Jean Ziegler. Foto: Manfred Werner, Ausschnitt, Creative Commons BY SA 3.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Was ist heute das Wohlstandsversprechen für die »Zweite« und »Dritte« Welt?
Gütersloh, 23. April 2025
Die globale Landwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet. Das sagt der Schweizer Soziologe, Politiker, Sachbuchautor und Romanautor.#Jean #Ziegler.
Was soll man von solchen Behauptungen halten? Und was bedeutet »problemlos«? »Problemlos« ist die #Landwirtschaft zweifellos nicht. Und was sagt er dann in einigen Jahren, wenn es tatsächlich 12 Milliarden Menschen gibt? Springen seine Zahlen dann weiter nach oben? Wo ist die Grenze? Gibt es eine Grenze? Nur mit #Ernährung ist es ja nicht getan.
Die Wohlstandsversprechen
Was ist das Wohlstandsversprechen für die »Zweite« und »Dritte« Welt? Die Wohlstandsversprechen haben sich im Verlauf der Geschichte verändert. Den Privilegierten muss kein Wohlstand versprochen werden – sie haben ihn. Den Unterprivilegierten wurde im Laufe der Geschichte vieles versprochen. Der Wohlstand nach dem Tod im Paradies als Belohnung für Unterordnung und die Besorgung des Wohlstands der Privilegierten vor dem Tod. Ansonsten droht die Hölle. Der Wohlstand im Leben durch #Arbeit. Der Wohlstand im Leben durch #Technik. Der Wohlstand im Leben durch #Unterhaltung. Der Wohlstand im Leben durch #Sklaven. Der Wohlstand im Leben durch #Gastarbeiter. Der Wohlstand im Leben durch #Geld. Der Wohlstand im Leben durch #Arbeitsmigration. Der Wohlstand im Leben durch #Künstliche #Intelligenz. Der Wohlstand im Leben durch #Wohlstand. Letztlich drehen wir uns mehr oder weniger im Kreis.
Die Vision vom Wohlstandskommunismus
Die Vision mancher scheint aktuell die zu sein, dass es einen Wohlstandskommunismus geben könne, in dem niemand mehr arbeiten muss. Ausgenommen aus Sicht der Monopolisten – und wir sind doch alle Monopolisten im Geiste – sind die Unterprivilegierten, zu denen die »Zweite« und »Dritte« Welt und die Technik gehören. Die Moralisten als Prediger des Wohlstands für alle können nicht verstehen, dass es ohne Ursache keine Wirkung gibt, dass es ohne Leistung keinen Ertrag gibt. Wenn jeder noch erzielte Ertrag leistungslos auf alle umverteilt wird, sinkt die Leistungsbereitschaft. Diese Erfahrung durfte die Menschheit mit dem #Sozialismus und dem #Kommunismus machen. Der #Kapitalismus muss freilich fein austariert werden, was man Soziale #Marktwirtschaft nennt. Was man auch Sozialkapitalismus nennen könnte. Derzeit kippt die Lage in der »Ersten« Welt hin zum Kapitalismus für die Monopolisten und zum Sozialismus für alle anderen. Das Wohlstandsversprechen soll durch Technik erfüllt werden. Vor allem durch #Unterhaltung als Droge fürs Volk. Die Motivation zur Leistung aus sich heraus haben nur die allerwenigsten, und sie sind allen anderen höchst suspekt.
Die Lösung liegt spätestens seit der #Klassik auf der Hand: »suum cuique«. Ein Prinzip, dass freilich schwer verständlich ist und zu Missinterpretation einlädt, was die Geschichte hinlänglich gezeigt hat.
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