichten. Als ich Katrin kennenlernte – Fotografin und selbst maskulin – war schnell klar: Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen. So entstand »Beyond Labels«.
Vorstellung Katrin: »Ich bin mehr als ein Label, egal in welche Richtung gedacht«
Als Kind mochte ich #Fußball, spielte nur mit Jungs, liebte Hemden und konnte nichts mit Kleidern oder Puppen anfangen. Da Ende der 1990er beziehungsweise Anfang der 2000er kaum Platz außerhalb der #binären #Geschlechterordnung existierte, wurde mir oft die Frage gestellt, ob ich nicht ein Junge sein wolle. Als junger Mensch war diese Phase sehr verwirrend und belastend.
Jahre der Selbstfindung folgten: Das Hineinpressen in einen femininen Look, das Erzählen von Jungs, die ich toll fand und das permanente Lügen um mich und meine Gefühle aufgrund von gesellschaftlichen Normen und Angst hielt so lange an, bis meine erste Partnerin und Freunden, die auch Teil der queeren #Community waren, in mein Leben traten. Ich wuchs in mein wahres Ich hinein: Die Haare wurden sukzessiv kürzer, die Gänge in die Herrenabteilung natürlich und meine Stimme lauter. Aus der stillen, introvertierten, ängstlichen Katrin wurde ein selbstbewusstes, authentisches Ich.
Bis heute und wahrscheinlich ein Leben lang wird mein Weg gegen binäre und konservative Geschelchterrollen führen, einfach weil ich als «Frau« zu «maskulin« bin. Aber ich bin mehr als ein Label, egal in welche Richtung gedacht. Deswegen »Beyond Labels«.
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