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Beim Mobbing sind immer die Opfer schuld
#Gütersloh, 26. Mai 2025
In unserer hochzivilisierten Gesellschaft hat sich eine unumstößliche Wahrheit etabliert: Wer gemobbt wird, ist selbst schuld. Schließlich geschieht so etwas nicht ohne Grund. Alle Menschen sind von Natur aus #empathisch, #sozial und #gerecht – und wenn jemand ausgegrenzt, herabgewürdigt oder systematisch zerstört wird, dann zu Recht.
Sie ist zu sensibel. Er ist zu anders. Oder, noch schlimmer: nicht »teamfähig«. Vielleicht hat die betroffene Person auch zu oft die #Meinung gesagt. Oder sich nicht genug angepasst. Oder sich zu sehr angepasst – was verdächtig ist. Oder sich zu sehr engagiert. Wie man’s macht, macht man’s falsch. Und das ist auch gut so, denn so kann die Gemeinschaft sich effizient reinigen von allem, was stört. Vielfalt ist schließlich nur dann erwünscht, wenn sie sich nicht bemerkbar macht. Nicht umsonst heißt es »Tu’ nichts Gutes, dann geschieht Dir nichts Böses«.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Phänomen der institutionalisierten Verantwortungsverschiebung. Ganze Abteilungen, Gremien oder Kollegien entwickeln dabei die bewundernswerte Fähigkeit, geschlossen wegzusehen – notfalls über Jahre hinweg – gelebte #Resilienz.
Die wahre Meisterschaft im #Mobbing jedoch besteht darin, das Opfer irgendwann davon zu überzeugen, dass es wirklich selbst schuld ist. Dass es zu emotional reagiert hat. Oder zu rational. Zu laut, zu leise, zu präsent, zu abwesend. Wer einmal in dieser Schleife gefangen ist, darf sich glücklich schätzen: Er oder sie hat das moderne Initiationsritual der Leistungsgesellschaft bestanden. Nur wer daran zerbricht, hatte eben nicht genug Biss. Auch das ist eine wertvolle Erkenntnis – für die anderen.
Ein Hoch also auf jene, die mit subtiler Grausamkeit, strategischer Ignoranz und pädagogisch wertvoller Passivität dafür sorgen, dass alles bleibt, wie es ist: Eine Welt, in der Schweigen belohnt wird und Zivilcourage eine Randnotiz bleibt. Und ein doppeltes Hoch auf die #Opfer – ohne sie wäre #Mobbing schließlich gar nicht möglich.
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