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Gütsel Lesertelefon: Nachbereitung Sprechzeit »Welthypertonietag 2025« vom 15. Mai 2025
#Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz Kreislauferkrankungen wie #Schlaganfall, #Herzinfarkt, #Herzinsuffizienz, #Durchblutungsstörungen und #Nierenschäden. Das Problem: Einen zu hohen Blutdruck spürt man normalerweise nicht – man muss ihn messen, um ihn früh genug zu erkennen. Wer seinen Blutdruck kontrollieren sollte, wie man richtig misst und welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Bluthochdruck gibt, dazu informierte die Deutsche Hochdruckliga in der Sprechzeit. Hier wichtige Fragen und Antworten im Überblick.
Ab welchem Alter sollte man seinen Blutdruck messen?
Prof. Dr. med. Martin Hausberg: »Ein zu hoher Blutdruck macht sich in der Regel nicht bemerkbar. Menschen mit Bluthochdruck können sich über Jahre hinweg gut fühlen, obwohl die Schädigung der Blutgefäße bereits fortschreitet. Der einzige Weg, einen Bluthochdruck möglichst frühzeitig festzustellen, ist die Messung. Man sollte den Blutdruck regelmäßig ab dem Alter von 30 Jahren kontrollieren. Einfach und engmaschig geht das, indem man den Blutdruck selbst zu Hause misst.«
Gibt es #Blutdruckmessgeräte, die zuverlässig und dabei einfach zu bedienen sind?
Prof. Dr. med. Markus van der Giet: »Es gibt zahlreiche sehr gute und einfach zu bedienende Blutdruckmessgeräte. In der Regel wird mit einem automatischen oszillometrischen Gerät am Oberarm gemessen, denn hier ist die Fehleranfälligkeit am geringsten. Dabei ist es wichtig, eine der Oberarmweite angepasste Manschette zu verwenden. Alternativ gibt es mittlerweile auch Handgelenksmessgeräte, die sehr gut im Alltag eingesetzt werden können. Die Deutsche Hochdruckliga hat in den letzten Jahren zahlreiche Geräte für die Alltagsmessung an Oberarm und Handgelenk geprüft. Eine Liste ist online abrufbar.«
Wie messe ist richtig?
Prof. Dr. med. Martin Hausberg: »Für die #Messung mit einem automatischen oszillometrischen Oberarmmessgerät darf der Oberarm nicht mit Kleidung bedeckt sein. Achten Sie auf die richtige Größe der Manschette und ihre Position. Die Messung erfolgt nach 5 Minuten #Ruhe im #Sitzen, wobei der Unterarm auf einem Tisch liegt. Eine Minute nach der ersten Messung machen Sie eine zweite, bei größeren Differenzen der Ergebnisse nach einer weiteren Minute eine dritte Messung. Als Ergebnis gilt der Mittelwert der beiden letzten Messungen. «
Welche Werte gelten als normal?
Prof. Dr. med. Markus van der Giet: »Es werden immer zwei Werte gemessen – der 1. ist der systolische und der 2. der diastolische Wert. Bei der Blutdruckselbstmessung gelten Werte bis 135 Millimeter Quecksilbersäule systolisch und 85 Millimeter Quecksilbersäule diastolisch als normal, abgekürzt 135 zu 80 Millimeter Quecksilbersäule. Wird in der Arztpraxis gemessen, liegt die Grenze bei 140 zu 90 Millimeter Quecksilbersäule.«
Wie dokumentiere ich die Ergebnisse am besten?
Prof. Dr. med. Reinhard Fünfstück: »Liegt eine Bluthochdruckerkrankung vor, ist es sehr wichtig, die Blutdruckwerte regelmäßig zu kontrollieren, zu dokumentieren und die Messwerte mit dem #Arzt zu besprechen. Zur regelmäßigen Kontrolle sollten Sie im Abstand von sechs Wochen beziehungsweise vor jedem #Arztbesuch eine Blutdruckmesswoche durchführen. Hierbei wird morgens und abends nach fünfminütiger Ruhephase der Blutdruck 2 mal im Abstand von einer Minute gemessen und alle Werte aufgeschrieben. Empfehlenswert ist die Verwendung eines Blutdruck Passes, wie ihn die #Deutsche #Hochdruckliga anbietet. «
Kann ich den Blutdruck mit einem Smartphone überwachen?
Prof. Dr. med. Oliver Vonend: »Eine direkte Blutdruckmessung nur mit dem #Smartphone ist derzeit noch nicht zuverlässig möglich. Die aktuellen Leitlinien empfehlen sogenannte Wearables, zu denen auch Smartphones mit PPG Sensorik zählen könnten, explizit nicht zur Blutdruckmessung. Die Messung über Lichtsensoren (PPG) ist dafür noch nicht ausreichend validiert. Für die automatische Blutdruckmessung zu Hause sind weiterhin validierte Manschettengeräte der Standard. Smartphone Apps können jedoch unterstützend wirken, etwa durch Erinnerungen an Messungen oder zur Dokumentation der mit einem Manschettengerät ermittelten Werte. «
Wie weit kann ich meinen Blutdruck durch Ernährungsumstellung, Sport und gesunde Ernährung senken?
Prof. Dr. med. Christian Ott: »Die Anpassung des Lebensstils ist die Basis jeder Bluthochdrucktherapie. Der Effekt hängt dabei unter anderem von der Blutdruckhöhe, der bisherigen Lebensweise und den Maßnahmen der Lebensstiländerung ab, wobei sich diese Maßnahmen addieren. Eine gesunde Lebensweise kann das Auftreten einer #Hypertonie und die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie bei #Hypertonie Grad 1 verzögern. Ist eine medikamentöse #Therapie erforderlich, können die Lebensstil Maßnahmen die Wirkung der Therapie verstärken oder die Anzahl der zur Kontrolle des Blutdrucks erforderlichen #Medikamente verringern.«
Wovon hängt ab, welche der vielen Blutdrucksenker infrage kommen?
