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»Kunstverein Kreis Gütersloh«: »Unrasiert« von Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski, 2. März bis 13. April 2025Zoom Button

Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Kunstverein Kreis Gütersloh«: »Unrasiert« von Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski, 2. März bis 13. April 2025

»#Kunstverein Kreis #Gütersloh«: »Unrasiert« von Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski, 2. März bis 13. April 2025

  • »Unrasiert«, eine doppelte Verneinung, multimediale Ausstellung von Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski im »Kunstverein Gütersloh«

#Borgholzhausen, 21. Februar 2025

Das Wort »unrasiert« enthält eine doppelte Verneinung, das Rasieren verneint die Haare – metaphorisch Wuchern oder mangelnde Verfeinerung. Das »un« lässt sie und damit Wachstum und Vitalität wieder zu. Mit dieser Setzung wenden sich die Katrin #Lazaruk und Christine #Kriegerowski gegen Vorschriften für und Einschränkungen für das »andere Geschlecht« (Simone de #Beauvoir), das sich von dem einen unterscheidet – noch eine Negation. Die Künstlerinnen verneinen doppelt, und behaupten sich sehr laut. Sie wünschen sich Möglichkeiten.

Lazaruk und Kriegerowski gehören unterschiedlichen Generationen an. Aber das vorherrschende Frauenbild bedarf immer noch der Auseinandersetzung. Die multimedial arbeitenden Künstlerinnen und Designerinnen befassen sich mit Zuschreibungen und Zwängen und deren Verkörperungen in Redewendungen und Alltagsgegenständen, die sie sich aneignen und denen sie mit popkulturellen Mitteln und buntesten Farben zum Leuchten verhelfen und sie so unterwandern.

Der Titel der Ausstellung ist auch der Titel einer Arbeit von Katrin Lazaruk, ein Porträt mit den Worten »unrasiert & ungebumst« (2024): Sei bitteschön frei von Körperbehaarung, sonst kein #Sex. #Bumsen ist aber auch nicht das liebevollste Wort für diese Form von Körperkontakt, vielleicht fällt der Verzicht da leicht. Ähnliche Motive finden sich einige bei der Künstlerin, sie verwendet starke Konturen, um Köperhaare zu zeigen, die die Lieblichkeit der dargestellten, attraktiven Frau konterkarieren, ihr Individualität verleihen (»Hollywood«, 2018)

In Katrin Lazaruks Werk gibt es viele Porträts, Frauenbilder, historische, private, internationale, starke Konturen, starke Farben, starke Frauen, plakativ, aktivistisch, mit einem Bezug zur Agitprop der 20er Jahre. Die Porträts finden sich häufig im Außenraum. Die Materialien sind transparente Filme, Plastik, Kassettenbänder, übereinandergelegt – vielschichtig. Kassettenbänder sind Substanz der Arbeit von Lazaruk, analoge Gedächtnisträger, die sie aber zeichnerisch/skulptural einsetzt. Dennoch bleibt die Erinnerung an die tatsächlichen Geräusch und Bildinformationen erhalten, ist nicht komplett zerstörbar.

Anhand von stofflichen Platzhaltern setzt sich Lazaruk skulptural mit dem Körperbild auseinander, beispielsweise in der Installation »Über den Korallen« (2023): Nylonstrümpfe fungieren als Beine, dazwischen sehr ausdrucksvolle Behaarung; Brüstebüschel aus Nylonstrümpfen, deren Farben ja auch die natürliche Farbe der Frauenbeine imitieren, verstärken, verbessern sollen. Das Moiré des Nylons soll optisch das Bein verschlanken, dem modisch nachgefragten Ideal angleichen. Die Anpassung an das Modeideal/Chiffre für den Körper wird überwuchert von buntesten, entfesselten Haarbüscheln oder Busenanhäufungen. Unrasiert ist hier schon eine Untertreibung.

Die Verneinung zeigt sich bei Christine Kriegerowski im Wunsch, Absurditäten und Beschränkungen auszumachen und zu unterwandern. Dazu übertreibt sie, macht falsch und zieht ins Lächerliche. Rasur, Körperhaare waren auch bei ihr in den 90er Jahren mehrmals Thema: Die Künstlerin fotografiert sich selbst im Spiegel, in der Hand einen Kartoffelschäler, sie gibt vor, sich damit zu rasieren, die Haare sind mit Fettstift aufgemalt. Oder sie fotografiert sitzend ihre aus einem Minikleid ragenden Beine von oben, hält dabei eine Tapetenschere an den Oberschenkel, die ebenfalls aufgemalte Haare abschneidet.

