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Detmold: Grüne Welle für die Retter
#Detmold, 24. April 2025
Wenn #Feuerwehr oder #Rettungsdienst ausrücken, geht es um jede Minute. Gleichzeitig ist der Stress für die #Fahrer der Einsatzfahrzeuge immens: Wie reagieren die anderen Verkehrsteilnehmer auf das Sondersignal? Fährt vielleicht doch noch jemand von links oder rechts in die nächste Kreuzung ein? Wo finde ich eine #Fahrgasse für mein #Fahrzeug? Ein im weiten Umkreis von Detmold, möglicherweise sogar bundesweit einmaliges neues System der Ampelschaltungen soll dazu beitragen, die Gefahr von Kreuzungsunfällen zu verringern und den Rettungskräften mittels »Grüner Welle« schnell einen Weg durch den #Verkehr zu bahnen.
Entwickelt haben dieses System Jochen Detering, Experte für Ampelanlagen in der Stadtverwaltung Detmold, Thomas Dörfel, Technikchef der Detmolder Feuerwehr, und Reiner Kirschke, pensionierter Entwicklungsleiter des Detmolder Ampelanlagen Herstellers Stührenberg. Die Stührenberg GmbH hat die Gedanken der 3 dann in »Ampelsprache« umgesetzt und zunächst auf einer Route von der Feuerwache am Gelskamp über die Wittekindstraße, die Industriestraße und die Paulinenstraße nach Süden installiert. Denn auf dieser Route, namentlich auf der Paulinenstraße, liegt nicht nur eine sehr große Verkehrslast, hier stehen in engem Abstand auch zehn Lichtsignalanlagen, die den Verkehr an stark belasteten Kreuzungen regeln.
Wie funktioniert die »Grüne Welle« für die roten Einsatzfahrzeuge? Es handelt sich um ein mehrstufiges System. Direkt an der Wache am Gelskamp steht gegenüber der Alarmausfahrt eine unscheinbare kleine Ampel, die wie ein Fußgängersignal aussieht. Tatsächlich zeigt es dem Fahrer oder der Fahrerin des Einsatzfahrzeugs die Richtung an, in die der Wagen je nach Einsatzort gesteuert werden muss. Nach links Richtung Heidenoldendorf/Pivitsheide oder nach rechts Richtung Innenstadt sowie in die südlichen und östlichen Stadtteile.
In dem Moment, in dem die Leitstelle die Feuerwehr alarmiert, wird die Information über Einsatzort und Route auch in das Ampelsystem eingespielt. Führt die Route aus der Wache nach rechts, läuft die kleine Ampel zur Hochform auf. Sie sendet dann ein Signal an die nächste Ampel an der Wittekindstraße, die den Verkehr auf dieser Straße anhält, damit die Feuerwehr unproblematisch einbiegen kann.
Während die Feuerwehr weiter in Richtung Industrie und Paulinenstraße fährt, läuft schon Stufe 2 des Systems. Jede Ampel auf der Route erhält den Befehl, die Grünphasen auf der Strecke zu verlängern und die Grün Intervalle auf den einmündenden Straßen auf ein Minimum zu reduzieren. »Durch diese Vorbeeinflussung der Ampeln kann insbesondere in der Rush hour, in der es auf der Paulinenstraße häufig Staus gibt, der Verkehr beschleunigt werden. Wenn dann zweieinhalb Minuten später das erste Einsatzfahrzeug die Paulinenstraße erreicht, hat es eine deutlich freiere Straße vor sich«, erläutert Jochen Detering das System. Wie mit einem unsichtbaren Wasserstrahl spült die Feuerwehr sich quasi den Weg frei.
Darauf zündet Stufe 3 des Systems. Die Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen schalten mit einem Funk Transponder die nächste Ampel in ihrer Fahrtrichtung auf Grün und verringern so die Gefahr, dass noch jemand von links oder rechts einbiegt, der vielleicht Horn und Blaulicht nicht gehört oder gesehen hat. 10 Meter hinter dem Lichtsignal meldet sich das Fahrzeug automatisch wieder ab, der Verkehr nimmt ganz normal seinen Lauf.
Thomas Dörfel ist begeistert: »Wir haben zahlreiche Tests unternommen. Das System funktioniert einwandfrei.« Zum Beweis zeigt er die Grafik einer Alarmfahrt eines Rettungswagens nach Heiligenkirchen. Ersichtlich ist, dass das Fahrzeug an keiner ampelgesicherten Kreuzung nennenswert an Zeit verloren hat und überall »Grüne Welle« hatte. Dörfel: »Das war in der Vergangenheit durchaus nicht der Regelfall. Vielmehr mussten die Rettungskräfte fast an jeder Kreuzung auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen oder waren sogar zum Anhalten gezwungen.«
Seit 2018 arbeiten die drei Entwickler an dem System. Auslöser war ein schwerer Unfall mit einem Rettungswagen an der stark belasteten Kreuzung Nordring/Lemgoer Straße. Thomas Dörfel: »Beim Einsatz mit Blaulicht und Horn steigt die Unfallgefahr um 17 Fache, die Gefahr eines tödlichen Unfalls liegt viermal so hoch wie bei einer normalen Fahrt. Gerade für die leichteren Rettungsfahrzeuge ist das Risiko schwerer Unfälle mit Personenschaden sehr hoch.« Deshalb verfolgt die Detmolder »Grüne Welle für Retter« genau die Ziele, die Unfallgefahr zu reduzieren und die Frist zu verkürzen, in der das erste Rettungsmittel am Einsatzort angekommen ist. »Ich bin nicht nur froh darüber, sondern auch ein bisschen stolz, dass dieses System in Detmold entwickelt worden ist«, sagt Joachim Wolf, Leiter der Detmolder Feuerwehr. Carsten Fischer, Geschäftsführer der Firma Stührenberg hakt genau da ein: »Detmold ist zwar keine Großstadt, das heißt aber nicht, dass wir nicht innovativ sein können. Und dieses System ist sehr dynamisch und hoch innovativ.«
Aktuell ist die Verbindung Wittekindstraße Industriestraße Paulinenstraße mit dem System ausgerüstet, weil sie eine der Hauptrouten für die Retter darstellt. »Aber das System wird sukzessive auf jeder Kreuzung im Stadtgebiet ausgebaut, wenn Ampeln erneuert werden müssen«, erläutert Harald Grote, Leiter der Verkehrsplanung bei Stührenberg. Neben den Rettungswagen verfügen bisher die #Drehleiter und das #Hilfeleistungs #Löschgruppenfahrzeug (#HLF) ausgestattet, die das hauptamtliche Personal zum Ersteinsatz nutzt, über die Technik.
Aber schon jetzt interessieren sich andere Feuerwehren für die innovative Detmolder Lösung, die noch einen kleinen Nebeneffekt für den Individualverkehr auf dem Gelskamp hat, einer wichtigen Verbindung zwischen Wittekindstraße und Klingenbergstraße. Denn vor Einführung des Systems schaltete die Ampel an der #Feuerwache stur für 3 Minuten auf Rot, um die Alarmausfahrt zu ermöglichen – egal, ob »nur« ein Rettungswagen oder gleich mehrere Feuerwehrfahrzeuge ausrückten. Jetzt können #Pkws und #Lkws sofort wieder passieren, nachdem die Retter gestartet sind und sich ihr Fahrzeug bei der Ampel »abgemeldet« hat.
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