Prof. Dr. med. Vedat Schwenger: »Die Therapieauswahl hängt von mehreren individuellen Faktoren ab, darunter Alter und Geschlecht sowie etwaige Begleiterkrankungen, zum Beispiel eine Herzerkrankung oder Nierenerkrankung, Diabetes, Hormonüberproduktion, Herzrhythmusstörungen oder ein Schlaganfall in der Vergangenheit. In vielen Fällen kommen zudem mehrere Wirkstoffe gleichzeitig zum Einsatz, unter Umständen in einer Tablette kombiniert. «
Muss ich Blutdrucksenker lebenslang einnehmen – und welche Nebenwirkungen können dabei auftreten?
Prof. Dr. med. Christian Ott: »Die Behandlung des Bluthochdrucks erfordert nahezu immer eine lebenslange Therapie. Im Allgemeinen sind die wichtigsten Blutdruckmedikamente sehr gut verträglich. Zu Beginn einer blutdrucksenkenden Therapie macht der Körper eine Umstellung durch – Patienten können sich in der ersten Zeit schlapp fühlen. Typische Nebenwirkungen sind zum Beispiel #Reizhusten bei #ACE Hemmern oder Ödeme bei Kalziumantagonisten. Thiazid Diuretika und thiazidartige #Diuretika bewirken eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, die mehr Sonnenschutz erfordert. Falls Nebenwirkungen auftreten, sollten Betroffene die #Therapie keinesfalls selbstständig abbrechen, sondern ihren behandelnden Arzt informieren.«
Ich habe zunehmend Schwierigkeiten, die Einnahme so vieler Tabletten hinzubekommen …
Prof. Dr. med. Reinhard Fünfstück: »Zur Behandlung einer Hypertonie ist es meist erforderlich, Medikamente aus verschiedenen Medikamentengruppen gleichzeitig einzusetzen. So können unterschiedliche Mechanismen, die den Blutdruck beeinflussen, gleichzeitig reguliert werden. Man spricht dann von einer Kombinationstherapie. Dabei gibt es Fixkombinationen, die mehrere Medikamente in nur einer Tablette vereinen. Patienten müssen dadurch insgesamt weniger #Tabletten einnehmen, während sich die nützlichen Effekte der einzelnen Wirkstoffe addieren und unerwünschte Nebenwirkungen begrenzt werden.«
Kann oder sollte ich die Medikation selbst den gemessenen Werten anpassen?
PD Dr. med. Stephan Lüders: »Nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin! Sie sollten keinesfalls zum Beispiel die Medikamenteneinnahme aussetzen oder die Dosierung verringern, nur weil ihr gemessener Blutdruck niedriger ist als sonst. Es gibt zwar Fälle, in denen Präparate reduziert, pausiert oder aber auch erhöht werden können, doch darüber sollte es eine klare und genaue Absprache geben. Dabei ist die korrekte Blutdruckselbstmessung eine unabdingbare Voraussetzung, um Anpassungen wie besprochen vorzunehmen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Medikamente nicht wie beabsichtigt wirken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.«
Was kann ich tun, wenn die Medikamente den Blutdruck zu weit senken?
Dr. med. Ulrich Tholl: »Der Blutdruck unterliegt Schwankungen, die medikamentös oder anderweitig bedingt sein können. Eine rasche Blutdrucksenkung oder niedrige Werte können zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel oder Kollaps Symptomen führen. Gerade bei medikamentösen Neu Einstellungen oder Therapieänderungen sind häufigere Kontrollmessungen sinnvoll. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Beschwerden wiederholt auftreten oder die Blutdruckwerte anhaltend niedrig sind. Idealerweise dokumentieren Sie die Werte in einem Blutdrucktagebuch. Auf keinen Fall sollten Sie Medikamente einfach weglassen oder die Therapie eigenständig ändern.«
Wo bekomme ich verlässliche und verständliche Informationen zum Thema Bluthochdruck?
Prof. Dr. med. Oliver Vonend: »Das #Internet bietet eine Fülle von Informationen, die jedoch oft nicht validiert und daher kritisch zu hinterfragen sind. Für verlässliche und verständliche Informationen zum Thema Bluthochdruck sind qualitätsgesicherte Quellen entscheidend. Hierzu zählen insbesondere die Patienteninformation der Nationalen Versorgungsleitlinie Hypertonie sowie die umfassenden Informationsangebote der Deutschen Hochdruckliga.«
Mehr zum Thema – alles rund ums Thema Bluthochdruck
Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Betroffene von ihrer #Krankheit erfahren und möglichst viele gute Werte erreichen. Einen wichtigen Beitrag dazu liefert das Informationsportal der Hochdruckliga, das sich ausdrücklich auch an Betroffene und Interessierte wendet. Neben anschaulichen Videos, einem Patientenleitfaden und einem #Podcast stehen viele Informationsmedien zum kostenlosen Download oder zum Bestellen bereit, darunter Infobroschüren mit häufigen Fragen und Antworten, eine Anleitung zum richtigen Blutdruckmessen und ein interaktives Blutdrucktagebuch. Ergänzt wird das Angebot durch Experten Telefonsprechstunden zu verschiedenen Schwerpunktthemen. Mehr …
Die Experten in der Sprechzeit
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