Die Fotoserie »Erfüllungen« (1995) zeigt #Lebensmittel und #Pflanzen, die metaphorisch für Körper stehen, Erotik, Vergänglichkeit, Zurichtung sind die Themen. Die Bilder fungieren wie Standbilder privater Performances. Bei den Performancevideos, »Showreel« (1997) oder »Do it yourself« (1998) wird sichtbar, dass beim Inszenieren und Manipulieren nicht nur das Ergebnis, Bild oder Objekt, zählt, sondern besonders die Haltung der #Manipulierenden, #Spaß, #Trotz, #Selbstinszenierung.

In der Videoserie »Die Axt im Walde« (2001/2014) wird die Demonstration von Haushaltsgeräten dokumentiert, der Staubsaugerverkäufer rückt der Kamerafrau verbal zu dicht auf die Pelle, die Scherenverkäuferin verübt ausgleichende Rache an den mittleren Ästen.

Für die »Taggig« Installation (2024) greift Kriegerowski auf die ephemeren Mittel des Ausstellungsbaus zurück. Die Skulptur, ein überdimensionierter Schlangenkaktus, besteht aus Verpackungspappresten, die mit leuchtgrünem Papier bezogen sind. Auch aus dem attraktiven Kaktus ragen Stacheln in die Welt. »Es ist unmöglich, sich hinzusetzen« (Jaques Dutronc, »les cactus«, 1967)

Am 23. März 2025 um 15 Uhr findet eine Performance von Christine Kriegerowski und Hilá Lahav statt: »A Legit Steak« (»Ein anständiges Stück #Fleisch«), in englischer Sprache. Kriegerowski bereitet Seitan, Fleischersatz aus #Mehl zu, Lahav sorgt für die passende Geräuschkulisse. Anschließend gibt es ein Gespräch mit den Künstlerinnen Katrin Lazaruk und Christine Kriegerowski.

Katrin Lazaruk

Katrin Lazaruk, Osnabrück, arbeitet mit einem klaren feministischen Ansatz und widmet sich in ihrer #Kunst sowohl der Auseinandersetzung mit Genderfragen als auch der Sichtbarkeit von Künstlerinnen. Ihr Hauptmaterial sind Kassetten und Videobänder. Sie nutzt diese Medien, um Themen wie Erinnerung, Zeit und die Verzerrung von Narrativen zu reflektieren.

Ihre Arbeiten sind sowohl kleinformatig als auch großformatig, installativ und im öffentlichen Raum präsent, wobei sie ihre Werke in Dialog mit der Umgebung stellt und die Frage nach der Sichtbarkeit und Zugänglichkeit von Kunst aufwirft.

Christine Kriegerowski

Christine Kriegerowski, Berlin, hinterfragt multimedial ihre Rolle als Frau, indem sie obsessiv Auswüchse des Gewöhnlichen demonstriert. Mit ihrem humorvoll beunruhigenden Blick fürs Detail deckt sie das Absurde, Prekäre und Gefährliche im scheinbar sicheren Alltag auf: in seltsamen Performances, in denen sie Schweinehirn püriert oder Wassermelonen operiert, in morbiden Küchenstillleben oder einer monumentalen Plakatintervention in der Berliner U 2 am #Alexanderplatz über Zäune, die Sicherheit suggerieren sollen.

Hilà Lahav

Hilà Lahav, Berlin, ist Dichterin und Musikerin. Als Gründerin und Mitglied mehrerer Ensembles spielt sie frühe, zeitgenössische und experimentelle #Musik auf Flöten, Objekten und historischen Holzblasinstrumenten sowie ihre eigenen Kompositionen und Störungen mit #Elektronik und #Performance, wobei sie mit Künstlern und Musikern zusammenarbeitet, um Sprachen und Brücken über Zeit, Wurzeln und Traditionen hinweg zu schaffen und zu gestalten.

2. März bis 13. April 2025, Eröffnung Sonntag, 2. März 2025, 16 Uhr, »Kunstverein Kreis Gütersloh«, Am Alten Kirchplatz 2, 33330 Gütersloh

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Kunstverein Kreis Gütersloh e. V., mehr …
Am Alten Kirchplatz 2
33330 Gütersloh
Telefon +49524113466
E-Mail info@kunstverein-gt.de
www.kunstverein-gt.de

Externer Inhalt, Location Kunstverein Kreis Gütersloh e. V.

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