Die Eheleute Eduard und Frieda Kauders führten an der Langen Straße 36 einst das Schuhgeschäft »Teutonia«. Weil sie jüdischen Glaubens waren, wurden sie denunziert, deportiert und schließlich in Auschwitz ermordet. Foto: Stadt Detmold, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Fünf weitere Stolpersteine halten in Detmold die Erinnerung an Opfer der NS Zeit wach
#Detmold, 15. Mai 2025
Detmold hat jetzt 33 #Stolpersteine. Darauf stehen 33 Namen von Menschen, die die meisten von uns nicht gekannt haben. Hinter diesen Namen verbergen sich menschliche Schicksale, die wir uns heute nur schwer vorstellen und kaum aushalten können, wenn uns jemand davon erzählt. Genau das macht das dunkelste #Kapitel der deutschen #Geschichte aber besonders greifbar. Und genau deshalb war die Verlegung weiterer 5 Stolpersteine in unserer Stadt in dieser Woche besonders eindrücklich, bedrückend und Gemeinschaft stiftend.
Gemeinsam mit Vertretenden der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in #Lippe und Schülern der Kussselberg Schule und des Gymnasiums Leopoldinum hat Bürgermeister Frank Hilker die neuen Gedenksteine enthüllt. »Hass uns Hetze sind trauriger Weise in diesen Tagen an der Tagesordnung. Deshalb ist es wichtiger denn je, dass wir immer wieder daran erinnern, was in dem dunkelsten Kapitel der deutschen Vergangenheit geschehen ist«, sagte Bürgermeister Frank Hilker bei der Enthüllung der Stolpersteine zunächst in #Pivitsheide. Wichtige Stationen der Geschichte von Eduard, Wilhelm und Emma Höveler, die einst an der Oerlinghauser Straße 122 zu Hause waren, haben Annette Kreiling und Gerd Vogel an Ort und Stelle vorgetragen. Sie sind 2 der 6 Enkel der Familie Höveler, die zum Teil von weither angereist waren, um bei der Gedenkstunde dabei zu sein. Als Zeugen Jehovas wurden Eduard, sein Bruder Wilhelm und dessen Ehefrau Emma Höveler von den Nationalsozialisten verfolgt, mussten #Zwangsarbeit und #Konzentrationslager ertragen, haben das #Martyrium jedoch lebend überstanden und wurden schließlich befreit.
Schüler der benachbarten Kusselberg #Schule, die sich künftig um die Pflege der Stolpersteine kümmern, haben das Gedenken mit einem Mut machenden gemeinsamen Lied begleitet und sangen »Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen, miteinander umzugehen«.
Zwei weitere Stolpersteine wurden im Anschluss in der Innenstadt enthüllt, vor dem Haus Lange Straße 36 – dem Gebäude, in dem Frieda und Eduard Kauders einst ihr Schuhgeschäft »Teutonia« führten und zugleich auch zu Hause waren. Dass dies das einzige Geschäft in Detmold war, in dem Stiefel für die Wehrmachtsoldaten erhältlich waren, hielt die Nationalsozialisten nicht davon ab, das Ehepaar jüdischen Glaubens zu denunzieren, zu beschimpfen und zu demütigen, um sie schließlich über #Bielefeld und #Theresienstadt bis nach #Auschwitz zu deportieren.
Schüler des Gymnasiums Leopoldinum machten in einem bedrückenden szenischen Spiel klar, wie machtlos Frieda und Eduard Kauders der #Nazi #Willkür ausgeliefert waren. Sie wurden am Ende ermordet. Ein Ensemble von Schülern des Gymnasiums unter der Leitung von Dirk Brinkschmidt sorgte für die musikalische Begleitung des »besonderen Akts des Gedenkens, der Erinnerung und der Verantwortung«, wie Schulleiterin Dr. Alexandra Nolte die Verlegung der Stolpersteine beschrieb. Sie betonte zudem die Wichtigkeit des »Ortes der Mahnung und der Hoffnung«. Schüler des Gymnasiums Leopoldinum werden sich als Paten künftig um die Pflege der kleinen Kunstwerke aus #Messing und #Beton kümmern.
Mit einem jüdischen Segenswunsch schloss Petra Hölscher, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit, das bewegende Gedenken in der Innenstadt: »Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens – die Stolpersteine halten die Erinnerung wach und sorgen dafür, dass die Verstorbenen immer ein Teil unserer Stadtgemeinschaft bleiben.«
Der aus #Berlin stammende Künstler #Gunter #Demnig hatte vor etwa 30 Jahren die Idee, überall im Land Stolpersteine zu verlegen. Ihm geht es um das individuelle Gedenken. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Gunter Demnig kehrt diesen Prozess um und holt die Namen zurück in unsere Städte – dorthin, wo die Menschen einst ihren Lebensmittelpunkt hatten. Bislang liegen 116.000 Stolpersteine in mehr als 1860 Kommunen in 31 europäischen Ländern, die meisten davon in Deutschland. Sie bilden das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
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